collection of books against modern stairs in house
Minimalismus

Minimalismus 2025 – Wie wir heute wohnen, leben und digital entschlacken

Als ich 2015 damit begonnen habe, mich mit Minimalismus zu beschäftigen und auch diesen Blog gestartet habe (ja wir haben dieses Jahr tatsächlich 10-Jähriges Jubiläum!) war Minimalismus für viele gleichbedeutend mit dem großen Ausmisten: Es wurde entrümpelt was das Zeug hielt und alles, was keinen Zweck hatte, flog raus.

Getreu Marie Kondo und Ihrem Buch „Magic cleaning“ [Amazon Affiliate – auch heute noch absolute Leseempfehlung] haben wir uns alle gefragt „Does it spark joy?“. Und im Zuge dessen wurde nach und nach alles irgendwie weiß, clean und steril. Wir haben Pinterest-Boards gewälzt, perfekte Instagram-Feeds bewundert (oder selbst kreiert) und uns irgendwann gefragt: Fühlt sich das jetzt gut an? Haben wir uns befreit? Oder vielleicht doch nur eine neue Pflicht auferlegt?

Damals war Minimalismus vor allem physisch: Besitz reduzieren, Räume neu strukturieren, Ordnung schaffen. Heute, 2025, hat sich das Bild verändert. Minimalismus ist nicht mehr nur äußerlich. Wenn ich den Minimalismus 2025 beschreiben müsste, dann am ehesten warm, lebendig, digital – und mental.

pensive woman using laptop at home
Photo by Vlada Karpovich on Pexels.com

1. Digitaler Minimalismus – Ordnung für Kopf und Bildschirm

Ich hab hier auf dem Blog schon öfter über digitalen Minimalismus geschrieben (z.B. hier), aber 2025 ist es endlich auch in der Gesellschaft angekommen, dass wir nicht mehr nur unsere Schränke ausmisten sollten, sondern auch die digitalen Räume. Immer öfter werden bewusst Push-Benachrichtigungen reduziert, ungenutzte Apps gelöscht und Social-Media-Kanäle entschlackt. Offline-Zeiten sind kein Luxus mehr, sondern notwendige Pausen. Studien zeigen immer wieder, dass Digital Detox Stress reduziert und die Lebenszufriedenheit steigert.

Hast du denn schonmal geschaut, wie hoch deine Bildschirmzeit ist und bewusst drauf geachtet, was du online alles konsumierst? Ich habe heute auf dem Weg zur Arbeit zum Beispiel ein sehr interessantes Video auf TikTok gesehen. Dort fragte ein Content Creator, ob ich mich eigentlich an das vorletzte Video vor seinem erinnern kann. Spoiler: Hab ich natürlich nicht. Und da fragt man sich dann doch auch, was für einen Nutzen die App eigentlich hat und ob sie den eigenen Alltag bereichert oder nur unnötigerweise Zeit frisst (und nebenbei unsere Aufmerksamkeitsspannen zerstört).

So kannst du digitalen Minimalismus in deinem Alltag umsetzen

  • Sortiere Apps auf deinem Handy aus. Lösche die, die du schon lange nicht mehr benutzt hast. Und keine Sorge: falls du merkst, dass du die eine oder andere App doch brauchst, ist sie ja schnell wieder installiert.
  • Lege fest, dass du abends oder am Wochenende keine E-Mail-Pushs bekommst. Oder vielleicht sogar generell keine mehr Push-Benachrichtigungen (so mach ich das schon seit Jahren!)
  • Limitiere die Nutzung von Apps / Social Media. Du kannst für einzelne Apps ein Zeitlimit einstellen, wie lang du diese täglich nutzen darfst. Eine Anleitung, wie du deine Bildschirmzeit ermittelst und die Limitierung für Apps einstellen kannst, findest du hier: Bildschirmzeit bei Android und iPhone überprüfen & reduzieren | Hartlauer
  • Versuch dich an den Wochenenden mal darin, komplett auf digitale Medien zu verzichten. Fang ruhig klein an. Erstmal nur eine Stunde oder zwei. Dann einen halben Tag, einen Tag und steigere dich langsam auf immer längere Zeiträume.
  • Versuche mal bewusst, deinen Alltag nicht übers Handy zu strukturieren, sondern schreib deine To-Do-Listen, Einkaufslisten etc. von Hand auf. Nutz dafür Post Its, einen einfachen Schreibblock oder (wenn du es – wie ich – gerne schön hast und ein bisschen Anreiz brauchst) ein Notizbuch. Die Firma Ein guter Plan bringt beispielsweise seit 2015 wunderschöne Notiz-/Terminplaner* [Amazon Affiliate] raus, die zusätzlich voller guter Tipps rund um Achtsamkeitsthemen sind. Nicht günstig, aber wirklich toll!

elderly woman busy writing
Photo by Los Muertos Crew on Pexels.com

2. Mentale Minimalismus-Rituale – Platz im Kopf schaffen

Neben digitalen Themen spielen 2025 auch Gedanken, Routinen und mentale Lasten eine große Rolle, wenn man über den Minimalismus spricht. Vor allem Mütter / Frauen sprechen seit einiger Zeit immer häufiger das Problem des Mental Overload an und fordern ganz aktiv mehr Einfachheit, Unterstützung, Klarheit und Ruhe im Alltag. Das ist auch kein Wunder: Unser Leben wird immer schneller, die Gesellschaft und auch die Arbeitswelt fordert immer mehr Leistung in immer kürzerer Zeit und vor allem Frauen leiden darunter. Schaffen immer häufiger den Spagat zwischen Muttersein, Frausein, Haushalt, Freizeit und Arbeit kaum oder gar nicht mehr.

Strukturen in der Gesellschaft und der Arbeit wandeln sich nur langsam, aber zum Glück gibt es ein paar Dinge, die man gut als Hilfsmittel nutzen kann, um Mental mehr Klarheit zu gewinnen und Ruhe in den Kopf und den Alltag zu bringen: Journaling, Wochenrückblicke, Routinen und Rituale:

So kannst du deine mentale Last etwas reduzieren:

  • Schreibe täglich 3 Dinge auf, die dich erleichtern oder Energie geben. Es aussprechen oder aufschreiben macht vieles sichtbar, das du sonst im hektischen Alltag übersiehst.
  • Plane feste Pausen ein, in denen du nichts konsumierst, sondern nur bist. Dein Kopf wird anfangs laut sein, sich aber immer mehr daran gewöhnen.
  • Lerne auch mal unperfektes auszuhalten. Mach deinen Haushalt nicht fertig. Schieb abends eine Fertigpizza in den Ofen. Gammel am Wochenende auf dem Sofa und lass die Wäsche mal liegen. Es muss nicht in Chaos ausarten, aber kleine Inseln des Unperfekt-seins machen das Leben so viel leichter.
  • Wenn dich das Thema Mental Load tiefer interessiert, empfehle ich dir das Buch „Mama muss gar nichts – Gelassener und glücklicher im Alltags-Chaos“ [Amazon Affiliate] von Johanna Stein.

Kleiner Impuls für dich:

Welche Gedanken oder Sorgen wiederholen sich ständig in deinem Alltag? Könntest du sie vielleicht ganz oder wenigstens teilweise „ausmisten“? Ich selber habe z.B. lange sehr streng die FlyLady Methode für meinen Haushalt befolgt. Ich war fast schon besessen davon, den Plan bis ins kleinste Detail einzuhalten. Heute mach ich das nicht mehr, weil es mich letztendlich mehr gestresst hat, als es mir gut getan hat.

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Photo by cottonbro studio on Pexels.com

3. Bewusster Konsum – weniger, aber sinnvoll

2016 war der Minimalismus geprägt von Ablehnung. Alles was mit Besitz und Konsum zusammenhing, war plötzlich schlecht und verpönt. Manchmal hatte man das Gefühl, der Minimalismus wäre ein Wettrennen, wer am schnellsten am meisten ausmisten und wer mit dem wenigsten Besitz auskommt. Content Creator reduzierten ihre Besitz auf 100 Gegenstände oder weniger, 30-Tage Ausmist-Challenges waren der Hit und aus heutiger Sicht betrachtet, war das schon ganz schön absurd.

Minimalismus 2025 heißt: nicht mehr alles konsequent ablehnen, sondern bewusst auswählen. Und dabei vor allem sich selbst nicht vergessen. Langlebige, hochwertige Produkte, die wirklich gebraucht werden, ersetzen kurzlebigen Konsum. Und es darf durchaus auch wieder ein bisschen gemütlich sein. Denn nicht jeder fühlt sich in einer cleanen Wohnung ohne Farben und persönlichen Gegenständen wohl.

So schaffst du es, bewusster zu konsumieren ohne dich selbst zu verbiegen

  • Da sind wir wieder bei Marie Kondo gelandet. Wenn du etwas kaufen möchtest, frag dich vorher ganz einfach, ob es dir langfristig Freude bringt. Ist die Antwort ja, greif zu ;) Du darfst das!
  • Wenn du etwas kaufen musst, dann achte möglichst auf Hochwertigkeit und faire Produktion. Und schau dich gerne vorher auf Flohmarkt, Second Hand Laden oder entsprechende Online-Plattformen um. Evtl. kannst du auch gebraucht kaufen.
  • Prüfe bei Dingen, die kaputt gehen, ob sie evtl. noch repariert werden können, bevor du sie neu kaufst.
  • Vor allem aber: Hab keine Angst vor Konsum. Du darfst auch als Minimalist konsumieren!
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Photo by cottonbro studio on Pexels.com

4. Wohnästhetik 2025 – warm, persönlich, lebendig

Im Vorherigen Absatz habe ich es schon kurz angeschnitten: 2025 ist der Minimalismus nicht mehr steril, sondern warm und lebendig. Vor ein paar Jahren kam parallel zum Minimalismus der Hygge-Trend auf und ich finde, Minimalismus und Hygge haben sich inzwischen ziemlich gut vermischt. Natürliche Materialien, handwerkliche Texturen, Pflanzen und kleine Deko-Highlights sind nicht mehr unnötiger Ballast, sondern machen Räume wieder gemütlich und schaffen Wohnsituationen, in denen wir abschalten und uns wohlfühlen können.

So schaffst du es, deine Umgebung minimalistisch und trotzdem gemütlich zu gestalten

  • Cleane Flächen bringen erwiesenermaßen Ruhe in den Kopf – trotzdem muss es nicht steril sein, denn Gemütlichkeit ist fürs Gemüt genauso wichtig. Achte weiter darauf, dass deine Oberflächen aufgeräumt sind, aber setze kleine gemütliche Akzente. Das geht supereasy mit Pflanzen und natürlich auch mit Kerzen (ich liebe gerade absolut die Kerzen von Ava & May – die riechen nicht nur super und haben eine lange Brenndauer, sondern bestehen auch aus veganem Sojawachs. Und es gibt sie in unfassbar guten Duftrichtungen – z.B. Cinnamon Roll, Pumpkin Pie, oder – wer es gerne exotischer mag Bahamas). [Amazon Affiliate Links]
  • Füge deinen Räumen einen persönlichen Farbakzent hinzu, der deinen Raum lebendig macht. Ich hab z.B. mein recht kalt wirkendes Wohnzimmer durch eine dunkelgrüne Wand, ein selbstgemachtes Bild in Grün- und Goldtönen und ein paar neuer Pflanzen komplett verändert und fühle mich darin heute Pudelwohl).
  • Verbinde Praktisches mit Ästhetik. Nutze minimalistische Aufbewahrungslösungen, die gleichzeitig schön aussehen wie z.b. schöne Körbe.

Kleiner Impuls für dich:

Welche Gegenstände oder Farben geben dir ein Gefühl von Ruhe und Wohlbefinden in deinem Zuhause? Versuch doch mal, noch diese Woche eine kleine Ecke in deiner Wohnung danach umzugestalten.

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Photo by Vlada Karpovich on Pexels.com

5. Selfcare und Pausen – Minimalismus als Haltung

Mit einer der wichtigste Dinge, die für den Minimalismus im Jahr 2025 eine echte Weiterentwicklung darstellen ist die mentale Haltung und die Besinnung auf mentale Gesundheit. Pausen, Offline-Zeiten, Sabbaticals, Remote-Jobs, Arbeitszeitreduzierung – all das ist 2025 kein Tabu mehr. Kein Zeichen für Faulheit und Schwäche. Im Gegenteil: Wir wissen mittlerweile, dass all diese Dinge Stress reduzieren und Raum für Kreativität, Freude und Energie schafft.

2025 erlauben wir uns endlich wieder, uns selbst in den Mittelpunkt zu stellen und unser Leben nach dem auszurichten, was uns persönlich gut tut. Wir schaffen uns Freiräume, um Zeit und Energie für die Dinge zu haben, die uns wichtig sind und wir wenden uns davon ab, unser Leben von äußeren Faktoren bestimmen zu lassen.

So schaffst du es, deine mentale Gesundheit mehr in den Fokus zu stellen

  • Plane feste Offline-Zeiten oder Wochenenden ohne digitale Ablenkung
  • Nutze kleine Selfcare-Rituale, die nur für dich sind. Hast du keine, dann führ welche ein. Die Tasse Tee am morgen bei geöffnetem Fenster. Der Spaziergang um den Block nach dem Essen. Das gemütliche Bad, wenn die neue Ausgabe deiner Lieblingszeitschrift erschienen ist. Erlaubt ist, was dir gut tut.
  • Reflektiere regelmäßig: Welche Aktivitäten, Gewohnheiten und auch Menschen rauben dir Energie? Welche geben dir Energie? Richte deinen Fokus entsprechend deiner Antwort immer wieder neu aus. Nichts muss Konstant bleiben. Was dir heute gut tut, muss nicht morgen auch noch gut tun. Du darfst dich genauso verändern, wie sich die Welt um dich herum verändert.

Kleiner Impuls für dich:

Was würdest du in deinem Alltag loslassen, wenn du dich selbst an erster Stelle stellen könntest und es niemanden sonst stört?


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Photo by Nataliya Vaitkevich on Pexels.com

    Fazit – Minimalismus 2025: Dein Raum, dein Kopf, dein Leben

    Der Minimalismus ist 2025 kein Trend mehr, kein Maßstab, den man erfüllen muss. Er ist vielmehr eine freundliche Einladung: Schaffe Raum – in deinem Zuhause, in deinem Kopf, in deinem Leben.

    Es geht nicht mehr darum, alles wegzuwerfen oder perfekt auszumisten. Es geht darum, bewusst zu wählen, loszulassen, was belastet, und Platz zu schaffen für das, was Energie, Freude und Ruhe gibt. Digitale Ordnung, mentale Rituale, bewusster Konsum, gemütliche Räume und kleine Selfcare-Momente – all das ist Minimalismus heute. Nicht steril, nicht zwingend, sondern lebendig, warm und persönlich. Und das meine Freunde, finde ich persönlich wunderschön.

    P.S. Happy 10th Bloggerbirthday to me <3


    (Hinweis: Bei allen Produktlinks die mit [Amazon-Affiliate] gekennzeichnet sind gilt, wenn du über sie etwas auf Amazon kaufst, erhalte ich eine kleine Provision – für dich bleibt der Preis gleich)

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