In meinem Artikel über die Erstellung einer minimalistischen Garderobe (Capsule Wardrobe – der minimalistische Kleiderschrank) habe ich unter anderem den Tipp gegeben, bei der Zusammenstellung verschiedener Outfits mit Accessoires wie Ketten, Ohrringen und Schals zu arbeiten. In Zusammenhang mit diesem Tipp ist bei einigen von euch die Frage aufgekommen, ob Minimalismus überhaupt mit der Verwendung von Accessoires und Deko-Objekten zusammenpasst.
Zugegeben, diese Frage hat mich ziemlich lange beschäftigt. Und kurzzeitig war ich mir schon gar nicht mehr sicher, ob ich den von mir eingeschlagenen Lebensstil überhaupt Minimalismus nennen darf. Aber dann ist mir folgendes wieder eingefallen:
My Life – My Rules
Es ist doch so: Jeder lebt sein Leben ganz für sich alleine. Wie man den Minimalismus genau definiert, wie weit man den Minimalismus lebt und auf was man verzichtet, muss also auch jeder ganz für sich alleine festlegen. Niemand anderes auf dieser Welt kann jemandem vorschreiben, wie er den Minimalismus in sein Leben integrieren muss. Nur weil Person X von heute auf morgen Make-Up, Schmuck, Deko und jeglichen Luxus ablehnt, muss das nicht bedeuten, dass genau dasselbe für alle Minimalisten gilt.
Während der eine mit seinem Lebensstil der Konsumgesellschaft den Spiegel vorhalten möchte, hat der andere nachhaltige Ziele. Zum Beispiel in Sachen Umwelt- oder Tierschutz. Und wieder ein anderer möchte einfach sein eigenes Leben stressfreier gestalten. Die Ziele hinter dem Wunsch minimalistischer zu leben sind genauso vielfältig wie die Personen, die sich „Minimalist*innen“ nennen.
Wenn ihr also selbst gerade auf dem Weg zum Minimalisten seid, wenn ihr Bücher wälzt, Blogs lest, in Foren aktiv seid oder Minimalismus-Profilen auf Instagram folgt, dann lasst euch heute einen guten Rat von mir geben:
Macht euch nicht verrückt!
- Ihr liebt Make-Up und machst euch gerne hübsch?
- Ihr motzt eure Outfits gerne mit Accessoires auf?
- Ihr schmückt euro Wohnung gerne mit Bildern, Kerzen oder sonstigen Deko-Elementen?
- Ihr gönnt euch gerne hin und wieder was?
TUt ES um Himmels willen – und habt bloß kein schlechtes Gewissen dabei! Ihr müsst nicht damit aufhören, euch zu schminken oder hübsch anzuziehen. Ihr müsst auch nicht alle Dekoration verbannen und in einer kahlen Wohnung leben. Und ihr müsst natürlich auch nicht auf all die schönen Dinge des Lebens verzichten.
Seid Minimalisten im Herzen!
Tut, was euch glücklich und zufrieden macht! Umgebt euch mit den Dingen, die ihr schön findet. Gestaltet eure Umgebung so dass ihr euch wohlfühlt. Und lasst euch um Gottes Willen nicht die Definition aufdrängen, die andere Menschen vom Minimalismus haben. Nicht die anderen leben euer Leben, sondern ihr! Oder, um es mit den Worten von Astrid Lindgren zu sagen:
Seid frech und wild und wunderbar!
Astrid Lindgren
Was denkt ihr über die Minimalismus / Deko Problematik? Habt ihr selbst auch Dinge, die ihr niemals im Leben aufgeben würdet? Oder seid ihr eher der Meinung, dass wahrer Minimalismus wirklich nur durch rigorosen Verzicht gelebt werden kann?
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