Gedrucktes Buch, eBook oder doch lieber Hörbuch? Ein Vergleich…

Dieser Beitrag ist bereits im Oktober 2016 erschienen und wurde komplett übearbeitet, ergänzt und aktualisiert. Bei allen Links die mit * markiert sind, handelt es sich um Amazon Affiliate Links. Wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. An dem Preis für dich ändert sich natürlich nichts.


Lange Zeit war ich ein glühender Verfechter des gedruckten Buchs. Wann immer mir jemand von seinem neuen eBook-Reader vorgeschwärmt hat, habe ich strikt dagegen gehalten und die Vorzüge von gedruckten Büchern betont. Bei Hörbüchern war ich noch schlimmer. Hörspiele habe ich zwar als Kind gerne gehört, aber Bücher musste man meiner Meinung nach einfach in der Hand halten können. Den Geruch der Druckerchwärze riechen. Umblättern. Zurückblättern. Nochmal lesen. Das hat für mich pures Buchvergnügen ausgemacht.

Mittlerweile hat sich das geändert. Zwar liebe ich Bücher nach wie vor, aber den Großteil meiner Bücher habe ich zwischenzeitlich aussortiert. Lediglich ein paar ganz ausgewühlte Lieblingsbücher durften bleiben. Darunter Krabat*, Die Asche meiner Mutter*, Ronja Räubertochter* und Die liebenden von Leningrad*. Alle anderen Bücher habe ich über Momox verkauft, verschenkt, über Bücherschränke weitergegeben oder für DIY-Projekte benutzt.

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Vor ein paar Jahren habe ich mir einen eBook-Reader zugelegt, bin mittlerweile aber komplett aufs Smartphone übergegangen. Und dabei vorrangig auf Hörbücher. Welches Medium man zum lesen verwendet, bleibt letztendlich geschmackssache. Vor- und Nachteile gibt es aber bei allen Varianten. Und genau die will ich mir heute mit dir mal anschauen. Inklusive meinen persönlichen Empfehlungen in Sachen Equipment und Anbieter.

Das gute alte gedruckte Buch

Gedruckte Bücher sind für viele Menschen noch immer das Nonplusultra. Und das kann ich gut verstehen. Bei gedruckten Büchern hat man etwas in der Hand. Man kann darin blättern, hübsche Lesezeichen hineinstecken, sie sehen toll im Regal aus und außerdem erzählen sie Geschichten. Nicht nur die, um die es sowieso schon geht, sondern Geschichten von all den Orten, an denen man die Bücher gelesen hat. Manche haben ein paar Eselsohren oder Flecken von Tee und Kaffee, bei anderen bröseln Keks-Krümel zwischen den Seiten hervor. Und wieder andere duften noch ganz leicht nach der Meeresbriese aus dem letzten Urlaub.

So wunderbar die gedruckten Werke an sich auch sind, leider sind sie manchmal auch richtig unpraktisch. Für mich als Pendler waren Bücher beispielsweise oft eine große Last. Sie sind ein zusätzliches Gewicht im Rucksack oder in der Tasche und nehmen dort auch einiges an Platz weg. Wenn man Wert auf Nachhaltigkeit legt und sowieso schon sein Essen und sein Getränk mit sich herumträgt, stösst man mit zusätzlichen Büchern in der Tasche oft an die Grenzen der Kapazität. Und an die Belastbarkeit des eigenes Rückens. Dazu kommt, dass Bücher in überfüllten Regionalzügen, S-Bahnen und Bussen schnell unhandlich werden können. Besonders dann, wenn man mal wieder stehen muss. Und dann wäre da natürlich auch noch die Sache mit dem Platz zuhause. Bücher brauchen Platz im Regal und sind wahre Staubfresser. Die Pflege von Büchern war für mich persönlich irgendwann ein Zeitfaktor, den ich in meinem Leben nicht mehr haben wollte.

Meine Empfehlung für gedruckte Bücher

Wenn du ein Fan von gedruckten Büchern bist, dann empfehle ich, Bücher nur in Ausnahmefällen neu zu kaufen. Schau dich auf Flohmärkten um und prüfe, ob es in deiner Stadt einen Bücherschrank zum Tauschen gibt. Oder geh mal wieder richtig oldschool in die Bücherei. Darüber hinaus ist es auch immer toll, Bücher mit Freunden oder innerhalb der Familie zu tauschen. Über Onlineplattformen wie booklocker, rebuy, oder gebrauchtebuecher.com kannst du natürlich auch tolle gebrauchte Bücher zum Schnäppchenpreis finden.

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eBooks

eBooks haben im Vergleich zu gedruckten Büchern den enormen Vorteil, dass sie sehr leicht und handlich sind. Mit einem eBook Reader oder entsprechenden Apps lassen sich Unmengen an Büchern auf einmal mitnehmen. Auf Reisen und für Pendler sind sie daher ideale Begleiter. Ein weiterer Vorteil ist, dass eBooks meistens etwas günstiger als gedruckte Bücher sind. Man kann sich dadurch einiges an Kosten sparen. Zusätzlich brauchen eBooks keinen Platz in der Wohnung und verursachen somit auch keinen Aufwand im Haushalt. Und dann wäre da noch das Stichwort Nachhaltigkeit. Klar, die Daten der eBooks müssen irgendwo gespeichert werden. Aber sie verschwenden keine Ressourcen für den Druck und müssen nicht recycelt werden, wenn das Buch ausgedient hat.

Der Nachteil von eBooks ist natürlich der, dass man kein herkömmliches Buch mehr in der Hand hat. Das Durchblättern fällt weg und somit fehlt auch das ganz spezielle Feeling, welches ein gedrucktes Buch vermittelt. Als Geschenk taugt ein eBook auch eher weniger. Und natürlich kann ein eBook nicht dekorativ im Regal platziert werden, wenn das Cover besonders schön ist.

Meine Empfehlung für eBooks

Um eBooks lesen zu können, benötigst du einen eBook-Reader oder eine passende App. Ich selbst habe lange Zeit den Kindle Paperwhite* benutzt. Er ist leicht, handlich und die Bücher lassen sich auch in hellem Sonnenlicht wunderbar lesen. Mit 119.- Euro ist er preislich zwar nur im Mittelfeld, aber wer in einen hochwertigen eBook Reader investieren möchte, der liegt damit auf jeden Fall nicht verkehrt. Chip.de hat 2020 eine ganze Reihe an eBook-Readern getestet und klarer Testsieger war hier der Kindle Oasis*. Mit rund 250.- Euro ist dieser aber relativ teuer. Platz zwei des Chip-Tests hat der Tolino Shine* belegt. Dieser liegt preislich in etwa im selben Bereich wir das Kindle Paperwhite. Günstiger ist nur noch das normale Kindle von Amazon* für um die 80.- Euro. Alles in allem muss man für einen vernünftigen eBook-Reader als schon zwischen 80.- und 150.- Euro einplanen. Teurer geht natürlich immer, ist in meinen Augen aber nicht nötig.

Wer dagegen nicht unbedingt einen eBook Reader braucht, dem kann ich guten Gewissens die Kindle-Lese-App empfehlen. Diese gibt es komplett kostenfrei für PC, Tablet und alle gängigen Mobilgeräte und sie funktioniert einwandfrei. Ich selbst habe deshalb meinen Kindle Paperwhite zwischenzeitlich auch verkauft.

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Hörbücher

Hörbücher sind in den letzten Jahren ein richtiger Trend geworden. Sie haben den immensen Vorteil, dass man einfach nur noch zuhören braucht. Und das geht überall. In der Badewanne, beim Spazierengehen, bei der Erledigung des Haushalts oder im Auto. Ganz besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln empfinde ich Hörbücher als sehr angenehm. Nebengeräusche lassen sich prima ausblenden und man wird durch die Gespräche der Mitreisenden nicht so leicht von der Geschichte abgelenkt. Natürlich braucht man bei Hörbüchern auch keine schweren gedruckten Werke mit sich herumschleppen, sie brauchen keinen Platz im Regal, der Aufwand im Haushalt geht gegen null und über Entsorgung / Recycling braucht man sich auch keine Gedanken machen.

Der Nachteil von Hörbücher ist natürlich der, dass man wirklich überhaupt nicht mehr lesen braucht. Wer das klassische Leseerlebnis liebt, für den sind Hörbücher natürlich eher nicht geeignet. Ausserdem muss man sich mitunter recht angestrengt auf die Geschichte konzentrieren, damit die Gedanken nicht doch abschweifen.

Meine Empfehlung für Hörbücher

Was Hörbücher anbelangt, so muss man zunächst einmal wissen, dass die Apps zum Anhören in der Regel kostenlos sind, die Hörbücher selbst aber natürlich schon was kosten. Meist läuft das Ganze über Flatrates. Ich selbst höre aktuell Hörbücher über Audible*. Dort bezahlt man 9,95 Euro im Monat und hat jeden Monat ein Hörbuch inklusive. Möchte man darüber hinaus weitere Hörbücher hören, kosten diese immer nur 9,95 Euro – Ganz egal, was das Hörbuch normalerweise kosten würde. Ausserdem gibt es auch kostenlose Hörbücher und Hörbücher zu vergünstigten Preisen, sowie Amazon-Eigene Produktionen, die auf keinen anderen Plattformen zu finden sind.

Neben Audible – was ja schon mehr oder weniger der Marktführer ist – gibt es mittlerweile auch viele weitere tolle Anbieter, die Audible langsam aber sicher den Thron streitig machen. Bookbeat zum Beispiel. Hierbei handelt es sich um eine richtige Flatrate für Hörbücher mit zehntausenden von Büchern im Bestand. Im Basistarif für 9,99 Euro im Monat kann man so viele Hörbücher hören, wie man möchte. Allerdings begrenzt auf 25 Hörstunden. Im Premium-Tarif für 14,99 Euro sind dann schon 100 Hörstunden inklusive.

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Wer dagegen ein Abo von Apple Music oder Spotify hat, kann auch darüber Hörbücher hören. Das weiss fast keiner und die Auswahl ist auch nicht ganz so gut, wie bei Audible & Co, aber auch hier lohnt sich das Reinschauen immer wieder.


Wie liest du denn am liebsten, bzw. auf welche Art und Weise konsumierst du Bücher am liebsten? Brauchst du das Blättern in gedruckten Büchern, genügt dir ein eBook Reader, bzw. eine App oder hörst du mittlerweile am liebsten einfach nur noch zu?

Wenn du darüber hinaus noch Tipps hast, die hier nicht aufgeführt sind, schreib sie doch gerne für alle anderen Leser in die Kommentare

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7 Comments

  1. Max says:

    Hallo Moni,

    habe auch einige Zeit digital gelesen, bin aber wieder zu gedruckten Büchern zurückgekehrt. Das Lesen von gedruckten Büchern bekommt meinen Augen erheblich besser. Wenn man täglich am Computer arbeitet und dann noch seine Bücher digital liest ist das langfristig eine starke Belastung für die Augen. Meine Augenärztin hat mir empfohlen, Bücher wieder in gedruckter Form zu lesen, dass sei erheblich gesünder für die Augen.
    Zudem unterstütze ich ganz gerne den Buchladen um die Ecke. Es wäre doch schade, wenn es irgendwann nur noch 2-3 digitale Anbieter gäbe…

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  2. Anne says:

    Hi Moni!
    Als absolute Leseratte und Geschichtenverrückte mag ich alles drei. Ich lese gedruckte Bücher, kaufe sie aber selten, da ich meist in der Stadtbücherei leihe. Auf dem Kindle lese ich die Zeitung und hin und wieder ein richtig gutes Buch. Übers Tablet leihe ich auch online Bücher und Hörspiele aus der Bücherei. Manches mag ich nur als gedrucktes Buch, Lieblingsbücher, die ich immer wieder lese.
    Da ich grad die Krimis aufgegeben hab, hast n Tipp für mich?
    LG Anne

    7 Comments
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  3. Franca says:

    Ich hab mich so sehr wieder erkannt. Wäre mir vor ein paar Jahren jemand begegnet und hätte mir einen Ebook-Reader schenken wollen, ich hätte gesagt, dass ich sowas nicht haben will. Ich war immer der Meinung, dass man ein Buch als gedruckte Variante besitzen muss, man war es ja auch gar nicht anders gewohnt. Irgendwann bekam ich dann einen normalen Kindl der ersten Generation geschenkt. Ich wusste immer noch nicht, was ich damit soll. Also ist er erstmal in der Schublade gelandet. Ein Jahr später lernte ich ihn lieben. Jetzt liebe ich meinen Kindl! Leider ging er letztes Jahr kaputt. Im Moment nutze ich deshalb den Kindl fire und die Leseapp. Es gibt doch wirklich nichts sinnvolleres, als die Synchronisation der beiden Geräte. Ich könnte nicht mehr ohne! Hörbuche habe ich bisher noch nicht für mich entdeckt. Aber vielleicht kommt das auch noch.

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  4. Daniel says:

    Hey!
    Ich schwanke auch immer wieder zwischen dem gedrucken Buch und seinem digitalen Bruder. Dazu habe ich mich im Blog auch schon mehrfach ausgelassen…

    Was in meinen Überlegungen aber oft im Vordergrund steht ist der finanzielle Aspekt:
    – Komme ich kostenlos an das enstprechende Werk (z.B. durch die (Online-)Bücherei)?
    – Wenn nein: Was kostet mich das Lesen des Buches? (Lesekosten = Verkaufswert – Anschaffungwert) Und da machen ganz oft gebrauchte Bücher das Rennen. Diese sind im vergleich zu den digitalen Versionen meist deutlich billiger.

    Aber ich habe auch oft das Gefühl, dass ich digitale Bücher nicht wirklich gelesen habe. Sprich: Bei einem gedrucken Buch kann ich sehen, was ich geschafft habe. Bei einem eBook sehe ich zwar die %-Zahl, aber diese ist für mich nicht wirklich greifbar. In einem Jahr erinnere ich mich eher daran, welches gedrucktes Buch in in der Hand und gelesen habe, als an ein eBook. Schon komisch, oder?

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    1. Juli says:

      Sehr interessanter Aspekt… ich hätte es nicht in Worte fassen können, aber genau so geht es mir auch: vom gedruckte Buch bleibt bei mir eher was „hängen“. Mir fehlt beim eBook auch die Greifbarkeit. Wirklich komisch. Praktisch ist es unterwegs natürlich, keine Frage… Am Smartphone oder iPad kann ich leider überhaupt nicht lesen – da ermüden meine Augen (durch die Beleuchtung?) unheimlich schnell. Hörbücher gehen nur im Auto – nur da schaffe ich dabei wach zu bleiben… ;-)

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  5. Sunnys Haus says:

    Mir geht es im Grunde ähnlich. Ich hatte immer viele Bücher, schon als Kind. Nach wie vor stehen hier einige Regale voll mit Büchern. So langsam habe ich aber auch schon mal welche aussortiert und weitergegeben. Ich denke mal, die meisten werde ich behalten.

    Trotzdem lese ich inzwischen auch viel auf dem iPad. Entweder mit der Books-App oder mit der Kindle-App. Mit Zeitschriften halte ich das inzwischen auch so. Diejenigen, die es digital gibt lese ich auf dem iPad. Dadurch hat sich mein Konsum an Papierzeitschriften deutlich reduziert. Ganz verzichten möchte ich nicht, ich lese zu gerne meine Wohn- und Gartenzeitschriften…

    Eine zeitlang hatte ich auch ein audible-Abo, das war ziemlich klasse. Ich habe die Hörbücher beim laufen gehört. Zur Zeit laufe ich aber nur jeweils ca. eine halbe Stunde, das lohnt sich kaum. Und bei anderen Tätigkeiten kann ich kein Hörbuch hören. Entweder kriege ich nichts mit oder wenn ich mich hinsetze oder -lege schlafe ich ein. Ist wirklich wahr. Dabei finde ich, dass das ein tolles Medium ist.

    Liebe Grüße
    Birgit

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  6. Sarah says:

    Danke für diesen Artikel! Ich sehe das allerdings gaaanz anders ;) Früher hätte ich mir auch nie vorstellen können nur noch ein Regalfach voller Bücher zu besitzen, aber jetzt schwöre ich auf meinen kobo ebook Reader! Bücher haben die von dir beschriebenen Nachteile und bei Hörbüchern kann ich einfach nicht gut folgen. Ich verpasse dann die Hälfte der Geschichte und das macht dann auch keinen Spaß.

    7 Comments
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