Ich beschäftige mich jetzt zwar schon so lange mit Minimalismus und Nachhaltigkeit, aber trotzdem gibt es immer wieder Tage, an denen man gewisse AHA-Erlebnisse hat. Gestern war einer davon. Zum einen läuft auf Instagram aktuell die #ökochallengewoche von unserem Oeko-Loop und _meli_no_muelli_, welche mir unglaublich viele neue Impulse gibt. Und zum anderen habe ich mal wieder einer Studentin ein Telefoninterview gegeben. Als Unterstützung für eine Studie zu Ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema „Die Rolle des Minimalismus für das Wohlbefinden der Verbraucher„.
Über all das zu reden – also den Minimalismus, die Nachhaltigkeit und auch über meinen eigenen Weg in diesem Bereich – finde ich immer wahnsinnig interessant. Gar nicht mal für die anderen, sondern vielmehr für mich selber. Es ist spannend, die eigene Entwicklung Revue passieren zu lassen. Zu hinterfragen, was ich wann wie wo und vor allem warum geändert habe. Was die Hintergründe waren. Die Motive. Und vor allem auch, was das Ganze letztendlich in mir bewirkt hat. Stichwort Wohlbefinden.
Vom Minimalismus zur Nachhaltigkeit
Als ich vor über fünf Jahren diesen Blog ins Leben gerufen habe, war der Minimalismus mein Leitthema. Ausmisten, Entrümpeln, Reduzieren. Nachhaltigkeit kam irgendwann dazu und ich habe gerne gesagt, dass Nachhaltigkeit für mich die logische Konsequenz aus dem minimalistischen Lebensstil ist. Das ist es auch nach wie vor, aber ich möchte hier mittlereile sogar noch einen kleinen Schritt weiter gehen. Minimalismus und Nachhaltigkeit sind zwei Themen, die Hand in Hand gehen. Lebensbereiche, die sich absolut ergänzen und auch unterstützen. Die man im Grunde gar nicht alleine als einzelne Lebensbereiche sehen sollte. Das war meine Erkenntnis der letzten Tage.
Warum ist das jetzt aber so? Klar, wer minimalistisch lebt (aus welchen Gründen auch immer), wird irgendwann automatisch damit beginnen, sich mit Nachhaltigkeit zu befassen. Das ist einfach der Tatsache geschuldet, dass man seinen Konsum bewusst hinterfragt und in Verbindung damit auch ganz automatisch auf Qualität und Herkunft von Produkten achtet. Andersrum ist es aber genauso. Wer auf Nachhaltigkeit Wert legt, kommt gar nicht drum herum, in gewisser Weise auch minimalistisch zu leben. Viele Produkte, die man sonst gekauft hat, kommen plötzlich aus ökologischen und/oder ethischen Gründen gar nicht mehr in Frage. Und die nachhaltigesten Produkte überhaupt, sind am Ende immer noch die, die man gar nicht erst kauft. Durch diesen nachhaltigkeitsbezogenen Konsumverzicht schliesst sich letztendlich wieder der Kreis zum Minimalismus.
Eine Game-Changing-Erkenntnis
Für mich ist diese Erkenntnis ein regelrechter Game Changer. Ich erinnere mich an so unfassbar viele Momente, in denen ich mit mir selbst gerungen habe und nicht mehr gewusst habe, in welche Richtung ich mit meinem Blog eigentlich gehen will. Möchte ich Content für Minimalisten produzieren oder doch lieber für all diejenigen, denen unsere Welt und das Klima am Herzen liegt? Und wie verbinde ich das alles mit meinen Rezepten? Da war immer so ein präsentes Gefühl, dass eine Lesergruppe auf der Strecke bleibt. Egal bei welchem Thema. Mich haben diese Gedanken enorm gestresst, weil ich allen gerecht werden wollte und mir persönlich jegliches Thema wichtig war. Der Minimalismus. Die Nachhaltigkeit. Und auch die gesunde, pflanzenbasierte Ernährung.
Das genau dieser Stress aber überhaupt nicht sein muss, wird klar, wenn man sich bewusst macht, wie sehr all diese Themen ineinander greifen. Sich eben nicht gegenseitig sabotieren, sondern ergänzen. In der heutigen Zeit herrscht so unfassbar viel Konkurrenzdenken. Jeder, der einen bestimmten Lebensstil pflegt, hält genau diesen einen Stil für das Nonplusultra. Und nimmt sich damit viel zu oft die Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Wir sollten alle viel öfter über den eigenen Tellerrand sehen. Schauen, was andere Lebensstile für Vorteile bieten und gewissenhaft prüfen, ob sich das nicht vielleicht auch prima mit der eigenen Lebensweise ergänzt.
Kleiner Gedankenimpuls für dich
Diesen Gedanken möchte ich dir heute mit auf den Weg geben. Als kleiner Impuls, ein wenig darüber nachzudenken. Für mehr Toleranz untereinander und gegen das ewige Konkurrenzgerangel. Denn egal ob dir Minimalismus, Nachhaltigkeit oder Tierwohl am wichtigsten ist, am Ende hängt alles doch irgendwie zusammen. Und das Ziel, welches wir ausnamslos alle haben, ist immer dasselbe: Eine bessere Zukunft für alle. Hand in Hand.