Ein Suchbegriff, über den regelmäßig immer wieder Leser auf meinem Blog landen, ist die Frage, wie man seinen Besitz reduziert. Das fand ich immer ziemlich lustig, denn die Antwort ist eigentlich ja offensichtlich: „Wer seinen Besitz reduzieren will, der muss aussortieren und das Aussortierte loswerden„. Schaut man genauer hin, ist die Sache dann aber leider doch nicht ganz so einfach. Das alleinige Reduzieren von Besitz ist keine Patentlösung für jeden. Und das Reduzieren alleine macht auch nicht dauerhaft glücklich.
Minimalismus als Trend funktioniert nicht für jeden
Seit ein paar Jahren boomt das Thema Minimalismus, Nachhaltigkeit, Green Living & Co. Immer mehr Menschen wollen aus dem gewohnten Trott ausbrechen, neue Wege gehen und Ihr Leben wieder ein Stück weit zurückfahren. Back to the Roots quasi. Grundsätzlich finde ich diesen Trend super und ich freue mich über jeden, der auf meinem Blog entsprechende Inspiration sucht. Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass die minimalistische Lebensweise nicht für jeden geeignet ist. Und das sollte dir klar sein, wenn du gerade damit beginnst, dich in die Thematik einzulesen. Eine Fashion-Queen, die sich zig Mal im Monat das neueste Make-Up passend zu den trendigen Klamotten kauft, wird vermutlich niemals ein minimalistisches Leben führen können. Auch wenn sie es noch so sehr versucht.
Minimalismus ist mehr, als einfach nur ein paar Dinge zu entsorgen
Ein paar grundsätzliche Gedanken zum Minimalismus sind hier sicher nicht verkehrt, denn Minimalismus ist mehr, als einfach nur ein paar Dinge zu entsorgen. Wenn du den Minimalismus ersthaft leben möchtest, wirst du diesen nach und nach immer mehr in deinen Alltag integrieren. Das passiert ganz automatisch. Und ehe du dich versiehst, ist dein ganzes Leben auf den Kopf gestellt.
Vielleicht fängst du mit der Reduzierung deines Kleiderschranks an aber hastdunichtgesehen kaufst du plötzlich Obst und Gemüse nur noch auf dem Wochenmarkt, vermeidest Plastikmüll, verkaufst dein Auto, gehst lieber zu Fuß und am Ende wirfst du vielleicht sogar Karrierepläne über Bord, weil du festgestellt hast, dass dir eine freie Zeit eigentlich viel wichtiger ist, als ein dickes Plus auf dem Konto.
Minimalistische Denkanstösse
Wenn du also über Google, Yahoo, Bing und Co auf diesen Artikel gestossen bist und mit dem Gedanken spielst, dein Leben minimalistischer zu gestalten, dann habe ich dir hier einmal ein paar Ansätze zusammengestellt, über die es sich nachzudenken lohnt BEVOR du eine große Ausmist-Aktion zu Hause startest:
- Warum willst du dein Leben überhaupt minimalistischer gestalten?
- Wie weit bist du bereit, Besitz aufzugeben?
- Welche Besitztümer sind dir wichtig?
- Welche Besitztümer kannst du ohne Probleme loslassen?
- Was bist du allgemein bereit zu ändern?
- Wie soll dein Leben im Idealfall aussehen?
- Kommst damit klar, wenn sich evtl. sogar deine eigenen Werte ändern?
Wenn du diese Fragen ganz ehrlich für dich selbst beantwortest, wirst du schnell herausfinden, ob der Minimalismus eine Lebensform ist, mit der du klar kommst oder eben nicht.
Minimalistisch zu leben heisst eben nicht, dass man mal eben seine Wohnung ausmistet. Die Reduzierung von Besitz ist genau genommen sogar nur ein ganz kleiner Teil. Vielmehr ist Minimalismus eher ein „Ausmisten“ in allen Lebensbereichen. Weg mit allem was belastet und her mit allem was glücklich macht.
Wenn du das verstanden hast, wird sich dein Besitz nach und nach ganz intuitiv von alleine reduzieren. Nicht von heute auf morgen – dafür aber nachhaltig.
P.S. Wenn du gar nicht mehr warten kannst und unbedingt sofort mit der Reduzierung deines Besitzes anfangen willst, dann empfehle ich dir meine 8 Tipps zum richtigen Ausmisten. Die funktionieren auch, wenn du ganz allgemein einfach nur ein bisschen Ordnung schaffen willst.
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