Der Garten im Februar: Diese Pflanzen solltest du im Februar säen

Sprouts in a vegetable garden

Im ersten Artikel meiner neuen Beitragsreihe zum Thema Selbstversorgergarten habe ich bereits erklärt, welche Vorteile dir ein eigener Garten (oder notfalls auch ein Balkon oder eine Ecke in der Wohnung) bietet. Wenn es dich nach diesem Artikel jetzt so richtig in den Fingern juckt und du am liebsten sofort loslegen möchtest, dann habe ich gute Neuigkeiten für dich: Der Februar eignet sich nämlich perfekt, um den Grundstein für eine reiche Ernte zu legen.

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Zugegeben, im Februar ist es draußen im Freien noch viel zu kalt um auch nur daran zu denken, Obst und Gemüse auszupflanzen. Das macht aber nichts, denn du kannst in der warmen Wohnung bereits jetzt damit anfangen, deine Obst und Gemüsepflanzen vorzuziehen. So hast du im Mai, wenn die Eisheiligen vorüber sind und kein Frost mehr zu erwarten ist, schöne große und stabile Pflanzen, die du guten Gewissens ins Freiland pflanzen kannst.

White House Kitchen Garden Planting (NHQ201604050002)
White House Kitchen Garden Planting (NHQ201604050002) by NASA HQ PHOTO is licensed under CC-BY-NC-ND 2.0

Wozu vorziehen? Es gibt Pflanzen doch auch fertig zu kaufen?

Viele Menschen sträuben sich davor, Obst und Gemüsepflanzen selbst vorzuziehen. Zu groß ist die Angst, dass man sich einen Haufen Arbeit macht und das Ganze am Ende nichts wird. Und zu groß ist natürlich auch die Verlockung, ganz bequem vorgezogene Pflanzen aus dem Baumarkt zu kaufen. Wenn du die Pflanzen dennoch selber vorziehst, bietet dir das aber einen enormen Vorteil:

  1. Du hast die volle Kontrolle über das Saatgut, weisst genau wo es her kommt und du kannst komplett ohne Pestizide arbeiten. So sind deine Pflanzen von Anfang an 100 % bio.
  2. Es macht unfassbar viel Spaß, dem Ganzen zuzuschauen und live dabei zu sein, wenn aus einem winzigen Samenkorn eine stattliche Pflanze heranwächst.
  3. Im Handel bekommst du selten ungewöhnlichere Sorten. Ziehst du selbst vor, kannst du dich austoben und lila Möhren, bunte Radieschen, gesprenkelte Gurken und blaue Bohnen züchten. Ein echter Hingucker im Garten oder auf dem Balkon.
Vegetables on sale at a market
Vegetables on sale at a market by Jakub Kapusnak is licensed under CC-CC0 1.0

Diese Pflanzen kannst du für deinen Garten im Februar vorziehen

Die Liste der Pflanzen, bei denen du schon im Februar mit der Anzucht beginnen kannst, ist schon relativ lang. Hier eine kleine Aufstellung der beliebtesten Obst- und Gemüsepflanzen, die in keinem Garten fehlen dürfen und die du im Februar aussäen und in der warmen Wohnung vorziehen kannst:

  • Tomaten
  • Paprika
  • Erdbeeren
  • Kohlsorten
  • Zucchini
  • Kürbis
  • Melone
  • Lollo Rosso
  • Radieschen
  • Rucola
  • Spinat
  • Schnittlauch
  • Zwiebeln
  • Frühkartoffeln
  • Auberginen
  • Chilis
  • Süßkartoffel
bunch of asparagus with blank paper sheet
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Planung ist das A & O

Bevor du jetzt munter Samen bestellst und mit der Anzucht loslegst, solltest du aber noch ein kleines bisschen planen. Überlege dir zunächst, was du ganz genau anbauen möchtest und vor allem auch, wie viel Platz du zur Verfügung hast. Es gibt Pflanzen, die du gemeinsam mit anderen in einem Beet, Hochbeet, Topf oder sogar im Balkonkasten pflanzen kannst. Andere solltest du lieber einzeln halten, weil sie einen hohen Nährstoffbedarf haben und andere Pflanzen schlimmstenfalls die Nährstoffe wegnehmen. Zum Beispiel die Zucchini.

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Wenn du einen ausreichend großen Garten bepflanzen möchtest, kannst du natürlich großzügiger planen, wie wenn du nur einen kleinen Garten, einen Balkon oder sogar nur eine Ecke in deiner Wohnung hast. Für Balkon oder Wohnung empfehle ich dir, pro Sorte, die du pflanzen möchtest, einen Pflanztopf einzuplanen. Willst du also z.b. eine Tomate, eine Paprika, eine Zucchini, Erdbeeren und Spinat, dann solltest du fünf Töpfe einplanen. Und berücksichtige dabei, dass einige Pflanzen (z.B. die Zuchhini) sehr ausladend wachsen.

Seeds in a furrow
Seeds in a furrow by U.S. Department of Agriculture is licensed under CC-CC0 1.0

Welches Saatgut solltest du verwenden?

Saatgut gibt es von den verschiedensten Herstellern in Hülle und Fülle. Wenn die Gartensaison langsam anläuft, kannst du es größtenteils sogar in Supermärkten kaufen. Aber auch Baumärkte oder das Internet sind gute Anlaufstellen. Ich selbst benutze am liebesten das Saatgut von Kiepenkerl. Das ist ein bisschen teuerer, aber die Investition lohnt sich. Toll bei Kiepenkerl finde ich, dass dort ich dort auch Samen für eher ungewöhnlicheres Obst- und Gemüse bekomme. Beispielsweise die Möhre Purple Sun, die runden Zucchini „Sattelite“, die bunten „Easter-Egg“ Radieschen, die „Ananas“-Fleischtomate oder den Winter-Portulak.

Welches Equipment ist nötig?

Grundsätzlich kannst du Obst und Gemüse in allen möglichen Behältern vorziehen. In Supermärkten,Baumärkten und im Internet werden gerne ganze Anzuchtsets wie z.B. dieses hier verkauft: astor24 XXL Premium Anzuchtset. Solche Spielereien kann man sich anschaffen, wenn man so etwas mag, aber es ist nicht zwingend nötig. Alles was du brauchst, ist ein geeignetes Gefäß, gute Erde, Wasser, Licht und Liebe.

Zu Beginn der Anzucht, wenn deine Samen frisch in die Erde kommen, reicht beispielsweise ein mit Erde gefüllter Eierkarton völlig aus. Oder du halbierst leere Klopapierrollen, füllst diese mit Erde und steckst deine Samen dort hinein. Erst später, wenn deine Samen gekeimt sind und die Pflänzchen groß genug sind, dass du sie vereinzeln musst, brauchst du größere Behälter. Aber die kannst du z.B. in Pflanzenfachgeschäften und Baumärtken bekommen. Oft sogar Gratis hinter der Kasse. Frag einfach nach ausrangierten Pflanztöpchen.

Als Erde nimmst du spezielle Anzuchterde – bitte auf gar keinen Fall ganz einfache Blumenerde. Ich selber schwöre auf die Bio-Kräuter- & Aussaaterde von Plantura. Die ist torffrei, für den biologischen Landbau zugelassen, besteht aus 100 % natürlichen Rohstoffen, ist tierfrei und unbedenklich für Haus- und Gartentiere.

Botanical nature & plant leaves

Die Samen sind in der Erde. Und jetzt?

Wenn du dir deine Lieblingssamen besorgt hast, gute Erde gekauft hast, die richtigen Töpfchen parat stehen und du die Samen eingepflanzt hast (bitte hier unbedingt die Pflanzanleitung auf der Rückseite der Samenpackung genau befolgen – insbesondere was Aussattiefe und Abstand anbelangt), dann geht es jetzt nur noch darum, deine Pflänzchen groß zu ziehen. Achte dabei auf folgendes:

  1. Damit deine Pflanzen gut keimen, brauchen sie in erster Linie ausreichen Licht und Wärme. Stelle sicher, dass die Samen oder Pflanzen in einem warmen Raum mit viel Tageslicht stehen. Die Umgebungstemperatur sollte zwischen 15 und 21 Grad liegen. Stehen die Pflanzen zu kalt, kann das die Keimung deiner Samen beeinträchtigen.
  2. Neben Licht und Wärme brauchen deine Pflanzen natürlich auch Wasser. Achte darauf, dass du sie nicht überwässerst, denn das kann zu Pilzbefall führen. Am besten verwendest du einen feinen Sprühnebel, um die Samen oder Pflanzen gleichmäßig zu befeuchten. Dafür gibt es spezielle Brausen wie z.B. die Ballbrause von HappySeed.
  3. Manche schwören darauf, ihre vorzgezogenen Pflanzen mit Dünger zu unterstüzen. Das kann man machen, muss man aber nicht. Verwendest du zu viel Dünger, kann das zu üppigem Wachstum führen, deine Pflanzen verlieren Energie und werden anfälliger für Krankheiten. Am besten verwendest du deshalb gar keinen Dünger. Wenn du aber unbedingt welchen verwenden willst, nimm einen sehr milden Dünger. Ich selbst nutze in meinem Garten den Tomaten- und Gemüsedünger von Plantura und den Bio Gemüsedünger von Dehner.
  4. Sobald deine Pflanzen groß genug sind, solltest du die Stecklinge pikieren und in größere Töpfe umsetzen. Dass es die richtige Zeit zum pikieren ist, erkennst du daran, dass die Pflanzen neben den Keimblättern (das sind die ersten beiden Blätter, die die Pflanze ausbildet), die nächsten beiden Blätter bekommt. Zum Pikieren löst du die kleinen Pflänzchen vorsichtig aus der Erde (z.B. mit einem Zahnstocher oder Schaschlickstäbchen), vereinzelst sie und setzt jeweils ein Plänzchen neu in einen separaten Topf. Wenn du sehr viele Samen in einem Anzuchttopf hattest, such dir die stärksten Triebe aus und nimm nur die für die weitere Anzucht.
  5. Einmal vereinzelt heisst es jetzt: abwarten. Gieße deine Pflanzen weiter regelmässig und schau ihnen beim wachsen zu. An warmen, sonnigen Tagen kannst du die Pflanzen auch schonmal vorsichtig ein paar Stunden an die frische Lust bringen, damit sie sich daran gewöhnen, draußen zu sein.

Wie geht es mit den Pflanzen nach dem Februar weiter?

Wie es im März und April mit deinen Pflanzen weiter geht, verrate ich dir in den nächsten Beiträgen. Wenn du mit dem Gedanken spielst, deine Pflanzen in einem Hochbeet zu halten, schau doch in der Zwischenzeit gerne mal hier vorbei: Hochbeet selber bauen. In diesem Artikel erkläre ich dir Schritt für Schritt, wie du schnell und vor allem günstig dein eigenes Hochbeet bauen kannst.


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Comments

  1. Elisabeth says:

    Ich habe einen Tipp, wie man an ungewöhnliche Sorten herankommen kann: In Deutschland gibt es dieses Jahr sehr viele Saatgut- und Pflantentauschbörsen. Man muss nicht unbedingt selbst etwas zum Tauschen mitbringen. Der VEN hat viele Veranstaltungen in seinem Kalender: https://www.nutzpflanzenvielfalt.de/termine
    Häufiger mal reingucken lohnt sich, weil der Kalender immer wieder mal aktualisiert wird.

    Liebe Grüße,
    Elisabeth

    1 Comments
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