Kolumne: Worauf es beim Minimalismus wirklich ankommt. Ein Plädoyer, sich wieder mehr auf sich selbst zu besinnen.

Heute habe ich bei Stern.de diesen wundervollen Artikel zum Thema Minimalismus entdeckt: „Minimalismus: Es geht nicht darum, möglichst wenig zu besitzen, sondern das Richtige“ [Werbung ohne Auftrag*]. Der Autor bringt hervorragend auf den Punkt, auf was es beim Minimalismus genau ankommt. Und besonders auch, was Minimalismus eben nicht ist.

Ich persönlich möchte ja bereits seit einigen Jahren vermitteln, dass Minimalismus nichts damit zu tun hat, überhaupt nichts mehr zu besitzen. Eine leere Wohnung alleine macht noch lange keinen Minimalisten aus. Im Gegenteil: selbst als Minimalist kann man durchaus viele Dinge besitzen. Wichtig ist dabei nur, dass man sich bewusst mit den Dingen umgibt, die das eigene Leben bereichern. Und dass man all das loslässt, was unnütz ist und belastet.

Der erste Schritt in die richtige Richtung ist dabei immer, sich bewusst zu machen, was man eigentlich alles nicht will. Hat man das für sich definiert, kann man auch schon mit dem Loslassen beginnen (Nützliche Tipps dazu findet ihr übrigens auch in meinen Artikeln „Mit der Ich-will-nicht-Methode den Alltag positiv gestalten“ und „Die 8 goldenen Regeln für richtiges Ausmisten„).

Wichtig ist auch zu wissen, dass dieser Prozess – also das Erkennen, was man nicht möchte – nichts ist, was irgendwann komplett abgeschlossen ist. Unsere Vorlieben ändern sich. Wir ändern uns. Und deshalb ist es völlig normal, dass man sich von Zeit zu Zeit neu orientiert. Oft tauchen plötzlich Dinge auf, die vor ein paar Monaten noch völlig ok waren und die man jetzt, heute, auf einmal gar nicht mehr leiden kann. Oder auch andersrum. Dinge, die man losgelassen hat, möchte man nun doch wieder haben. All das gehört zum Leben dazu. Und nur weil man einmal etwas aus seinem Leben verbannt hat, bedeutet das nicht, dass man es sich nicht auch zurückholen darf.

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Ausnahme: schlechte Gewohnheiten & Ängste

Ok, eine Sache gibt es, die man sich tatsächlich niemals wieder zurückholen sollte: Schlechte Gewohnheiten und Ängste. In diesem Bereich habe ich selbst leider auch noch einiges an Nachholbedarf. Zum einen habe ich nach jahrelanger Abstinenz wieder mit Rauchen angefangen und zum anderen habe ich nach wie vor noch immer Angst vorm Autofahren. Loslassen möchte ich gerne beides und zumindest mit der Angst vorm Autofahren hat das schon ein wenig geklappt. Gestern habe ich mich nämlich tatsächlich ans Steuer getraut und bin von gefahren. Von unserem Schrebergarten zurück nach Hause. Das war zwar nur eine Fahrzeit von rund 5 Minuten, aber immerhin bin ich gefahren.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wie im Stern so schön beschrieben, kommt es beim Minimalismus tatsächlich überhaupt nicht darauf an, so wenig wie möglich zu besitzen. Auch ist es völlig egal, was andere sagen und denken. Was wir besitzen möchten und was nicht, geht einzig und allein uns persönlich etwas an. Und wenn wir im Laufe der Zeit bestimmte Dinge überdenken und uns neu ausrichten, dann ist das ebenfalls allein unsere Sache. Natürlich kann man sich an anderen orientieren, sich Inspiration holen und auch das ein oder andere abschauen. Man sollte aber niemals vergessen, dass es trotz allem immer nur um eines geht: Um sich selbst!

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2 Comments

  1. Anja says:

    Ich stehe zu 100% hinter deiner Aussage. Mir ist es auch wichtig, immer wieder zu kommunizieren, dass es beim Minimalismus lediglich darum geht zu besitzen, was einem wirklich wichtig ist. Nicht möglichst wenig zu besitzen. Komischerweise nehmen das viele Menschen nämlich damit an, wenn man ihnen erzählt, man möchte minimalistischer leben. Ich frage mich, wo das herkommt? Das mit dem Autofahren ist doch toll – das du dich selbst überwinden konntest! Immer kleine Baby-Steps, wie man so schön sagt :) Liebe Grüße, Anja

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  2. Sabiene says:

    Von so ein paar Ängsten könnte ich mich auch mal befreien. Mit Dingen, Klamotten usw. habe ich eigentlich weniger Probleme, aber das Rauchen mag ich nicht aufhören. Und ich habe auch ein bisschen Angst vor dem Autofahren, so wie du. Allerdings habe ich ein Vertrauens-Auto, mit dem ich ohne weiteres Vertrauens-Strecken bewältigen kann ;-) Aber wenn wir unser Umfeld verändern, verändern wir auch unser Inneres.
    Hoffe ich.
    LG Sabienes

    2 Comments
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