Keine Motivation für den Haushalt? So kommst du wieder in die Spur

woman in black leather jacket sitting on brown wooden floor

Wenn man sich meine Artikel rund ums Thema Haushalt durchliest (besonders die FlyLady-Beiträge), könnte man den Eindruck gewinnen, dass ich immer alles im Griff habe. Meine Wohnung immer sauber, niemals Wäscheberge, die tagelang herumliegen, alle Schränke tipptopp geordnet und nirgendwo Chaos. Aber Realtalk: So ist es natürlich nicht. Genau genommen ist meine Motivation sogar ziemlich anfällig und schon kleinste Widrigkeiten können mich komplett aus der Spur bringen. Manchmal rappele ich mich schnell wieder auf – manchmal ist es aber auch ein harter Kampf.

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Letzt Woche hatten der Mann und ich beide Corona. Wir lagen tagelang flach und auch jetzt, nachdem die Tests wieder negativ sind und die meisten Symptome abgeklungen sind, fühlen wir uns immer noch schwach, müde und ausgelaugt. Unsere Wohnung ist zwischenzeitlich das reinste Schlachtfeld geworden, weil wir während der Corona-Infektion rein gar nichts auf die Kette bekommen haben. Und die Motivation, jetzt irgendwas dagegen zu tun und irgendwas wieder in Angriff zu nehmen, tendiert gegen Null.

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Photo by Ketut Subiyanto on Pexels.com

Umso größer das Chaos, umso niedriger die Motivation

Die Erklärung, warum es uns oft so schwer fällt, die nötige Motivation für Haushaltsarbeiten zu finden, ist einfach: Umso größer das Chaos und umso größer der Berg an Aufgaben, umso schwerer tun wir uns damit, überhaupt mit irgendwas anzufangen. Wir sehen faktisch den Wald vor lauter Bäumen nicht, wissen nicht, wo und mit was wir anfangen sollen, sehen bei den kleinsten Dingen keine wirklichen Ergebnisse und lassen es dann einfach komplett bleiben. Das führt natürlich zu noch mehr Chaos und die Spirale dreht sich weiter und weiter.

Für mich selbst habe ich ein paar kleine Steps definiert, wie ich mich aus solchen Zeiten der Motivationslosigkeit herausholen kann. Und weil ich mir ganz sicher bin, dass auch du hin und wieder solche Zeiten hast (oder vielleicht sogar aktuell genau in einer solchen Zeit drin steckst), teile ich sie heute mit dir:

Akzeptieren was ist

Der wichtigste Schritt, um sich aus seiner eigenen Antriebslosigkeit rauszuholen, ist meiner Meinung nach Akzeptanz. Wenn du dich gerade zu nichts aufraffen kannst, versuche mal, dich nicht über dich selbst zu ärgern, sondern akzeptiere es einfach. Sag dir selbst „ok, das ist gerade eine dumme Zeit und ich schaffe gerade nicht wirklich was, aber das ist jetzt im Moment in Ordnung“. Nimm für dich selbst den Druck so weit wie möglich raus.

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Gönn dir eine richtige Auszeit

Wenn du erstmal akzeptiert hast, dass gerade einfach nichts geht, dann gönn dir eine bewusste Auszeit. Am Besten mit einem fest definierten Zeitraum – z.B. ein Wochenende. Zwei Tage – Samstag und Sonntag – die nur dir gehören. Während dieser Auszeit erlaubst du dir ausdrücklich, nur das zu tun, auf das du auch wirklich Lust hast. Tu in dieser Zeit nichts, was dich körperlich oder mental anstrengt und das sich nach „müssen“ anfühlt. Und das Wichtigste dabei: Schiebe jegliches schlechte Gewissen beiseite. Du darfst dir Zeit für dich nehmen.

Starte langsam

Irgendwann wirst du an einen Punkt kommen, an dem sich in dir ein Zwiespalt auftut. Auf der einen Seite bist du noch immer Antriebslos und ohne Motivation, auf der anderen Seite stört dich das Chaos um dich herum mehr und mehr. Wenn du an diesem Punkt bist, ist das exakt der richtige Zeitpunkt, um langsam wieder loszulegen. Wichtig dabei ist aber, dass du nicht sofort wieder von null auf hundert startest. Fang langsam an und bau deine Motivation und auch deine Routinen Stück für Stück wieder auf. Und mit langsam meine ich, wirklich langsam. Als Hilfe, um dich nicht sofort wieder zu überfordern, kannst du wie folgt vorgehen:

Stell dir einen Timer auf 5 Minuten und arbeite in diesen 5 Minuten irgendwas weg. Völlig egal, ob du die Spülmaschine aus- und einräumst, eine Ladung Wäsche machst oder dein Wohnzimmer aufräumst. Du musst auch nicht mit dem fertig werden, was du anfängst. Hauptsache ist, du fängst überhaupt irgendwas an. Schon alleine, dass du diese 5 Minuten durchgehalten hast, kann deine Motivation enorm pushen. Versuche diese Methode ein paar Tage lang und erlaube dir unbedingt, mit diesen 5 Minuten zufrieden zu sein. Sobald du merkst, dass dir die 5 Minuten pro Tag keine Schwierigkeiten mehr machen, kannst du die Zeit langsam erhöhen und deine Aufgaben ausweiten.

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Erlaube dir das absolute Minimum

Gerade wenn um uns das absolute Chaos herrscht, entstehen in unseren Köpfen die wildesten To-Do-Listen. Da geht es dann nicht mehr nur um die banalen Haushaltroutinen, sondern um Dinge wie Fenster putzen, Abstellraum entrümpeln, Altkleider aussortieren & Co. Um deine Motivation nachhaltig wieder zu finden, ist es wichtig, gedanklich zunächst einmal all diese großen Zusatz-To-Do´s zu streichen und dich erstmal nur auf das absolute Minimum zu konzentrieren. Saubere Wäsche, sauberes Geschirr und Nahrung. Du musst erst einmal wieder die kleinen Dinge in den Griff bekommen, bevor du daran denken kannst, größere Sachen in Angriff zu nehmen.

Wichtig: Hab absolut kein schlechtes Gewissen dabei, wenn du selbst vom absoluten Minimum nicht viel schaffst. Du bekommst es hin, eine Ladung Wäsche zu waschen, die Spülmaschine auszuräumen und Nudeln mit Pesto zu kochen? Super! Das ist schon ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Und wenn es eine Woche lang Nudeln mit Pesto gibt, ist das auch völlig in Ordnung.

Motivation Stück für Stück wieder aufbauen

Mit der Motivation ist das so eine Sache. Ist sie erstmal weg, ist es ein hartes Stück Arbeit, sie wiederzufinden. Hat man den Anfang aber erstmal geschafft, wird es von Tag zu Tag leichter. Mit jedem bisschen, dass du mehr schaffst, wird deine Motivation weiter zurückkehren. Aus 5 Minuten Haushalt täglich werden schnell 10 Minuten, aus einer Ladung Wäsche waschen werden zwei, aus Spülmaschine ausräumen wird Spülmaschine ausräumen + Küche putzen und ehe du dich versiehst, hast du wieder genügend Motivation, um langsam wieder in deine Routinen reinzukommen und größere Aufgaben anzugehen.

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg dabei!

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3 Comments

  1. Véro says:

    Hallo Moni,
    Du hast mich durchschaut ;-)
    Gerade befand ich mich in solche einer Situation; Urlaub, dann sehr stressige Woche in der Arbeit, gefolgt von einer Dienstreise und schon geriet alles aus den Spur: keine Zeit, um die Sachen vom Urlaub aufzuräumen dann Chaos in der Wohnung und dadurch keine Lust und Motivation für den Haushalt mehr, da der Berg zu groß wurde. Und natürlich schlechtes Gewissen, weil alle es viel besser hinkriegen, nur ich nicht !
    Und dann kam dein Artikel wie gerufen. Einfach Klasse, Du hast mich wieder den nötigen „Kick“ gegeben und ich habe wieder angefangen, was zu machen. Die Methode mit „nur 5 min“ ist einfach hilfreich.
    Ich habe auch dann ein paar ältere Artikel gelesen und weitere Motivation gefunden.
    Vielen Dank für Deine Inspiration und Hilfe !
    Liebe Grüße.

    3 Comments
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    1. Olga says:

      Oh man, das ist ein gamechanger. Momentan stecke ich wieder in einer depressiven Phase und der Haushalt bleibt an meinem Mann hängen, ebenso kümmern um Kids etc. Ich mach mir Vorwürfe und bin total platt von der Erkältung, die ich zusätzlich noch hab. Er hat es mir ermöglicht am 2 Tage eine Auszeit zu nehmen, ich war sehr viel in meinem Bett und war froh, mal nichts zu müssen. Heute bin ich aufgestanden und habe die Spülmaschine ausgeräumt und eingeräumt, 2 Ladungen Wäsche gewaschen und einen Papierkorb geleert. Ich fühle mich großartig. Abendbrot für die Kinder geschmiert und mir einen Salat gemacht. Morgen gehe ich wieder arbeiten. Step by Step. Danke für den Artikel, ich klebe mir den Reminder an den Kühlschrank!

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