Manchmal bin ich echt erstaunt, wie sehr die Zeit mich verändert. Noch vor ein paar Jahren habe ich mich über Vegetarier lustig gemacht. Dann über Veganer. Auf Fleisch, bzw. allgemein auf tierische Produkte zu verzichten, war für mich so überhaupt keine Option. Frei nach dem Motto „Was bringt es der Welt, wenn ich kleine Wurst auf einmal kein Schnitzel mehr esse“. Aber man wird ja älter und – zumindest meistens – auch klüger. Heute sehe ich mir unsere schöne Erde an, registriere die Schäden, die der Klimawandel heute schon anrichtet und frage mich, wie es hier wohl in 100 Jahren ausehen wird. Und dabei vergeht mir die Lust auf tierische Produkte immer mehr.
Das System Milch
Letzte Woche habe ich eine Dokumentation gesehen, die mir einmal mehr bewusst gemacht hat, wie sehr wir Menschen Schuld auf uns laden. Und zwar sowohl in Punkto Tierwohl, als auch beim Thema Umwelt- und Klimaschutz: Das System Milch. von Andreas Pichler.
Milch war für mich bisher ja immer so ein Produkt, das ich wirklich ohne schlechtes Gewissen konsumiert habe. Schließlich kaufe ich schon seit Langem nur noch Bio- bzw. Demeter-Milch. In Glasflaschen. Ist doch alles schick und umweltverträglich und die Kühe sind dabei auch total happy. Aber ist das wirklich so? Fakt ist, dass Milch und auch Milchprodukte in Massen und zu einem viel zu günstigen Preis erzeugt werden. Und die Tierhaltung ist halt auch mit Biosiegel eben nicht Friede Freude Eierkuchen (siehe hierzu gerne auch diesen sehr interessanten Peta-Artikel: Hintergrundwissen zum Milchkonsum).
Was mich an der Doku aber am nachhaltigsten zum Hinterfragen meiner bisherigen Meinung gebracht hat, war folgendes Bild: Eine Kuh wird zum Melken geführt. Ihr Euter ist so dermassen prall gefüllt, dass sie kaum mehr laufen kann. Sie hat offensichtlich riesige Schmerzen. Der Blick ist stumpf und leer. Wie so ein Zombi trottet sie dem Bauern hinterher zur Melkmaschine. Das ist das Leben dieser Kuh. Jeden einzelnen verdammten Tag. Und warum? Nur weil wir Menschen meinen, dass wir unbedingt Milch brauchen.
Konsequenzen ziehen
Nachdem ich die Doku gesehen habe, mag ich keine Milch mehr trinken. Und habe es seither auch tatsächlich nicht getan. Einfach ist das aber auch nicht, denn die ganze Thematik beschränkt sich ja nicht nur auf die Milch an sich. Seit meinem Fastenprojekt an Ostern (40 Tage ohne Fleisch) reduziere ich bereits meinen Fleischkonsum. Joghurt, Quark und Käse waren dabei bisher eine echt gute Alternative. Das fällt nun aber natürlich auch in die Milchproblematik mit rein und plötzlich stehe ich im Supermarkt und weiß gar nicht mehr, was ich noch kaufen soll.
Ja, man kann also sagen, dass diese Doku mein Leben ein kleines Stückchen schwerer gemacht hat. Trotzdem bin ich froh, dass ich sie gesehen habe. Ich möchte keiner dieser Menschen sein, die den Kopf in den Sand stecken und damit argumentieren, dass „ich alleine ja sowieso nichts ändern kann“. Tatsächlich ist es nur ein winzig kleiner Tropfen auf den heißen Stein, wenn ich jetzt auf einmal keine Milch mehr trinke. Aber jeder noch so winzige Tropfen ist besser, als gar nichts.
Trailer + Streamingquellen
Und wenn du jetzt neugierig auf „Das System Milch“ geworden bist, dann schau dir hier doch gerne im Anschluss den Trailer an. Den kompletten Film gibt es übrigens mittlerweile auf so gut wie allen gängigen Streaming-Plattformen. Auf jeden Fall aber bei Netflix, Amazon-Prime (Affiliate Link) und Maxdome.
Wie ist das denn bei dir so? Bewirken solche Dokumentation ein Umdenken bei dir oder lässt dich sowas komplett kalt? Hast du vielleicht aufgrund einer Dokumentation schon etwas in deinem Leben / deinem Alltag geändert?