Vegane Pizza „Capricciosa-Style“ mit dem weltbesten Pizzateig

Wenn man vegan isst, wird man oft bemitleidet. Vor allem bei Gerichten, die mit Käse überbacken sind. Ich erlebe es so häufig, dass irgendwo Pizza bestellt wird und es zu mir heisst „Oje, das kannst du ja gar nicht essen. Sollen wir dir einen Salat bestellen? Oder Spaghetti Napoli?„. Ich finde das immer sehr schade, denn ich mag Pizza. Sehr sogar. Solche Situationen zeigen aber ganz gut, wie sehr wir Menschen in unseren Gewohnheiten gefangen sind. Pizza ist mit Käse. Punkt. Keine Alternative.

Moment mal…Die älteste Pizza der Welt ist vegan!

Hast du aber mal daran gedacht, dass man bei der Pizza den Käse auch einfach mal weglassen kann. Und dass das vielleicht sogar superlecker ist? Eigentlich ist es auch gar nicht so ungewöhnlich. Die Pizza Marinara beispielsweise, die als älteste Pizza der Welt gilt, ist von Haus aus nur mit Tomatensauce belegt und wird mit Olivenöl und Kräutern verfeinert. Simpel und lecker.

Wenn ich im Restaurant bin oder mir beim Lieferdienst eine Pizza bestelle, sage ich sehr selten, dass ich eine vegane Pizza möchte. Das triggert die Servicekräfte oft und viele gehen direkt in eine Anti-Haltung. Um das zu umgehen, bestelle ich mir meist eine der Pizzen, die regulär auf der Speisekarte stehen und bitte einfach darum, Wurst und Käse als Belag zu streichen. Mein Liebling dabei: Capricciosa. Ohne Schinken ohne Käse. Supervegan, superlecker und niemand in der Küche muss sich mit dem Begriff „vegan“ stressen.

Selber backen – Slow und mit den besten Zutaten

Am allerliebsten backe ich mir meine vegane Pizza aber trotzdem zuhause selber. Da habe ich einfach die volle Kontrolle, was drauf kommt. Und getreu meinem Motto „Slow it down – Make it worth“ (dazu läuft hier auf dem Blog übrigens grad auch ein Projekt) ist das ein Sache, das auch gerne mal ein bisschen länger dauern darf. Damit es auch richtig gut wird. Ich bereite die Tomatensauce selbst zu (nach diesem Rezept: Tomatensauce aus dem Ofen), verwende für den Hefeteig nur sehr wenig Hefe und lasse den Teig anschließend mehrere Tage lang im Kühlschrank gehen. Der Rest ist dann simpel: Ein paar einfache, aber geschmackvolle Zutaten als Topping und schon ist der Pizzagenuss perfekt.

Wie ich meinen Hefeteig mache und welche Toppings ich am liebsten verwende, zeige ich dir in meinem heutigen Rezept für vegane Pizza „Capricciosa-Style“:

Vegane Pizza Capricciosa Style

Ingredients

Pizzateig

  • 500 Gramm Weizenmehl
  • 1/4 Päckchen Trockenhefe
  • 300 ml Wasser
  • 20 Gramm Salz

Tomatensauce

  • 1 Glas Tomatensauce (Link zum Rezept siehe oben) Alternativ: passierte Tomaten / Passata aus der Flasche

Belag

  • Champignons
  • eingelegte Paprika
  • schwarze Oliven
  • Artischocken in Öl eingelegt
  • rote Zwiebel

Instructions

Hefeteig zubereiten

  • Für den Hefeteig 300 g Mehl in eine Schüssel geben, mit der Trockenhefe und dem Salz mischen und das gesamte Wasser dazu geben. Alles gut miteinander verrühren, bis ein gleichmässiger Teig entstanden ist, der in etwa die Konsistenz eines Pfannkuchenteigs hat. Diesen Teig abgedeckt 20 Minuten ruhen lassen.
  • Nach Ablauf der 20 Minuten weitere 100 Gramm Mehl zum Teig geben und unterkneten. Nach und nach anschließend das restliche Mehl zugeben. Der Teig sollte jetzt immer noch ziemlich weich sein, sich aber bereits vom Schüssellrand lösen. Falls nicht, noch ein bisschen mehr Mehl untermischen und den gesamten Teig für mindestens 5 Minuten weiterkneten. Anschließend nochmals 20 Minuten ruhen lassen.
  • Den Teig nun auf eine bemehlte Arbeitsplatte stürzen, aber nicht mehr stark durchkneten. Er sollte nur leicht mit Mehl bestäubt sein. Jetzt kann man ihn in 2-3 Portionen teilen (oder auch ganz lassen, sofern man ein ganzes Blech backen möchte) und in eine saubere Schüssel geben. Diese mit einem Geschirrtuch abdecken und in den Kühlschrank stellen.
  • Der Teig sollte für mindestens 24 Stunden im Kühlschrank ruhen und ganz langsam aufgeben. Er kann aber auch gut und gerne 5-6 Tage im Kühlschrank stehen. Umso länger, umso besser.

Die Pizza zubereiten

  • Wenn man den Teig verarbeiten möchte, diesen ca. 20 Minuten vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank holen. Anschließend auf eine bemehlte Arbeitsplatte stürzen und mit der Hand in Form bringen. Weil der Teig so weich ist, reicht es, wenn man ihn auseinander drückt und jeweils leicht zieht. Das Ausrollen mit einem Nudelholz ist nicht nötig.
  • Den fertig geformten Teig auf ein Backblech legen (entweder bemehlt oder mit Backpapier / Dauerbackfolie drunter) und dünn mit der Tomatensauce bestreichen.
  • Die Pilze putzen, die Zwiebel schälen und beides in dünne Scheiben schneiden. Die eingelegten Paprika, die Oliven und die Artischocken abtropfen lassen. Die Artischocken nur grob auseinanderzupfen, die Oliven ganz lassen und die Paprika in Streifen schneiden.
  • Die Pizza mit dem Gemüse belegen und im vorgeheizten Backofen auf höchstmöglicher Temperatur backen. Je nachdem, wie viel Belag verwendet wird und welches die höchste Temperatur des Ofens ist, dauert das unterschiedlich lange. Der beste Indikator, dass die Pizza fertig ist, ist ein knuspriger Rand und ein fester Boden. Man sollte also alle paar Minuten mal einen vorsichtigen Blick in den Ofen werfen.
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Wieso so wenig Hefe und warum so lange gehen lassen?

Die geringe Menge Hefe und die lange Gehzeit sind nötig, damit die Pizza diesen typischen Pizzageschmack bekommt, den man aus der Pizzeria kennt. Der Teig wird aromatischer, bekömmlicher und bekommt im Ofen eine extrem leichte und lockere Konsistenz. Wenn du alles richtig gemacht hast, wirst du mit einem knusprigen dünnen Boden und einem fluffig-krossen Rand belohnt. Im Idealfall hat deine Pizza sogar die typischen Blasen, wie man sie von den Pizzen eines guten italienischen Restaurants kennt.

Der Teig macht weniger Arbeit als du denkst

Vor der langen Gehzeit brauchst du übrigens keine Angst haben. Der Pizzateig ist sehr schnell zusammengerührt. Ich benutze dafür nicht einmal meine Küchenmaschine, sondern lediglich eine Schüssel und eine Gabel. Der Großteil der Zeit steht der Teig dann nur im Kühlschrank rum und geht vor sich hin. Dadurch, dass man den Tag mehrere Tage im Kühlschrank lassen kann (und er eigentlich von Tag zu Tag nur besser wird) lässt sich natürlich auch prima eine größere Menge Teig vorbereiten. Wenn mal Gäste da sind oder man einfach 2 x die Woche Lust auf Pizza hat.

Ich mag aber gar keine Artischocken / Oliven / Paprika etc.

Mein Pizza-Beispiel ist natürlich nur die Variante, die ich selber am allerliebsten mag. Beleg deine Pizza wie du Lust und Laune hast. Achte nur darauf, dass du eine wirklich gute Tomatensauce als Basis benutzt. In Kombination mit dem aromatischen Teig ist das schon die halbe Miete und der eigentliche Belag ist fast nebensächlich.

Was ist denn deine liebste Pizza? Und bist du Team Käse / vegane Käsealternative oder darfs gerne auch mal ganz ursprünglich nur mit Tomatensauce sein?

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