No Bake Philadelphia-Kuchen aka „Der berühmte Leuchtekuchen“

Es war unser dritter Tag auf dem Camino und bis zum geplanten Tagesziel hatten wir bereits gut die Hälfte der Strecke geschafft. In einem kleinen Dorf entdeckten wir eine urige Bar im Western-Stil und weil die Hitze langsam aber sicher den Dunst des Morgens verjagte, legten wir eine längere Pause für ein zweites Frühstück ein. Wir genossen gerade unseren Cafe con Leche, als sich eine Pilgerin unserem Tisch näherte. Sie musste uns miteinander reden gehört haben, denn sie begrüsste uns direkt auf deutsch und fragte höflich, ob wir ihr evtl. mit einem Pflaster für ihre Füße aushelfen konnten. Sie erzählte, dass sie mit ihrem Freund unterwegs wäre, dieser aber schon etliche Kilometer vor ihr wäre und sie nicht wüsste, wann sie ihn wieder einholen würde. Natürlich hatte ich Pflaster dabei und gab ihr einen großen Streifen davon ab.

Freudig bedankte sich die Pilgerin und nachdem wir noch ein wenig Smalltalk gehalten hatten, verabschiedete sie sich recht schnell wieder. Sie wollte versuchen, ihren Freund irgendwie einzuholen. „Vielleicht sehen wir uns ja irgendwo wieder“, waren die letzten Worte, die wir von ihr hörten. Wir ahnten nicht, wie schnell wir die Pilgerin wieder sehen würden. Und erst recht nicht, welch große Rolle sie auf unserer Reise noch spielen würde.

Die Pilgerin, so stellte sich raus, hört auf den wunderschönen Namen Virginia und war aus Berlin. Wir trafen Sie noch am selben Tag gemeinsam mit Ihrem Freund Andi wieder und die beiden wurden zu unserer Dauerbegleitung auf dem Jakobsweg. Auch wenn sich unsere Wege an vielen Tagen trennten und wir uns immer wieder kurzfristig aus den Augen verloren, so führte uns der Camino in erschreckender Regelmäßigkeit immer wieder zusammen.

Zusammen bis ans Ende der Welt

Gemeinsam meisterten wir den gefürchteten Camino Duro, verbrachten viele Nächte gemeinsam in den Pilgerherbergen, feierten das Leben mit der ein oder andere Flasche Vino Blanco und zum Abschluss unseres Weges erlebten wir gemeinsam den Sonnenuntergang bei einem Picknick auf den Klippen von Finisterre.

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Zufälle gibt es nicht!

Der berüchtigte Camino-Spirit hat innerhalb kürzester Zeit eine Freundschaft entstehen lassen, die ich nicht mehr missen möchte und die weit über die Zeit auf dem Jakobsweg hinaus geht. Ich bin mir absolut sicher, dass sich unsere Wege auch in Deutschland noch viele Male kreuzen werden. Was ist schließlich schon die Strecke Stuttgart – Berlin?

Ein kleiner Bissen Erinnerung

Bis zum nächsten Wiedersehen, halte ich die Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit einfach mit dem berühmten Berliner „Leuchtekuchen“ wach. „Ein Dauerbrenner, der bei keinem Geburtstag zu Hause fehlen darf„, erzählte mir Ginny eines Tages, als wir gemeinsam durch Galicien wanderten.

Das Rezept musste ich natürlich unbedingt haben und auch wenn mein Kuchen leider so gar nicht leuchtet, schmeckt er trotzdem phantastisch. Ein bisschen nach Spanien, ein bisschen nach Berlin und vor allem nach ganz viel Freundschaft.

No Bake Philadelphia Kuchen

Portionen 1 Kuchen / ca. 12 Stücke

Zutaten

  • 400 g Löffelbisquits
  • 125 g Butter
  • 125 g Zucker
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 200 g Frischkäse
  • 2 Zitronen
  • 500 ml Sahne
  • 1 Päckchen Zitronengötterspeise
  • 1 Tasse Wasser

Anleitungen

  • Die Hälfte der Löffelbisquits mit einem Messer so weit kürzen, dass sie aufrecht in eine Springform passen und einen Rand für den Kuchen ergeben. Die abgeschnittenen Enden dann gemeinsam mit den restlichen Löffelbisquits in einem Mixer fein zermahlen.
  • Für den Boden des Kuchens die Butter schmelzen, diese zu den gemahlenen Löffelbisquits geben und alles gründlich verrühren. Die Bisquit-Butter-Masse dann als Boden in die Kuchenform geben und mit einem Löffel fest andrücken.
  • Für die Zitronenmasse die Götterspeise gemeinsam mit einer Tasse Wasser (ca. 200 ml) in eine Schüssel geben und einige Minuten quellen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Zitronen auspressen und die Sahne mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine steif schlagen.
  • Wenn die Götterspeise ca. 5-10 Minuten gequollen hat, die gesamte Flüssigkeit in einen Topf geben, den Zucker, den Zitronensaft und den Vanillezucker unterrühren und alles so lange erwärmen (nicht kochen lassen!), bis sich der Zucker gelöst hat. Die Flüssigkeit danach abkühlen lassen.
  • Wenn die Götterspeise-Flüssigkeit annähernd wieder Zimmertemperatur hat, den Frischkäse in eine Schüssel geben, die Flüssigkeit nach und nach dazu gießen und alles glatt rühren. Danach die geschlagene Sahne vorsichtig unterheben.
  • Sobald sich alles gut vermischt hat, die Masse über den Keksboden verteilen und die Torte für mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen.
  • Ginnys Pro-Tipp: Wenn man die original Dr.Oetker-Götterspeise verwendet und nicht wie ich zur Billigvariante greift, dann leuchtet der Kuchen tatsächlich!
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