Meine Beitragsreihe zur FlyLady Methode gehört mittlerweile zu den meistgeklickten Artikeln hier auf dem Blog. Sie funktioniert prima, aber einen entscheidenden Nachteil hat sie: Sie bindet doch einiges an Zeit. Wenn man zeitlich sehr eingespannt ist, egal ob mit Kindern, Beruf oder Beidem, kann das FlyLady System schnell zu viel werden. In euren Kommentaren ist das auch mehr als deutlich geworden.
Ich selber bin als Pendler mit Vollzeitjob, Hund, Haus, Vermieterdasein und Schrebergarten auch ständig auf der Suche nach Methoden, mir die Hausarbeit zu erleichtern und habe deshalb die letzten Wochen mal wieder was Neues ausprobiert: Die 5 Minuten Methode. Wie du funktioniert und ob das Ganze was taugt, erzähle ich heute.
Das Prinzip hinter der 5 Minuten Methode
Ähnlich wie FlyLady, Clean Mama und was es sonst noch alles für Methoden zur Haushaltsführung gibt, setzt auch die 5 Minuten Methode auf Routinen und Regelmäßigkeiten. Ich habe das Ganze schon einmal grob in meinem Artikel „Keine Motivation für den Haushalt – so kommst du wieder in die Spur“ vorgestellt. Quasi als SOS-Methode, um wieder ins FlyLady System reinzukommen. Die 5 Minuten Methode funktioniert aber auch unabhängig von FlyLady.
Das Prinzip hinter der 5 Minuten Methode ist einfach: Täglich werden pro Zimmer im Haus oder in der Wohnung 5 Minuten Arbeitszeit investiert. Am Besten stellt man sich dafür einen Timer. Innerhalb der 5 Minuten wird nur in diesem einen Zimmer aufgeräumt und geputzt. Das Zimmer wird während der gesamten Zeit nicht verlassen.
Vorbereitung ist die halbe Miete
Damit das Aufräumen und Putzen innerhalb dieser kurzen Zeit funktioniert, ist eine gewisse Vorbereitung nötig. Bevor du in einem Zimmer loslegst, solltest du Putzzeug auch den Staubsauger vorbereitet haben. Für alle Dinge, die du in dem Zimmer zusammensammelst (Müll, Gegenstände die in andere Zimmer gehören etc.) stellst du dir am Besten auch noch einen Korb oder einen Karton bereit.
Kleiner Produkt-Tipp am Rande: Ich benutze zum Staubwischen, zur Reinigung von Oberflächen und zum Fenster putzen nur noch das Hochglanzset von ProWin (Amazon Affiliate Link). Eigentlich ist das speziell fürs Fensterputzen gedacht, aber die beiden Mikrofasertücher funktionieren auch sensationell gegen Staub, bekommen sämtliche Flecken von Oberflächen weg und selbst Hochglanzfronten von Küchen und sonstigen Schränken werden supersauber. Und das ohne Zugabe jeglicher Reinigungsmittel. Die beiden Tücher sind zwar nicht günstig, aber lohnen sich absolut, da man jede Menge Geld für Reinigungsmittel spart und der Umwelt auch noch was Gutes tut. Für mich der Gamechanger schlechthin in Sachen Haushalt.
Timer auf 5 Minuten und los gehts
Sobald dein Timer gestartet ist, legst du los. Gehe dabei am Besten wie folgt vor:
- Räume als erstes alles weg, was rumsteht. Was ins jeweilige Zimmer gehört, räumst du direkt an seinen Platz zurück. Was nicht in das Zimmer gehört, kommt in deinen Korb.
- Wische anschließend kurz über alle Oberflächen
- Hast du noch Zeit übrig, sauge kurz das Zimmer durch
- Sobald deine 5 Minuten abgelaufen sind, geht´s ins nächste Zimmer.
- Dort räumst du wieder alles weg, was rumsteht. Achtung: Hast du was in deinem Korb, das in dieses Zimmer gehört, hole es aus dem Korb und bringe es dort an den jeweiligen Platz zurück
Je nachdem, wie viele Zimmer du in deiner Wohnung oder deinem Haus hast, solltest du nach grob 30 Minuten mit allem fertig sein.
5 Minuten pro Raum kann doch niemals ausreichen
5 Minuten sind nicht viel – hast du aber mal bewusst einen Timer auf 5 Minuten gestellt? Es ist erstaunlich, wie viel man in dieser kurzen Zeit schaffen kann, wenn man wirklich fokussiert Aufgaben abarbeitet. Der Cloud dabei: Wenn du wirklich täglich 5 Minuten pro Raum investierst, kannst du auch immer wieder neue Dinge tun und Dinge ausserhalb der Reihe erledigen.
Kleines Beispiel gefällig? In meinen Wohnzimmer investiere ich die ersten anderthalb bis zwei Minuten ins Aufräumen. In dieser Zeit schaffe ich es, alles wegzuräumen, was rumsteht oder in meinem Korb zu verstauen und die Sofakissen in Ordnung zu bringen. Habe ich am Tag zuvor bereits staub gewischt und gestaubsaugt, investiere ich die übrige Zeit in Dinge ausserhalb der Reihe. Beispielsweise miste ich eine Schublade aus, wische ein Regal in meinem Vitrinenschrank aus oder putze die Fronten meiner Schränke. Über die gesamte Woche kommt da einiges zusammen – schließlich habe ich insgesamt 35 Minuten in mein Wohnzimmer investiert. 35 Minuten, die ich am Stück vermutlich nie ausgeräumt und geputzt hätte.
Was ist mit Wäsche und sonstigen Zusatzaufgaben?
Im FlyLady System werden Zusatzaufgaben wie Fenster putzen, ausmisten, Schubladen auswischen, Müll entsorgen, Einkaufen, Papierkram bearbeiten & Co im Rahmen des Tagesfokus oder der Zonenreinigung erledigt. Wäsche gehört zu den Tagesroutinen. Bei der 5 Minuten Methode kannst du dir zusätzlich zu den 5 Minuten pro Raum täglich einfach ein paar Sonderaufgaben vornehmen. Je nachdem, was gerade ansteht und auf was du Lust hast. Ich empfehle hier maximal drei, damit es nicht zu viel wird.
Der große Vorteil an der 5 Minuten Methode
Der für mich größte Vorteil an der 5 Minuten Methode sind die kurzen Zeitintervalle. Das Wissen, nur 5 Minuten investieren zu müssen, hilft gegen Prokrastination und man findet kaum eine Ausrede, warum man sich diese 5 Minuten jetzt gerade nicht nehmen sollte. Schließlich kann man die Zeiten ja auch auf den ganzen Tag verteilen. Wann immer gerade zwischendurch kurz Zeit ist, kann man einfach eine Runde einlegen. Am Abend hat man damit alles durch, ohne groß etwas davon gemerkt zu haben.
Mein Lieblings-Tipp zum konkreten Umsetzen:
Ich mag To-Do-Listen und ich liebe es, Dinge abzuhaken. Deshalb nutze ich die Zeit am Morgen beim ersten Kaffee dazu, mir eine To-Do-Liste für den Tag zu erstellen. Wenn du die 5 Minuten Methode ausprobieren willst, erstelle dir am besten auch gleich am Morgen (alternativ auch Abends vor dem Zubettgehen) eine einfache To-Do-Liste mit allen Räumen aus deiner Wohnung, plus ein bis maximal drei Zusatzaufgaben. Wenn du morgens noch kurz Zeit hast, pick dir einen oder zwei Räume raus und erledige die jeweils 5 Minuten direkt. Dann hast du schon was abgehakt und die Motivation für den restlichen Tag steigt.
Übrigens: Falls du gerade in einem Raum so richtig motiviert am Gange bist, dein Timer aber abgelaufen ist und du gerne noch weitermachen möchtest – kein Problem: Häng einfach weitere 5 Minuten dran. Und falls du in einem Raum schon vor den 5 Minuten fertig bist (passiert mir z.B. regelmäßig in der Toilette oder in meiner Garderobe / Flur), ist das auch kein Ding. Freu dich einfach drüber.
Wenn du die 5 Minuten Methode ausprobierst, schreib mir doch gerne einen kurzen Kommentar, wie das Ganze für dich funktioniert. Vielleicht hast du ja noch einen ergänzenden Tipp, der allen Lesern dieses Beitrags hilft. Falls ja, gerne ebenfalls ab in die Kommentare.
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