DIY: So einfach, schnell und günstig kannst du ein Hochbeet selber bauen

Eine Sache, die ich unbedingt haben wollte, nachdem mein Mann und ich den Schrebergarten meiner Schwiegereltern übernommen haben, waren Hochbeete. In einem Schrebergarten muss man nämlich einen festgelegten Prozentsatz der Gesamtfläche für den Anbau von Nutzpflanzen verwenden und unsere Parzelle ist nicht gerade klein. Wir hatten also jede Menge Fläche, die mit Obst und Gemüse bepflanzt werden musste. Natürlich hätten wir unsere Parzelle auch herkömmlich auf dem Boden bewirtschaften können, aber so ein Hochbeet bietet gegenüber dem normalen Boden einige Vorteile, die nicht zu unterschätzen sind.

Vorteile eines Hochbeets

  • Die Höhe: Im Hochbeet lässt es sich bequem gärtnern und man muss nicht ständig auf dem Boden kriechen. Das ist nicht nur für die Knie gut, sondern vor allem auch für den Rücken.
  • Nährstoffbedarf der Pflanzen: Beim Befüllen eines Hochbeets wird organisches Material geschichtet. Äste, Grünabfälle, Rasenschnitt, Kompost, Erde etc. All dieses organische Material verrottet und versorgt das Bett und die darin enthaltenen Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen.
  • Wärme: Der Verrotungsprozess des organischen Materials erzeugt Wärme. In Hochbeeten ist es daher nie so kalt, wie in der normalen Erde. Das kommt besonders kälteempfindlichen Pflanzen zu Gute.
  • Schädlinge: Pflanzen im Hochbeet sind besser vor Schädlingen geschützt, als bei Anbau auf dem Boden. Legt man ein Gitter ganz unten ins Hochbeet, haben Wühlmäuse & Co kaum eine Change und Schnecken sind im Hochbeet zwar nicht ganz ausgeschlossen, aber ein deutlich kleineres Problem, als auf blanker Erde.
  • Platzbedarf / Urban Gardening: Dieser Punkt trifft auf unseren Schrebergarten nicht zu, aber ich möchte ihn nicht unerwähnt lassen. Mit einem Hochbeet ist es durchaus auch möglich, Obst und Gemüse auf dem eigenen Balkon anzubauen.

Meinen Schrebergarten bewirtschafte ich seit mittlerweile vier Jahren mit Hilfe von Hochbeeten. Insgesamt habe ich sechs Stück, wovon immer fünf in Benutzung sind und eines als Komposter dient. Die Hochbeete haben mein Mann und ich selbst gebaut. Zum einen sind fertige Hochbeete richtig teuer und zum anderen ist es total einfach und vorallem auch günstig, sich ein Hochbeet selber zu bauen. In diesem Beitrag erzähle ich, wie das geht.

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Diese Materialien brauchst du für ein Hochbeet

Ein Hochbeet selbst zu bauen ist nicht schwer und man benötigt weder komplizierte und teure Materialien, noch Unmengen Zeit. Alle Materialien bekommst du in jedem Baumarkt und du brauchst auch gar nicht großartig viel handwerkliches Geschick. Meine Hochbeete bestehen alle aus einem günstigen Steckkomposter, einer Einlage aus Maschendraht gegen Schädlinge und einer Folie um das Beet auszukleiden und das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen. Hier habe ich dir mal meine Einkaufsliste für ein Hochbeet zusammengefasst (bei allen Links handelt es sich um Amazon-Affiliate-Links, aber du bekommst die Materialien, wie gesagt, auch in jedem handelsüblichen Baumarkt):

So wird das Hochbeet gebaut

Der erste Schritt beim Bauen eines Hochbeets ist die Begradigung des Untergrunds. Du musst schauen, dass die Fläche, auf der das Hochbeet später stehen soll, so eben wie möglich ist. Hast du das geschafft, kann es auch schon mit dem Hochbeet-Bau losgehen.

Für den Aufbau steckst du zunächst einmal die Holzbretter des Steckkompostern nach Anleitung ineinander. Das ist supereinfach und sollte innerhalb von wenigen Minuten erledigt sein. Wenn dein Gerüst steht, geht es ans Auskleiden. Dazu nimmst du die Teichfolie und schneidest sie dir für die Seiten deines Hochbeets zurecht. Für meinen viereckigen Standard-Steckkomposter habe ich die Folie auf 60x 100 cm zugeschnitten. Und das Ganze zwei Mal – also ein Folienstück für je zwei Seite des Hochbeets. Das reicht dann genau einmal innen rum, überlappt sich aber noch ein wenig und alles ist dicht. Wenn du die Folie entsprechend innen angelegt hast, tackerst du sie einfach mit dem Handtacker fest (oder klopfst mit dem Hammer ein paar Nägel rein – da mache ich gerne im Frühjahr zur Ausbesserung und Stabilisierung)

Sobald die Folie befestigt ist, fehlt nur noch der Maschendrahtzaun. Den schneidest du dir ein bisschen größer als das Hochbeet zurecht und legst ihn doppelt unten in das Hochbeet hinein. Sei dabei ruhig großzügig. Den Draht kannst du in der Regel nur auf einer Rolle kaufen und mehr als die Hälfte brauchst du nicht für dein Hochbeet. Umso engmaschiger deine Maschendrahtsperre, umso geringer die Chance, dass Wohlmäuse, Maulwürfe oder sonstiges Getier zu deinen Pflanzen durchkommt.

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So wird das Hochbeet befüllt

Wenn das Hochbeet steht, fehlt nur noch die Befüllung. Hier gilt: Ein Hochbeet wird geschichtet und zwar von grob bis fein. Die Basis bildet immer die gröbste Schicht. Dazu nimmst du am besten Äste von Bäumen, Sträuchern und Hecken. Sowas fällt in einem Garten in der Regel ja sowieso immer an und im Hochbeet kann man diese Grünabfälle wunderbar verwenden.

Nach der groben Schicht füllst du eine Schicht Grünschnitt ins Hochbeet. Rasenschnitt, der beim Rasenmähen anfällt, ist zum Beispiel ideal dafür. Du kannst aber auch Blätter verwenden. Das bietet sich beispielsweise an, wenn du dein Hochbeet im Herbst aufbaust.

Die letzte Schicht für dein Hochbeet bildet die Erde. Wenn du dein Hochbeet zum ersten Mal befüllst, kauf am besten hochwertige Blumen- / Pflanzerde oder Komposterde. Das ist zwar erstmal ein bisschen teurer, aber du musst in den folgenden Jahren nur noch mit (eigenem Kompost) oder zugekaufter Erde auffüllen. Tipp: Auf vielen städtischen Wertstoff- und Entsorgungshöfen kannst du günstig Komposterde kaufen. Auch in größeren Mengen. Hast du so etwas nicht in deiner Nähe, kann ich die torffreie Bio-Tomaten- & Gemüseerde von Plantura empfehlen (generell Daumen hoch, für die Plantura-Produkte!).

Das Hochbeet bepflanzen

Wenn du dein Hochbeet gerade frisch aufgebaut und befüllt hast, ist der Impuls groß, das neue Beet direkt zu bepflanzen. Lass das bitte und gönne deinem neuen Hochbeet ein paar Tage Ruhe. Die verschiedenen Schichten werden sich noch setzen und du wirst das Hochbeet nach ein paar Tagen nochmal etwas auffüllen müssen. Sobald sich alles gesetzt und beruhigt hat, kannst du dann aber loslegen.

Bei der Bepflanzung hast du nahezu freie Auswahl und deiner Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. In meinen Hochbeeten ziehe ich erfolgreich Süßkartoffeln, Gurken, Paprika, Zucchini, Melonen, Pimientos, Mangold, Spinat und vieles mehr. Die Süßkartoffeln sind dabei jedes Jahr mein absolutes Highlight. Falls du die auch mal ausprobieren willst, habe ich hier eine Anleitung dafür: Süßkartoffeln selbst anbauen.

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Kosten und Zeitaufwand

Im Vergleich zu fertigen Hochbeetsystemen, die in der Regel bei weit über 150 Euro liegen, ist das DIY-Hochbeet ein richtiges Schnäppchen. Die Stecksystem-Komposter bekommt man oft schon für 15.- bis 30.- Euro, die Teichfolie kostet pro Quadratmeter rund 8.- bis 10.- Euro und der Maschendrahtzaun schlägt mit rund 15.- Euro zu buche. Meine Hochbeete haben im Schnitt 35.- Euro pro Stück gekostet. Sie stehen mittlerweile seit vielen Jahren in meinem Garten und mussten bislang nur im Bereich der Folie etwas ausgebessert werden.

Was den Zeitaufwand anbelangt, so ist der für den Bau des Hochbeets sehr überschaubar. Das Gerüst mit dem Stecksystem ist innerhalb weniger Minuten aufgebaut und auch das Anbringen der Teichfolie geht ruck zuck. Nach ca. 15 Minuten stand unser Hochbeet fix und fertig da und konnte befüllt werden.

Wie lange halten die DIY-Hochbeete

Die ältesten Hochbeete, die ich in meinem Garten habe, sind mittlerweile das siebte Jahr in Benutzung. Man sieht ihnen ihr Alter an: Das Holz des Steckkomposters ist nicht mehr taufrisch und teilweise sind die Komposter etwas eingesunken und verschoben. Grundsätzlich ist die Konstruktion der Beete aber noch stabil. Ich werde die Beete noch eine Saison nutzen, wie sie sind. Im nächsten Jahr werde ich sie dann vermutlich mal abbauen, leeren, den Boden neu ebnen, das Stecksystem wieder aufbauen, neue Folie verlegen, neu auffüllen und dann halten sie hoffentlich noch ein paar weitere Jahre.

Wie is das denn bei dir? Hast du selbst Hochbeete in deinem Garten? Oder hast du Fragen zu meiner Anleitung? Schreibs mir gerne unten in die Kommentare.


Übrigens: Wenn du keinen Garten hast, aber trotzdem Gemüse anbauen willst, dann schau mal bei diesem Artikel vorbei: Gemüse zuhause anbauen – Wie du dir echtes Schrebergartenfeeling nach Hause holst.

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2 Comments

  1. Anne says:

    „in der Spießigkeit angekommen“ – zu gut! Geht mir übrigens genau so :P
    Bin seit Januar Kleingärtner. Und sogar mein Mann, bekennender Gartenhasser, macht mit und plant die neuen Beete :)
    LG Anne

    2 Comments
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