In den ersten beiden Beiträgen meiner Artikelreihe „Nachhaltigkeit im Alltag“ ging es bereits richtig zur Sache. Zum einen gab es ein phantastisches Gewinnspiel und zum anderen habe ich erklärt, warum Nachhaltigkeit im Alltagsleben so wichtig ist. Außerdem haben wir uns gemeinsam angeschaut, was der ökologische Fußabdruck ist und welche Faktoren ihn beeinflussen. Heute steige ich ein bisschen tiefer ins Thema ein und möchte dir praktische Beispiele an die Hand geben, wie du deinen Alltag ganz einfach nachhaltiger gestalten kannst. Und wir starten mit dem Thema „Putzen“.
Der Großteil von uns allen mag Haushaltstätigkeiten, allen voran das Putzen, vermutlich eher weniger. Aber es muss halt erledigt werden und wir kommen alle nicht drum herum. In den Supermärkten werden wir dabei regelrecht von Produkten erschlagen, die uns versprechen, das Putzen zu erleichtern und zu beschleunigen. Das ist ja schön und gut, aber umweltfreundlich sind diese Produkte in der Regel nicht. Und zum Großteil sind sie auch noch überflüssig. Aber dazu gleich mehr.
Warum Reinigungs- & Pflegemittel für die Umwelt so schädlich sind
In Deutschland werden pro Jahr ca. 480.000 Tonnen Reinigungs- und Pflegemittel an private Haushalte verkauft. Die darin enthaltenen Tenside, Phospate, Enzyme, Silikone, Aufheller und Duftstoffe gelangen über das Abwasser in die Umwelt und können dort große Schäden verursachen. Und leider ist das nicht das einzige Problem. Es gibt ja auch noch das Mikroplastik. Laut dem Naturschutzbund gelangen in Deutschland jährlich 977 Tonnen Mikroplastik und 46.900 Tonnen gelöste Polymere aus Kosmetikprodukten sowie Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln ins Abwasser. Das große Problem dabei: Unsere Kläranlagen können diese ganzen Inhaltsstoffe nicht vollständig abfangen. Deshalb gelangt Mikroplastik trotz Abwasserreinigung in unsere Gewässer. Und über den Klärschlamm kommt das Ganze teilweise sogar wieder auf landwirtschaftliche Flächen. Und damit über kurz oder lang auch in unsere Nahrung.
Ein gefährlicher Kreislauf, denn er schadet nicht nur der Umwelt allgemein, sondern schlimmstenfalls am Ende auch noch uns selbst. Zum Glück gibt es aber Mittel, mit denen man diesen Kreislauf durchbrechen kann. Und die sind gar nicht mal so schwer. Wer sich beispielsweise im Haushalt auf alte Hausmittel besinnt und die Putz-Wundermittel aus dem Supermarkt links liegen lässt, hat schon einen enorm großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Einer der wichtigsten Bausteine beim natürlichen Putzen, will ich mir heute mit dir anschauen: Die Zitronensäure.
Was ist Zitronensäure und was kann man damit machen?
Zitronensäue ist eine Fruchtsäure, die natürlicherweise in vielen Obstsorten vorkommt. Sie wird zum Entkalken genauso verwendet, wie zur Konservierung, Geschmacksgebung und sogar als Korrosionsschutz. Anders als viele andere Putzmittel, ist die Zitronensäure absolut umweltverträglich und biologisch abbaubar.
Mit Zitronensäure kannst du nahezu überall im Haushalt Kalk entfernen und darüber hinaus dient sie auch in vielen anderen Bereichen als toller Reiniger. Selbst in der Küche kannst du sie verwenden. Beispielsweise beim Marmelade einkochen. Aber dazu gleich mehr.
Mit Zitronensäure entkalken & reinigen
Kaffeemaschinen, Wasserkocher, Schnellkocher, Eierkocher entkalken: nimm zwei bis drei Esslöffel reine Zitronensäure in Pulverform und löse diese in einem Liter kaltem Wasser auf. Das Wasser gibst du in dein Gerät und lässt es durchlaufen. Anschließend noch zweimal mit klarem Wasser nachspülen / durchlaufen lassen und deine Maschinen sollten wieder kalkfrei sein.
Spülmaschine reinigen: Gib sechs Esslöffel Zitronensäurepulver einfach unaufgelöst in deine leere Maschine und lasse diese mit mindestens 50°C einen Spülgang durchlaufen.
Waschmaschine reinigen: Nimm sechs Esslöffel reine Zitronensäure und löse diese in einem halben Liter Wasser auf. Gib die Flüssigkeit direkt in die Trommel und lass die Maschine (ohne Wäsche natürlich) im 60°C Waschgang einmal durchlaufen.
Duschköpfe entkalken: Lass dein Waschbecken mit Wasser volllaufen, gib zwei bis drei Esslöffel Zitronensäure dazu und lege deinen abgeschraubten Duschkopf hinein. Lass ihn dort ruhige ein paar Stunden einwirken – besser noch über Nacht. Anschließend mit klarem Wasser abspülen.
Armaturen, Badewannen, Duschwannen etc. entkalken: Rühre ein paar Esslöffel Zitronensäure mit etwas Wasser zu einer dicken Paste an und verteile diese mit einem Schwamm oder einer Bürste auf den Flächen, die du entkalken möchtest. Lasse alles über Nacht einwirken, befeuchte die Flächen am nächsten Tag mit kaltem Wasser und rubbel alles mit einer Bürste ab. Damit werden sogar extrem verkalkte Badewannen und Duschwannen wieder strahlend sauber.
Zitronensäure beim Kochen: Du kannst Zitronensäure prima zum Einkochen von Marmelade verwenden. Sie wirkt zum einen als Säureregulator, zum anderen auch als natürliches Konservierungsmittel. Auf die Menge von ca. einem Kilo Früchte genügen hier schon ca. fünf Gramm Zitronensäure
Zitronensäure als Weichspüler: Duch ihre aufhellende Wirkung kannst du Zitronensäure prima als Weichspüler verwenden. Dazu einfach vier Teelöffel in einem Liter Wasser auflösen und davon pro Waschgang einen kleinen Schuss ins Weichspülfach geben. Aber bitte wirklich nur bei weisser / heller Wäsche verwenden.
Angebrannte Töpfe / Pfanner säubern: Wenn dir beim Kochen mal so richtig fies was angebrannt ist, gib eine Tasse Wasser und einen Esslöffel Zitronensäure in den Topf oder die Pfanne. Stell das Ganze auf den Herd und lass das Zitronensäurewasser ein paar Minuten kochen. Das Angebrannte sollte sich easy lösen. Anschließend mit klarem Wasser abspülen.
Wo du mit Zitronensäure aufpassen solltest
Bei der Zitronensäure handelt es sich immer noch um eine Säure, die nicht für alle Materialien geeignet ist. Emaille, Marmor und Aluminium solltst du nicht mit Zitronensäure behandeln. Außerdem solltest du bei der Verwendung darauf achten, dass nichts in deine Augen kommt und hinterher immer schön die Hände waschen. Und wie bereits gesagt: Wenn du Zitronensäure als Weichspüler verwendest, dann bitte nur bei heller Wäsche.
Wo kann man Zitronensäure kaufen
Zitronensäure gibt es in jedem Supermarkt und in jeder Drogerie. Du findest sie in Pulverform oder auch flüssig in der Putzmittelabteilung – leider aber meist irgendwo ganz hinten versteckt. Kann also sein, dass du ein bisschen suchen oder einen Verkäufer fragen musst.
Ich selbst verwende am liebsten das Zitronensäurepulver von Heitmann [Amazon Affiliate Link], weil ich das für meine Badewanne und Armaturen zu einer Paste anrühren kann.
Costa quanta?
Eine Packung Zitronensäure kostet zwischen drei und fünf Euro (je nach Angebot). Durch die vielfältigen Möglichkeiten der Anwendung, sparst du dir damit nicht nur jede Menge Geld für teure Putzmittel, sondern schonst nebenbei auch noch die Umwelt.
Hast du noch mehr Ideen für den Einsatz von Zitronensäure im Haushalt oder habe ich hier was vergessen? Schreibs mir gerne in die Kommentare und lass uns gemeinsam noch viel mehr Einsatzmöglichkeiten sammeln
* Bei dem hier gezeigten Produkt handelt es sich um ein kostenlos überlassenes PR-Sample. Meine persönliche Meinung ist dadurch selbstverständlich nicht beeinflusst.