Gas sparen: Was bringen die Tipps und lohnt sich das wirklich? Ein Erfahrungsbericht.

person holding black and white bottle

Die Bundesregierung hat uns alle dazu aufgefordert, Energie zu sparen. Wenn man sich die drastisch gestiegenen Energiekosten anschaut und mal grob die nächste eigene Abrechnung überschlägt, dann macht man da auch gerne mit. Es gibt zwar immer noch jede Menge Menschen, die sich stur stellen und die das eigene Verhalten unter keinen Unständen ändern möchten, aber darum gehts heute nicht. Es geht mir heute darum, ob Spartipps wirklich funktionieren, oder ob das nicht alles doch nur leeres Geschwätz ist.

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In meinem Artikel „30 Tipps, wie du Geld sparen und nebenbei Ressourcen schonen kannst“ und auch in einigen meiner TikTok-Videos (z.B. dem hier) habe ich schon viele wertvolle Anregungen gegeben, wie sich der eigene Verbrauch ganz konkret senken lässt. Und nachdem ich gestern die Aufforderung meines Energieversorgers bekommen habe, den Zählerstand fürs Gas durchzugeben, schauen wir uns jetzt mal gemeinsam an, ob diese Tipps was gebracht haben oder ob sie doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein waren.

Ausgangssituation & Verbrauch im Vorjahr

Wer meinen Blog schon ein bisschen länger verfolgt, kennt meine Wohn- und Lebenssituation. Falls du sie noch nicht kennst, hier nochmal kurz erklärt: Mein Mann und ich leben zu zweit ohne Kinder auf rund 100 qm² Wohnfläche im 1. Stock eines Altbau-Mehrfamilienhauses. Das Gebäude ist weder renoviert, noch saniert und die Energiebilanz dort ist entsprechend schlecht. Wir heizen mit einer Gas-Etagenheizung, die auch für das Warmwasser verantwortlich ist. Da wir beide Vollzeit arbeiten, sind wir tagsüber oft nicht zuhause. Mein Mann ist Montag bis Freitag quasi den gesamten Tag unterwegs, ich selbst bin drei Tage die Woche im Büro und zwei Tage im Home Office.

Von Januar bis Dezember 2021 haben mein Mann und ich insgesamt rund 15.660 kwh (Kilowattstunden) Gas verbraucht. Das ist ganz schön viel, denn der durchschnittliche Verbrauch in einem 2-Personen-Haushalt wird mit 8.000 – 12.000 kwh angegeben. All die Jahre zuvor lagen wir mit 10.000 bis 13.000 kwh noch irgendwie im oberen Durchschnitt. Warum wir gerade 2021 so viel verbraucht haben, wissen wir selbst nicht genau. Vermutlich war es eine Kombination aus Home Office und gedankenlosem Heizverhalten. Es war also allerhöchste Eisenbahn, etwas zu ändern und endlich mit dem Gas sparen zu beginnen.

black shower head switched on
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Was wir konkret geändert haben.

Es gab nicht die eine große Stellschraube, die wir in diesem Jahr gedreht haben, um unseren Verbrauch zu senken. Vielmehr haben wir auf kleine Änderungen gesetzt, die im Alltag nicht groß auffallen, die sich aber über die Dauer ganz schön summieren:

Duschkopf austauschen

Im Badezimmer haben wir unseren bisherigen Duschkopf gegen einen Wassersparduschkopf getauscht. Herkömmliche Duschköpfe verbrauchen 12-15 Liter Wasser in der Minute. Sparduschköpfe kommen mit 6-9 Litern in der Minute aus. Wasser, das nicht gebraucht wird, muss nicht erhitzt werden und spart somit Energie. Der Duschkopf, den wir uns angeschafft haben (Wenko Wassersparduschkopf Amazon Affiliate Link), verbraucht weniger als 8 Liter in der Minute und hat hat gerade mal 49,99.- Euro gekostet. Es handelt sich allerdings auch um einen Regenduschkopf. Herkömmliche Duschköpfe sind auch schon für um die 20.- Euro erhältlich. Z.B. der hier: SREWOHS 7.5L/Min Wassersparender Energiesparduschkopf.

Badewanne vermeiden

Ich liege wirklich sehr gerne in der Badewanne und lese dort entspannt ein Buch, meditiere oder höre Podcast. Dieses Jahr habe ich meine Besuche in der Wanne drastisch reduziert. Ich erinnere mich daran, dass ich früher gut und gerne 2-3 x die Woche in die Badewanne gegangen bin. 2022 habe ich das drastisch reduziert und gönne mir ein Vollbad nur noch 1-2 x im Monat.

Dusch- & Waschverhalten anspassen

Auch das Dusch- und Waschverhalten allgemein haben wir angepasst. Klar, im Sommer, wenn wir nach einem anstrengenden Tag aus dem Schrebergarten kamen, haben wir jeden Tag geduscht. Das ging gar nicht anders. Aber an kühleren Tagen ohne größere Anstrengung duschen wir mittlerweile nicht mehr jeden Tag sondern nur noch jeden zweiten oder sogar erst jeden dritten. Waschen kann man sich auch prima mit dem Waschlappen und an Tagen, an denen man nicht großartig schwitzt, reicht das in der Regel auch ganz gut aus. Die Duschzeiten haben wir übrigens auch angepasst. Wenn wir unter der Dusche stehen, dann nicht mehr 10-15 Minuten, sondern so ca. 4-7 Minuten.

Warmwasser abstellen, wenn nicht gebraucht

Eine klitzekleine Maßnahme, die wir ebenfalls im Badezimmer getroffen haben: Wenn wir gerade nicht duschen gehen wollen, wird die Temperatur für das Warmwasser an der Gastherme komplett runtergedreht. Das hat den Effekt, dass die Therme nicht sofort anspringt, wenn wir nur Zähne putzen oder Hände waschen und den Wasserregler mal wieder nicht komplett auf kalt gestellt haben. So verhindern wir, dass Warmwasser erzeugt wird, wenn wir es gerade eigentlich gar nicht brauchen. Das passiert nämlich sehr viel schneller als gedacht.

Heizung: Bisschen niedriger, dafür konstant

Im vergangenen Jahr habe ich tagsüber im Home Office oft auf 21 oder sogar 22 Grad hoch geheizt. Nachts sprang dann der Nachtmodus an, die Temperatur fiel auf 17-18 Grad und dann musste wieder hochgeheizt werden. In diesem Jahr haben wir die Temperatur tagsüber auf 18,5 – 19,5 Grad eingestellt und Nachts auf 18,5 Grad. Wir haben quasi eine konstante Temperatur in der Wohnung und selbst 18,5 Grad empfinde ich dadurch mittlerweile als ganz angenehm. Man gewöhnt sich tatsächlich schneller an solche Temperaturen, als ich es für möglich gehalten habe.

Warme Kleidung ist King!

Ich höre jetzt schon wieder den Aufschrei „Waaaas unter 20 Grad in der Wohnung? Das ist doch vieeeeel zu kalt“. Aber da muss ich tatsächlich sagen: Warme Kleidung ist hier einfach das Beste was man machen kann. Muss es denn sein, dass man im Winter barfuß und mit T-Shirt durch die Wohnung rennt? Ich trage im Winter Zuhause meist eine dickere Jogginghose, dazu ein Tank-Top und einen Wollpullover. Ist mir damit immer noch kühl, gibt es noch eine Weste drüber. Und an den Füßen dicke Socken + Schlappen. So ist es auch bei 18-19 Grad angenehm.

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Rolläden konsequent runter

Sobald es abends dunkel wird, lasse ich konsequent in jedem Zimmer alle Rolläden runter. Das hilft nochmal mit, dass der Raum weniger auskühlt. An Tagen, an denen es ganz furchtbar kalt ist und wir wegen der Arbeit sowieso nicht zuhause sind, lasse ich die Rolläden manchmal auch den ganzen Tag unten.

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Butter bei die Fische: Hat das alles überhaupt was gebracht?

Wir erinnern uns: 2021 haben wir 15.660 kwh Gas verbraucht. Als ich gestern den Gaszähler abgelesen habe, bin ich beinahe aus den Latschen gekippt, denn unser Gasverbrauch hat sich gegenüber dem Vorjahr *trommelwirbel*

Mehr als HALBIERT!

Unser Jahresverbrauch 2022 lag gerade mal bei 7.800 kwh. Und damit haben wir den Beweis, dass sich Gas sparen definitiv auszahlt. Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den eigenen Geldbeutel.

Wie schlimm waren die Einschränkungen?

Ganz ehrlich? Im Alltag sind uns die Einschränkungen so gut wie gar nicht aufgefallen! Lediglich meine Badewanne fehlt mir ab und zu. Aber angesichts der Tatsache, wie viel Gas wir gespart haben, kann ich damit ganz gut leben! Und vor der nächsten Abrechnung im Januar habe ich jetzt auch keine Angst mehr.

Wie ist das denn bei dir? Hast du angsichts der explodierenden Preise genauer auf deinen Verbrauch geachtet? Wenn ja, was hast du konkret unternommen? Und hast du schon bemerkt, dass du was gespart hast? Schreibs mir gerne in die Kommentare. Ich bin gespannt.

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