Ausmisten und Entrümpeln ist schön und gut. Es schafft nicht nur Platz in der Wohnung sondern macht auch den Kopf frei. Was in vielen Minimalismus-Ratgebern aber gerne vergessen wird ist, wie man die Dinge, die man nach dem großen Ausmisten behält, anschließend in Ordnung hält. Tatsache ist nämlich: die schönste entrümpelte Wohnung ist nur halb so viel Wert, wenn die Dinge, die nach dem Ausmisten bleiben durften, weiter Chaos verursachen und die Wohnung im Dreck versinkt. Damit das nicht passiert, zeige ich dir heute mit FlyLady eine Methode, mit der sich der Haushalt spielend einfach im Griff behalten lässt. Koch dir nen Tee, machs dir gemütlich und viel Spaß beim lesen.
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Ordnungs- und Aufräumsysteme / Methoden gibt es wie Sand am Meer. Ich selber habe über viele Jahre die verschiedensten davon ausprobiert – allen voran die Methode von Marie Kondo*. Sie waren alle irgendwie ganz gut, aber so wirklich übergesprungen ist der Funke bei mir nie. Bis ich FlyLady entdeckt habe. Ich führe meinen Haushalt zwar noch nicht allzu lange nach ihrer Methode, aber ich bin schon jetzt hellauf begeistert. Nicht nur, dass ich jegliches Chaos perfekt im Griff habe (bzw. dessen Entstehung bereits im Keim ersticke), nein meine Wohnung ist durch ihre Aufräum- und Putzroutinen auch noch sauberer als jemals zuvor. Spontaner Besuch ist so mittlerweile überhaupt kein Problem mehr. Und das mit einem absoluten Mindestmaß an Aufwand.
Zugegeben, das FlyLady System wirkt auf den ersten Blick absolut erschlagend und ich empfehle dringend, niemals die chaotische Website der FlyLady zu besuchen (deshalb verlinke ich sie hier auch nicht – wirklich GEH DA NIEMALS DRAUF!), aber wenn man das System einmal verinnerlicht hat, dann ist es einfach perfekt. Mir selbst haben hauptsächlich Blogs und Youtube-Kanäle geholfen, die Methode zu verstehen. Weil die Besten davon aber irgendwie nur auf Englisch sind, führe ich hiermit eine weitere neue Beitragsreihe auf meinem Blog ein und erkläre Step-by-Step, wie FlyLady funktioniert. Inklusive Einblicke, wie das bei mir so funktionert.
Die FlyLady-Methode im Überblick
Schauen wir uns zunächst aber erstmal an, wer oder was die FlyLady eigentlich ist. Die Methode wurde um 1999 von der Amerikanerin Marla Cilley (Die Ober-FlyLady quasi – Ihre „Anhänger“ bezeichnet sie als FlyBabies) entwickelt und 2002 unter dem Titel Sink Reflections* erstmalig als Buch veröffentlicht. In Deutschland ist das Buch seit 2014 unter dem eher weniger sexy Titel Die magische Küchenspüle* erhältlich. Das Buch gibt es auf Deutsch leider nicht als Hörbuch sondern nur als gedrucktes Buch oder als eBook. Wobei ich das eBook absolut nicht empfehlen kann. Wenn du dir das Buch holen möchtest, dann lieber gedruckt, bzw. falls du lieber Hörbücher hörst und gut Englisch kannst, das Original-Hörbuch*. Oder du liest einfach meine Blogposts, dann kannst du dir das Geld komplett sparen.
Was bedeutet jetzt aber FlyLady? FlyLady steht nicht, wie meist vermutet, dafür, dass es sich bei Marla Cilley um eine „Fliegende Lady“ handelt. Das FLY bedeutet „Finally Loving Yourself“. Die Methode beschreibt damit ein ganzheitliches Konzept, das Ordnung, Sauberkeit, Routine und Selfcare vereint. Und Achtung, jetzt wird es erstmal kompliziert, denn ich erkläre kurz das gesamte System. Aber keine Angst – ich werde in den kommenden Beiträgen noch genauer auf die einzelnen Punkte eingehen.
Baby Steps & Routinen
Laut Marla Cilleys Buch beginnt der Einstieg in die FlyLady-Methode mit Babysteps. Sie bilden die Basis, auf der das gesamte System aufgebaut ist. Im Grunde handelt es sich dabei um Routinen und klitzekleine Haushaltsaufgaben, die jeden Tag ausgeführt die Grundlage für eine vernünftige Ordnungs- und Putzstruktur bilden.
Tagesfokus
Bei der FlyLady-Methode wird für jeden Tag der Woche ein Tagesfokus festgelegt. Quasi eine Sache / Aufgabe, die Woche für Woche an den jeweiligen Tagen stattfindet. In der Originalmethode sieht das so aus:
- Montag: HomeBlessing – eine Art schneller Hausputz
- Dienstag: Plan & Play – an diesem Tag steht alles an, was irgendwie mit Planung zu tun hat
- Mittwoch: Anti-Prokrastination-Day
- Donnerstag: Erledigungstag
- Freitag: Handtaschen & Auto Tag / Date-Night
- Samstag: Family & Fun Day
- Sonntag: Renewing & Selfcare
15 Minuten Zonenreinigung
Zusätzlich zum Tagesfokut gibt es bei FlyLade die sogenannte Zonenreinigung. Zugegeben, „Zonenreinigung“ hört sich auch nicht gerade sexy an, ist aber der dritte große Baustein der FlyLady Methode. Und vielleicht der Wichtigste überhaupt. Die Theorie dahinter ist die, dass man sich die gesamte Wohnung / das gesamte Haus in Zonen unterteilt und sich jede Woche eine dieser Zonen gründlich vornimmt. Anstatt aber an einem Tag die gesamte Zone zu bearbeiten, teilt man sich die Arbeit auf und bearbeitet die Zone von Montag bis Freitag für jeweils maximal 15 Minuten. FlyLady unterteilt das Haus dabei in diese fünf Zonen:
- Flur, Garderobe, Arbeitszimmer (oder alternativ ein weiteres „kleines“ Zimmer)
- Küche
- Badezimmer, Toilette, Gäste WC
- Elternschlafzimmer, Kinderzimmer
- Wohnzimmer, Balkon / Terasse
Die jeweiligen Zonen werden eine nach der anderen bearbeitet, so dass man innerhalb von fünf Wochen jede Zone einmal von oben bis unten gründlich reinigt. Nach Ablauf der fünf Wochen geht es wieder von vorne los. Zur Zonenreinigung gehören alle Aufgaben, die man sonst im „normalen“ Putzalltag eher weniger macht. Beispielsweise die Reinigung von Lichtschaltern und Steckdosen und das Putzen von Fußleisten. Aber auch Ausmist- und Entrümpelungsaufgaben, wie das Ausmisten von Schubladen und Schränken. Das erkläre ich aber auch alles in einem separeten Blogpost noch genauer.
Weitere Bausteine
Während die Babysteps & Routinen, der Tagesfokus und die Zonenreingiung den Kern des FlyLady-Systems bilden, gibt es zusätzlich auch noch einige weitere Bausteine, die man nutzen kann, wenn es nötig sein sollte:
- Die „5 Minuten Raum-Rettung“: Bei dieser soll man 27 Tage lang jeweils 5 Minuten ins Ausmisten eines Chaos-Raums investieren
- Der „27 Fling Boogie“: Eine Entrümpelungsstrategie, bei der man durchs Haus rennen soll und ohne groß nachzudenken 27 Dinge zusammensammeln soll, die man nicht mehr braucht. Anschließend sollte man diese sofort entsorgen.
- Das „Control-Journal“: Im Grunde ein Ordner, in dem man seine To-Do-Listen, Checklisten & Co sammelt.
Erschlagen? I feel you!
Ich weiss, das alles hört sich nach extrem viel an und klingt erst einmal komplett verwirrend. Die gute Nachricht: Ist es überhaupt nicht. Das System ist zwar sehr exakt und gibt einen gewissen stabilen Rahmen vor, ist gleichzeitig aber so flexibel, dass jede Menge Spielraum für eigene Anpassungen bleibt. Die Aufgaben im Tagesfokus lassen sich easy so auf die Wochentage verteilen, wie es einem selbst in den eigenen Alltag passt. Und auch die Zonen lassen sich so gestalten, dass es auf die eigene Wohnsituation zugeschnitten ist. Ausserdem ist es meiner Meinung nach nicht nötig, wirklich alle Bausteine zu nutzen. Aber dazu später mehr. Wie das System in der Praxis genau funktioniert und warum der tägliche Zeitaufwand weitaus geringer ist, als vermuten lässt, erkläre ich in den kommenden Blogposts noch genauer und detaillierter. Und natürlich werde ich auch zeigen, wie eine FlyLady-Woche bei mir so aussieht.
Bist du bereit, dich in die Riege der FlyBabies einzureihen? Dann freu dich auf den nächsten Beitrag. Da geht es dann um die BabySteps! Falls du bis dahin Fragen hast, die ich in einem meinem nächsten Blogpost beantworten soll, schreib sie mir gerne unten in die Kommentare.
Hier gehts weiter zu den nächsten Beiträgen:
Haushalt führen mit der FlyLady Methode – Teil 2: Die BabySteps
Haushalt führen mit der FlyLady Methode – Teil 3: Der Tagesfokus
Haushalt führen mit der FlyLady Methode – Teil 4: Die Zonenreinigung
Haushalt führen mit der FlyLady Methode – Teil 5: Praxisbeispiele & Zeitauwand
Haushalt führen mit der FlyLady Methode – Teil 6: Gratis Putzplan-Vorlage
Haushalt führen mit der FlyLady Methode – Q&A: Eure Fragen ehrlich beantwortet
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