Hefezopf gehört bei uns im Süden Deutschlands ganz selbstverständlich auf den Frühstückstisch. Das gesamte Jahr über. Zu Ostern aber besonders, denn der Verzehr von Hefegebäck hat an den Osterfeiertagen bereits seit dem Mittelalter eine lange Tradition.
Osterbrot, Osterzopf, Osterkranz & ihre Bedeutung
Zurück geht der Verzehr von Hefegebäck aller Art vor allem auf die christliche Fastenzeit. Beginnend mit dem Aschermittwoch nach Fasching fasten Christen bis Ostern – also 40 Tage lang. Weil hier traditionell nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf Süßes aller Art verzichtet wird, brechen Christen ihr Fasten zu Ostern gerne mit dem süßen Hefebrot oder Zopf.
Das Hefegebäck steckt dabei übrigens voller Symbole. Ein rundes Osterbrot symbolisiert die Sonne, bzw. die Kraft der Sonne. Der aus drei Strängen geflochtene Hefezopf stellt die heilige Dreifaltigkeit dar. Manchmal wird der geflochtene Hefezopf auch weiter verschlungen und zu Kränzen verarbeitet, die im christlichen Glauben für das ewige Leben stehen. In diesen Kränzen wird gerne auch noch mittig ein hartgekochtes, gefärbtes Osterei gegeben, welches für Fruchtbarkeit und neues Leben steht.
Ostern oder einfach so? Hefezopf geht immer
Ganz egal, ob man jetzt die alten österlichen Traditionen pflegt, oder einfach nur Lust auf was Süßes zum Frühstück oder zum Nachmittagskaffee hat: Der klassische schwäbische Hefezopf geht einfach immer. Auch abseits von Ostern!
Schwäbischer Hefezopf
Ingredients
- 300 g Milch
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 80 g Butter
- 20 g Öl
- 2 Eier
- 1/2 Würfel Hefe
- 650 g Mehl
- Hagelzucker
Instructions
- Milch, Zucker, Vanillezucker, Butter, Öl und 1 Ei miteinander vermischen und leicht erwärmen. Die Hefe in die Flüssigkeit bröseln, auflösen lassen und einige Minuten quellen lassen.
- Das Mehl zugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig kneten. Diesen an einem warmen Ort abgedeckt ca. eine Stunde gehen lassen.
- Den fertig gegangenen Teig in 3 Teile aufteilen und diese jeweils zu einem langen Strang formen. Daraus einen Zopf flechten.
- Den Hefezopf mit einem verquirlten Ei bestreichen, mit Hagelzucker bestreuen und im vorgeheizten Backofen bei Ober- und Unterhitze / 190°C für 20-25 Minuten backen,
Rosinen, Hagelzucker oder einfach pur?
Beim Hefezopf scheiden sich die Geister. Für die einen muss zwingend Hagelzucker oben drauf und Rosinen innen drin sein. Manche mögen lieber Mandelplättchen als Topping und keine Rosinen. Und wieder andere essen ihn am liebsten ganz pur. Ein Richtig oder Falsch gibt es hier nicht. Der Hefezopf verträgt einfach alles. Wenn du es gerne fruchtig magst, kannst du vor der Flechten auch gerne Marmelade mit einarbeiten. Oder Schokoaufstrich. Oder Nüsse. Oder Zimt-Zucker. Und wenn du es lieber herzhaft magst, dann versuch es mal mit Pesto oder Käse. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Ich selbst mag den Hefezopf am liebsten mit Rosinen und Hagelzucker. Und dazu gibts dann eine leckere Marmelade wie z.B. meine Johannisbeer Himbeer Marmelade oder die Mirabellen-Marmelade mit Riesling.
Geht das ganze auch in Vegan?
Traditionell kommen jede Menge Butter und auch Eier in den Hefezopf. Es ist aber auch kein Problem, den Hefezopf vegan zu backen. Nimm statt Butter einfach Margarine, statt der Kuhmilch Pflanzenmilch deiner Wahl und die Eier lässt du einfach ganz weg. Achte aber darauf, dass du dann etwas mehr Flüssigkeit verwendest, damit dein Teig nicht zu fest wird.
Übrigens: Wer sich gar nicht zutraut, den Hefezopf selber zu flechten, für den gibt´s mittlerweile auch so fancy Backformen wie die Hefezopf-Backform von Kaiser (Amazon Affiliate-Link). Aber mal ehrlich – das brauchts eigentlich echt nicht!
3 Comments