Es ist mal wieder so weit: Die fünfte Jahreszeit ist zu Ende und mit dem Aschermittwoch beginnt im christlichen Glauben die Fastenzeit. Die meisten Menschen nutzen die Fastenzeit für den Verzicht auf Nahrungs- und Genußmittel wie Süßigkeiten, Fleisch oder Alkohol. Weil das aber jedes Jahr gleich ist, entsteht im Laufe der Zeit eine Art Fastenmüdigkeit. Immer weniger Menschen tun es und für wichtig hält es beinah niemand mehr. Dabei kann das Fasten wirklich geniale Dinge vollbringen und nicht selten entdeckt man dadurch Seiten an sich selbst, die man zuvor noch gar nicht gekannt hat.
Ich selber bin im Jahr 2019 durch mein Fastenprojekt „Vegetarisch durch die Fastenzeit“ beispielsweise komplett vom Fleischkonsum abgekommen und ernähre mich heute fast ausschließlich vegan. Das Fasten von Alkohol hat dazu geführt, dass ich mittlerweile dauerhaft so gut wie keinen Alkohol mehr trinke. Neben dem Fasten von Nahrungs- und Genußmitteln gibt es aber noch viele weitere tolle Ideen für die Fastenzeit, die dabei helfen, Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht zu bringen. In diesem Artikel stelle ich dir fünf eher ungewöhnliche Ideen für die Fastenzeit vor, die dir helfen können, die Fastenzeit auf eine ganz neue und interessante Art und Weise zu erleben. Vielleicht ist ja auch etwas für dich dabei, was über die Fastenzeit hinaus zum Dauerbrenner werden kann.
Digital Detox
Heutzutage sind wir ständig von digitalen Geräten umgeben. Wir verbringen Stunden damit, auf unsere Handys, Tablets und Laptops zu starren und durch unsere Feeds zu scrollen. Wie wäre es also, während der Fastenzeit digital kürzer zu treten? Du musst dabei natürlich nicht komplett auf jegliche Technik verzichten (es sei denn, du willst das unbedingt), sondern kannst dein Digital Detox so definieren, wie es sich für dich richtig anfühlt.
Verordne dir beispielsweise digitale Auszeiten, indem du feste Zeiten definierst, in denen du dein Smartphone gar nicht nutzt. Du kannst dein selbst auferlegtes Handyverbot aber auch an bestimmte Orte knüpfen. Zum Beispiel ein Handyverbot fürs Bett / Schlafzimmer oder für die Couch / beim Fernsehschauen. Wenn dir ein generelles Handyverbot zu viel ist, kannst du für die Dauer der Fastenzeit auch einfach bestimmte Apps von deinem Handy runterwerfen.
Egal wie dein Digital Detox aussieht, er wird dir in jedem Fall dabei helfen, dich auf wichtigere Dinge im Leben zu konzentrieren, und dich von der ständigen Ablenkung durch soziale Medien und E-Mails zu lösen. Das macht deinen Kopf frei und hilft dir dabei, wieder mehr im Hier und Jetzt zu leben.
Medien- & News-Fasten
Wenn du der Meinung bist, dass Digital Detox nicht wirklich was für dich ist, weil du sowieso schon ziemlich wenig digital unterwegs bist, wäre das Medienfasten vielleicht eine tolle Alternative. Beim Medienfasten verzichtest du so weit wie möglich auf alles, was mit Medien zu tun hat. Also Zeitungen, Fernsehnachrichten, Newsportale im Internet und ähnliches. Klingt erstmal ganz schön wild und vielleicht bist du der Meinung, dass du dann total uninformiert bist und wichtige Dinge verpassen könntest, aber ich kann dir versichern: Wenn irgendwo auf der Welt was wirklich weltbewegendes passiert, wirst du es so oder so von deinen Mitmenschen mitbekommen.
Deine Vorteile beim Medien- & News-Fasten: Nachrichten sind größtenteils negativ. Egal ob im Fernsehen, im Internet oder auf Papier. Hauptsächlich erfahren wir aktuelle News aus Kriegs- & Kriesengebieten, von Naturkatastrophen, Menschenrechtsverletzungen, Umweltproblemen & Co. Wenn du auf Medien und damit auch auf Nachrichten verzichtest, musst du sehr viel weniger Negativität an dich heranlassen und auch dementsprechend weniger Negativität verarbeiten. Das kann dir helfen, ausgeglichener zu sein und selber positiver durchs Leben zu gehen. Die Zeit, die du durchs Medienfasten sparst, kannst du zusätzlich für all die Dinge nutzen, die in deinem Alltag sonst eher zu kurz kommen: Ein Buch lesen, in der Badewanne entspannen, Spazieren gehen, Basteln – was immer du gerne tust.
Fasten für den guten Zweck / Spendensammlung:
Während der Fastenzeit geht es oft darum, etwas für sich selbst zu tun. Eine wirklich ungewöhnliche Idee für die Fastenzeit ist es, sich zur Abwechslung mal darauf zu konzentrieren, anderen zu helfen. Du kannst fährend der Fastenzeit zum Beispiel jeden Tag eine kleine Spende bei Seite legen und die Gesamtsumme am Ende an eine gemeinnützige Organisation spenden.
Keine Idee dazu? Du kannst z.B. auf deine morgendliche Brezel vom Bäcker verzichten (oder auf den Kaffee to go oder was auch immer du so als Gewohnheit hast). Das gesparte Geld packst du in eine Spardose und spendest den Endbetrag nachdem die Fastenzeit vorrüber ist. Angenommen eine Brezel kostet 95 cent (soviel kostet sie bei meinem Bäcker), dann hättest du nach den 40 Fastentagen immerhin 38 Euro gesammelt.
Das Sammeln von Spenden hilft dir insbesondere dabei, dich auf die Bedürfnisse anderer zu konzentrieren. Außerdem gibt dir das Spenden für einen guten Zweck natürlich auch ein gutes Gefühl.
Meditation
Meditation ist eine weitere tolle Idee für die Fastenzeit. Sie hilft dir, dich zu entspannen und deinen Geist zu beruhigen. Du kannst die Fastenzeit beispielsweise dazu nutzen, 40 Tage lang Meditation auszuprobieren. Es gibt viele tolle Apps, in denen du Meditations-Grundkurse machen kannst. Diese dauern meist um die 30 Tage. So kannst du während der Fastenzeit meditieren lernen und das gelernte sogar vertiefen.
Natürlich kannst du die Meditation auch mit anderen Fastenprojekten verbinden. Besonders toll ist die Kombination aus Digital-Detox und Meditation. Die Zeit, die du sparst, weil du weniger am Smartphone hängst, kannst du prima für eine Meditationseinheit nutzen. Pluspunkt: Umso mehr du dich auf deine spirituelle Seite konzentrierst und dich mit dir selbst vermindest, umso weniger wirst du den Impuls haben, ständig am Smartphone zu hängen.
Plastik- / Konsumfasten:
Die Fastenzeit ist eine großartige Zeit, um über unseren Konsum und unsere Auswirkungen auf die Umwelt nachzudenken. Und natürlich auch für einen Startschuss in ein umweltfreundlicheres Leben. Beim Plastikfasten geht es darum, weitestgehend auf Plastikverpackungen, Einwegartikel, Plastiktüten & Co zu verzichten und bewusst wiederverwendbare Alternativen zu suchen und zu finden. Beim Konsumfasten verzichtest du ganz allgemein auf unnötigen Konsum. Du kannst beispielsweise während der Fastenzeit darauf verzichten, neue Klamotten zu kaufen.
Egal ob du auf Konsum verzichtet, Alternativen für Plastik suchst oder vielleicht beides miteinander kombinierst, am Ende profitierst sowohl du, als auch die Umwelt davon. Du konzentrierst dich auf umweltfreundlichere Alternativen, die Umwelt und die Ressourcen werden geschont und dein Geldbeutel wird sich (zumindest beim Konsumfasten) auch freuen.
Welcher Fasten-Typ bist du?
Wie du siehst, gibt es jede Menge ungewöhnliche Ideen für die Fastenzeit, die dir helfen können, dich auf neue Weise mit dir selbst zu verbinden, deine körperliche, geistige und spirituelle Gesundheit zu fördern und / oder etwas für andere zu tun.