Johannisbeer Himbeer Marmelade ohne Gelierzucker

Wenn man von Mai bis August durch den Supermarkt schlendert, kommt man an einer Sache nicht vorbei: Gelierzucker. Irgendwo in der Obst- und Gemüseabteilung steht immer eine monströse Palette davon. Ich bekomme da die Kriese. Nicht nur, weil das Zeug grundsätzlich immer im Weg steht, sondern auch, weil ich Gelierzucker an sich nicht leiden kann. Im Gelierzucker ist nämlich meistens jede Menge Mist drin: Geliermittel, Säuerungsmittel, Konservierungsmittel. Oft sogar Palmfett. Damit beim Marmeladekochen auch garantiert nichts schief geht und die Marmelade möglichst lange hält. Dabei klappt das Kochen von Marmelade auch ohne speziellen Gelierzucker problemlos. Das hat bei unseren Großmüttern schließlich auch schon funktioniert.

Im heutigen Artikel erzähle ich dir ein bisschen was über Gelierzucker an sich und darüber, wie man Marmelade ganz easy auch ohne hinbekommen kann. Außerdem zeige ich dir am Ende mein liebstes Rezept für Johannisbeer Himbeer Marmelade. Mit frischen Früchten aus meinem Schrebergarten und natürlich ganz ohne Gelierzucker. Los geht´s:

Was bewirken die ganzen Zusätze im Gelierzucker eigentlich?

Damit Marmelade geliert, enthält Gelierzucker Pektin. Zwar ist Pektin in Früchten von Natur aus enthalten, aber oft sind die Mengen relativ gering. Das im Gelierzucker zugesetzte Pektin sorgt dafür, dass Marmeladen und Gelees zuverlässig fest werden. Säuerungsmittel im Gelierzucker sind dafür zuständig, dass die Marmelade nicht zu süß wird, Konservierungsmittel dafür, dass die Marmelade länger hält. Und das Palmfett? Das sorgt eigentlich nur dafür, dass die Marmelade beim Kochen nicht so viel Schaum bildet.

Marmelade ohne Gelierzucker: Auf die richtige Frucht achten.

Wenn man komplett auf Gelierzucker verzichten möchte, ist es wichtig, die Marmelade aus Früchten zu kochen, die von Natur aus viel Pektin enthalten. Sehr viel Pektin ist beispielsweise in Äpfeln, Brombeeren, Quitten, roten Johannisbeeren und Zitrusfrüchten enthalten. Aber auch Aprikosen, Himbeeren, Mirabellen, Nektarinen, Pflaumen, Zwetschgen und Pfirsiche haben einen ausreichenden Pektingehalt.

Kombiniert man pektinreiche Früchte mit frischem Zitronensaft, sollte der Pektingehalt in jedem Fall ausreichen, um das Gelee oder die Marmelade gut gelieren zu lassen.

Welchen Zucker nimmt man?

Beim Zucker verwendet man einfach ganz normalen Haushaltszucker. Oder man greift auf Einmachzucker zurück. Dabei handelt es sich ebenfalls um normalen Zucker ohne jegliche Zusätze, jedoch sind die Zuckerkristalle größer. Dadurch lösen sie sich nicht so schnell auf, beim Kochen bildet sich weniger Schaum und die Gefahr, dass die Marmelade im Topf ansetzt und schlimmstenfalls anbrennt, ist geringer. Ob normaler Haushaltszucker oder Einmachzucker ist am Ende einfach Geschmackssache.

Wichtig auch: die Kochzeit

Wenn man Marmelade ohne Gelierzusätze kocht, muss man die Marmelade länger kochen lassen als bei der Verwendung von Gelierzucker. Erst durch das lange Kochen wird das Pektin in den Früchten gelöst und sorgt schließlich für das Gelieren. Um den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen, wann die Marmelade fertig ist, macht man einfach zwischendrin eine Gelierprobe. Dazu gibt man eine kleine Menge Marmelade auf ein Teller und wartet ein kurze Weile ab. Wenn die Marmelade bereits nach kurzer Zeit fest wird, braucht man sie nicht länger kochen lassen und kann sie abfüllen.

Und jetzt genug über Gelierzucker geschwafelt. Kommen wir lieber zum leckeren Teil. Hier ist mein allerallerliebstes Lieblings-Marmeladenrezept: Johannisbeer Himbeer Marmelade. Mit ganzen Beeren frisch vom Strauch, spritziger Zitrone und garantiert keinen Zusätzen.

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Johannisbeer Himbeer Marmelade ohne Gelierzucker

Vorbereitungszeit 5 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Portionen 4 Gläser

Zutaten

  • 700 Gramm rote Johannisbeeren
  • 300 Gramm Himbeeren
  • 1 Kilo normaler weißer Haushaltszucker
  • 1 Zitrone
  • 2 EL Wasser

Anleitungen

  • Die Johannisbeeren und die Himbeeren waschen und gemeinsam mit dem Zucker und dem Wasser in einen Topf geben. Unter ständigem Rühren weich kochen und einmal komplett aufkochen lassen
  • Die Zitrone auspressen und den gesamten Zitronensaft mit zu den Beeren geben. Dann den Herd auf mittlere Stufe zurückschalten und die Marmelade für mindestens 15-20 Minuten köcheln lassen.
  • Nach 15 Minuten eine erste Gelierprobe machen. Geliert die Marmelade noch nicht, diese ein paar Minuten weiterköcheln lassen und dann nochmals versuchen. Sobald die Gelierprobe gelingt, ist die Marmelade fertig.
  • Zum Abfüllen der Marmelade Schraubdeckelgläser verwenden, die vorher sterilisiert worden sind. Dazu kocht man sie entweder in eine großen Topf in Wasser aus, oder sterilisiert sie im Backofen.
  • Die fertige Marmelade in die sauberen, sterilisierten Schraubdeckelgläser einfüllen, Deckel drauf, die Gläser auf den Kopf stellen und abkühlen lassen. Wenn der Deckel fest sitzt und nach Druck auf den Deckel nicht mehr knackt, dann ist ein schöner Unterdruck entstanden und der Marmeladenvorrat ist fertig.
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Wenn es doch Mal Gelierzucker sein muss

Zugegeben, es gibt ein paar Früchte, die mit normalem Zucker saumässig schlecht gelieren. Erdbeeren zum Beispiel. Und auch Kirschen, Trauben, Ananas oder Holunder. Wenn es also unbedingt doch mal Gelierzucker sein muss, dann habe ich noch einen tollen Tipp, den mir Anne von Ordnung fertig los auf Instagram unter meinem Marmeladen-Bild gegeben hat:

Von Alnatura gibt es veganen Bio-Gelierzucker [Amazon Affiliate Link]. Der ist auf Basis von Rohrohrzucker hergestellt und enthält natürlichem Pektin. Es handelt sich übrigens um einen 2:1 Gelierzucker. Will heißen: Auf ein Kilo Früchte benötigt man eine Packung (500 g) Gelierzucker. Alles Bio, alles natürlich und meiner Meinung nach die einzig vernünftige Variante, wenn man wirklich Gelierzucker braucht. Grundsätzlich bin ich aber trotzdem dafür, einfach mit den Früchten Marmelade zu kochen, die von Natur aus genug Pektin enthalten.

Produkt-Tipp Einmachgläser:

Aus Gründen der Nachhaltigkeit verwende ich sehr gerne Schraubdeckelgläser, die ich von Essiggurken, Apfelmuß oder ähnlichem übrig habe. Wenn du schönere Gläser haben möchtest (z.B. zum Verschenken) dann kann ich dir die Einmachgläser von Com-Four (Amazon Affiliate Link) empfehlen. 12 Stück mit 425 ml Fassungsvermögen gibt es bei Amazon für knapp 22 Euro. Die Deckel sind zur hälfte in türkis und pink und mit dem Schriftzug „Made with Love“ versehen. Ideal als Mitbringsel aus der Küche.


So und zum Schluss noch eine Empfehlung falls du keine Lust auf Himbeeren oder Johannisbeeren hast: Mirabellen-Riesling-Marmelade. Die ist auch komplett ohne jegliche Zusätze gekocht, hält sich aber im Kühlschrank nur ein paar Tage. Das macht wiederrum aber nix, denn die ist so lecker, dass sie sowieso ruckzuck weg ist.


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14 Comments

  1. Nadja says:

    4 Sterne
    Das Rezept ist gut und unkompliziert, danke! Ich verwende 750-800g Zucker auf 1 Kg Früchte und koche das Gemisch sprudelnd 1Minute/100g Frucht unter Rühren, dann sofort abfüllen und 24h stehen lassen, bis die Marmelade fest ist. Zitrone oder unreife Äpfel gebe ich nur dazu, wenn ich schlecht gelierende Früchte, zB Kirschen, verwende.

    14 Comments
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    1. Monica Albrecht says:

      Phu da bin ich mir nicht sicher, ob das mit dem gelieren geht. Musst einfach mal testen. Aber ich glaub halt auch nicht, dass Xucker dieselbe konservierende Wirkung hat

      14 Comments
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  2. kit burri says:

    danke dir, dass du deine confitures auch nur mit gewöhnlichem zucker einkochst‼️
    ich mache das seit jahren so und berufe mich auf die erfahrung meiner mutter und grossmutter. auch sie verwendeten jeweils nur zucker.
    weg mit dem geschrei und der werbung der industriellen produkte *neu! noch weniger zucker, noch mehr früchte!* von der chemie kein wort… zucker ist für mich ganz einfach ein natürliches konservierungsmittel. von dem täglichen löffel auf dem butterbrot wird keiner krank. (anders sieht es aber z.b. bei füllstoffen in wurstwaren, fertigrodukten und bei süssgetränken aus.)
    die produkte, welche ich herstelle, sollen so natürlich wie möglich sein. eben so, wie sie unsere vorfahren gekannt haben und daran nicht gestorben sind.
    mein himbeer-johannisbeer-confiture-rezept ist übrigens praktisch identisch zu deinem.

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  3. Sandra says:

    5 Sterne
    Danke für den tollen Rezepttipp!
    Ein kleiner Tipp zu den von Dir angepriesenen Gläsern: Genau diese Gläser gibt es bei verschiedenen Billigshops (MäcGeiz & Co.) je nach Größe für 50 Cent – 1 Euro. Definitiv günstiger als der Amazon-Link!

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  4. Anonymous says:

    Hallo, danke für das tolle Rezept. Es ist für 4 Gläser… 250gr oder 500gr Gläser?

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  5. Eleonora says:

    5 Sterne
    Hallo, das Rezept hat mir geholfen meine Früchte der Felsenbirne mit gleicher Menge roter Ribisel und Zucker zu Marmelade zu verarbeiten. Die Felsenbirne Früchte waren „picksüß “ und so entschied ich mich für ein Verhältnis 1/1/1 ich hoffe, dass die Marmelade einige Wochen hält

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    1. Christel Kretschmar says:

      5 Sterne
      Ich freue mich, endlich wieder Marmeladen-und Gelees ohne Geliermittel im Netz zu finden.
      Ich bin 83 Jahre alt und koche seit über 60 Jahren Marmeladen und Gelees ohne Gleliermittel, Lediglich für Holunderblüten Sirup nehme ich Gelfix classic. Meine Gläser verschließe ich hauptsächlich noch mit Zellophan, innen rumgetränkt, außen mit fertig gekauften Zellophanabschnitten. Meine Marmeladen und Gelees halten im Keller das ganze Jahr über. Das letzte Glas haben wir im Mai verzehrt.
      Danke jedenfalls für die Bestätigung, dass es auch so geht, zeitlich natürlich etwas aufwändiger, aber ich habe es auch während meiner 50jährigen Berufszeit immer so gemacht.

      14 Comments
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