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Von Zeit zu Zeit kommen wir alle an einen Punkt, an dem wir ausmisten müssen. Sei es, weil wir einen neuen Lebensabschnitt beginnen, weil die Schubladen mal wieder komplett überquellen oder weil wir einfach nichts mehr wieder finden. Als ich vor vielen Jahren damit angefangen habe, mich mit dem Thema Minimalismus zu beschäftigen, war meine Wohnung das reinste Schlachtfeld. Nicht äußerlich – aber in den Schränken, da herrschte das reinste Chaos. Und zwar in jedem einzelnen Zimmer meiner 100-qm-Wohnung. Und da passt wahrlich viel Krempel rein.
Irgendwann hab ich dann mal gelesen, dass man jeden Tag genau einen einzigen Gegenstand ausmisten und entsorgen soll. Damit wäre man auf dem perfekten minimalistischen Weg und das Chaos wäre Geschichte. Natürlich habe ich das sofort ausprobiert und was glaubst du, wie das funktioniert hat? Richtig: Gar nicht. Jeden Tag einen Gegenstand zu auszumisten funktioniert nicht.
Wenn man so richtig vollgestopfte Schränke hat, kommt man mit einem einzigen Gegenstand am Tag nicht wirklich weit. Gefühlt nimmt das Chaos überhaupt kein Ende und Ergebnisse sieht man auch nicht. Außerdem macht Ausmisten und Entrümpeln viel zu viel Spaß. Wenn man nämlich erst einmal erkannt hat, wie befreiend das Loslassen und Entrümpeln ist, dann reicht ein Gegenstand am Tag sowieso nicht mehr.
Glaubst du nicht? Dann versuch es doch einfach selbst einmal. Mit meinen 8 goldene Regel für richtiges Ausmisten, wist du schon bald der King über jedes Chaos sein. Versprochen!
1. Niemals unter Zeitdruck ausmisten
Wenn du vernünftig ausmisten willst, dann nimm dir Zeit dafür und setze dich auf gar keinen Fall unter Zeitdruck. Für das Entrümpeln und ganz besonders auch für die Entscheidung, was bleiben darf und was gehen muss, brauchst du deine volle Konzentration und Ruhe. Lege das Ausmisten daher am besten auf einen Tag, an dem du absolut keine Termine hast und an dem es völlig egal ist, ob du eine Stunde mehr oder weniger brauchst. So hast du die nötige Zeit und Ruhe, um dich ganz auf dein Vorhaben zu konzentrieren.
2. Keine Musik hören
In vielen Ratgebern heißt es, dass Hausarbeit jeglicher Art mit Musik viel leichter von der Hand geht. Und es stimmt: Mit Musik ist vieles schöner. Zum Ausmisten solltest du aber trotzdem keine Musik hören. Und auch keine Hörbücher und keine Podcasts. Ohne Musik kannst du dich sehr viel besser konzentieren und ich selbst bilde mir ein, dass ich ohne Musik sehr viel leichter fühle, welche Gegenstände weg können und welche nicht. Also, keine Musik beim Ausmisten.
3. Unbedingt alleine ausmisten
Zu zweit machen viele Dinge mehr Spaß. Ausmisten und Entrümpeln gehört definitiv nicht dazu. Es gibt wirklich kaum etwas Schlimmeres, als eine Sache (oder ein Zimmer) zu zweit auszumisten. Wenn du dir eine zweite (oder dritte, oder vierte) Person dazu holst, werde ihr euch früher oder später gegenseitig im Weg stehen, euch gegenseitig ablenken und im schlimmsten Fall habt ihr am Ende auch noch einen Handfesten streit darüber, was weg kann und was nicht. Versuche daher wirklich alleine auszumisten. Du wirst sehr viel schneller voran kommen und klarere Entscheidungen treffen können.
4. Nicht zu viel vornehmen
Auch wenn du am Anfang noch voller Tatendrang bist, denk immer daran: richtiges Ausmisten ist anstrengend. Nach einiger Zeit wirst du ohne Zweifel an einen Punkt kommen, an dem du zu erschöpft bist, um weiter zu machen. Da wäre es doch super, wenn du schon eigentlich schon so gut wie fertig wärst und nicht noch die halbe Bude vor dir hast. Nimm dir also kleine Steps vor und nicht gleich die komplette Wohnung auf einmal. Eine Unterteilung nach Zimmern wäre beispielsweise sinnvoll.
5. Ähnliche Dinge ausmisten
Miste nicht querbeet aus, sondern mach dir im Vorfeld einen Plan, was du genau ausmisten willst. Entweder du nimmst dir einen (!) Raum komplett vor oder du mistet wohnungsübergreifende Dinge aus (z.B. alle gelesenen Zeitschriften, alle Winterklamotte, alle alten CDs etc.). Damit vermeidest du, dass du dich zwischendrin verzettelst und ein noch größeres Chaos anrichtest. Ausserdem siehst du so schneller Ergebnisse und bleibst eher am Ball.
6. Nichts aussortieren was dir nicht gehört
Persönlicher Besitz steht über allem. Ob ein Gegenstand weg kann oder bleiben darf entscheidet einzig und allein der Besitzer. Vergreife dich deshalb niemals an Dingen, die dir nicht gehören. Im Zweifelsfall packe solche Dinge Beiseite und frag den Besitzer, was damit weiter passieren soll. Es sei denn du hast Lust auf einen richtig bösen Streit.
7. Die richtigen Entscheidungen treffen
Zugegeben, oft ist es ganz schön schwer, sich für oder gegen etwas zu entscheiden. Zum Glück gibt es ein paar ganz einfache Faustregeln an die du dich halten kannst, wenn es darum geht, einen Gegenstand auszusortieren oder zu behalten.
Aussortieren:
- Wenn der Gegenstand kaputt ist (Das gilt auch für Klamotten die zu klein sind und/oder Löcher haben!).
- Wenn du gar nicht mehr wusstet, dass du den Gegenstand hast und nicht mega happy darüber bist, ihn wieder gefunden zu haben.
- Wenn du den Gegenstand doppelt hast (das ist oft in der Küche der Fall).
- Wenn du den Gegenstand doof findest und ihn nur hast, weil er ein Geschenk war.
Behalten:
- Wenn es dich glücklich macht, den Gegenstand zu besitzen und dein Herz daran hängt.
- Wenn dir der Gegenstand gar nicht selbst gehört. In dem Fall einfach dem Besitzer zurück geben.
- Wenn es sich um einen Gebrauchsgegenstand handelt, der regelmäßig in Benutzung ist
8. Aussortierte Dinge schnellstmöglich entsorgen
Ausmisten ist die eine Sache – die ausgemisteten Gegenstände danach aber auch wirklich zu entsorgen eine ganz Andere. Lasse die Dinge nicht zu lange irgendwo rumstehen. Was ausgemistet wurde, kommt schnellstmöglich weg.
Was kaputt ist oder definitiv nicht mehr weitergegeben werden kann, landet im Müll. Für alles andere kannst du versuchen, neue Besitzer zu finden. Entweder du verkaufst die Sachen über Ebay, Second Hand Laden, Flohmarkt etc., verschenkst sie (z.B. über entsprechende Facebook-Gruppen) oder du spendest einfach an das Rote Kreuz, die Malteser oder an sonst eine Organisation deiner Wahl (Interessant hierzu sind übrigens auch meine Artikel Verschenken statt wegwerfen: 4 Tipps, wie du neue Besitzer für aussortierte Dinge findest und Geduldsprobe Entrümpeln: Was, wenn niemand deine aussortierten Dinge möchte).
Mit diesen 8 simplen Regeln ist das Ausmisten nicht mehr länger eine lästige Aufgabe. Im Gegenteil – Man freut sich fast schon darauf, wenn mal sich mal wieder eine neue Ecke, oder eine neue Schublade vornehmen kann. Und einen positive Nebeneffekt hat die ganze Ausmisterei oben drein auch noch: Wer weniger Krempel hat, kann nicht mehr so viel Chaos anrichten und das führt wiederrum dazu, dass man am Ende jeden einzelnen Tag auch viel weniger zum aufräumen hat!
Übrigens: Auf haushaltsfee.org schreibt meine Bloggerkollegin Claudia über Haushaltsthemen wie Ausmisten, Ordnung, Routinen und vieles mehr. Unter anderem bietet sie auch einen kostenlosen Putzplan zum Download an. Perefekt um Ordnung zu halten, wenn du mit meinen 8 goldenen Regeln so richtig schön ausgemistet hat. Hier kannst du dir deinen Putzplan downloaden: Gratis Putzplan-Vorlage Woche & Monat
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