Minimalismus Alltags-Quickie #2 – Eat the Frog!

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Egal ob es um das Entrümpeln einer Abstellkammer, das Ausmisten des Kleiderschranks, das Reinigen des Backofens oder um die Erstellung der Steuererklärung geht, in unserem Alltag begegnen uns ständig Dinge, die wir nicht gerne tun und lieber auf die lange Bank schieben. Dabei wissen wir ganz genau was passiert, wenn wir uns zu lange davor drücken: Die unliebsamen Aufgaben türmen sich zu immer höheren Bergen auf, die Motivation sinkt von Tag zu Tag und das Chaos wächst. Das muss aber nicht sein, denn es gibt eine simple, aber sehr wirkungsvolle Methode, um der Aufschieberitis entgegen zu wirken: Eat the Frog!

Was es mit dem Frosch auf sich hat

„Eat the Frog“ stammt aus dem Bereich des Zeitmanagements und bedeutet natürlich nicht, dass wir sprichwörtlich einen Frosch essen sollen. Der Frosch steht bei dieser Methode vielmehr sinnbildlich für all die schlimmen, nervigen und unliebsamen Aufgaben, die wir gerne vor uns herschieben. Dass wir den Frosch „essen sollen“ bedeutet in diesem Zusammenhang nichts anderes, als dass wir die Aufgaben angehen sollen. Und zwar als allererstes.

Die Idee dahinter ist so einfach wie genial: Erledigen wir die unliebsamste Aufgabe des Tages gleich morgens als erstes, haben wir den restlichen Tag über den Kopf frei. Ausserdem haben wir bereits früh am Tag einen großen Erfolg erzielt und uns selbst einen großen Motivationsschub verpasst.

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Was den Frosch so interessant macht

In der Arbeitswelt ist die „Eat the Frog“-Methode schon recht bekannt und weit verbreitet. Sie wird beispielsweise bei Projekten gerne und erfolgreich genutzt. Meiner Meinung nach ist „Eat the Frog“ aber auch für den ganz normalen Alltag interessant. Hier begegnen uns täglich Aufgaben, die nicht regelmässig anstehen und die wir zum Einen gerne mal vergessen und zum Anderen – wenn wir daran denken – trotzdem mit Vorliebe aufschieben.

Wir laufen an schmutzigen Fenstern vorbei und nehmen uns fest vor, diese endlich zu putzen. Stehen vor dem überfüllten Kleiderschrank und speichern uns eine Notiz im Kopf ab, diesen bei nächster Gelegenheit mal wieder auszumisten. Oder – noch schlimmer – wir sollten mal wieder einen Zahnarzttermin vereinbaren, denken jedes Mal daran, wenn wir das Telefon in der Hand haben und tun es am Ende doch wochenlang nicht.

Die „Eat the Frog“ Methode verspricht, ein für alle Mal mit der Aufschieberitis Schluss zu machen. Und ich kann versprechen: Es funktioniert tatsächlich. Ein kleines bisschen Übung (und Planung) ist aber notwendig.

Eat the Frog in der Praxis

Im Prinzip müsste man für die „Eat the Frog“ Methode gar nichts Spezielles tun. Es würde völlig ausreichen, sich morgens nach dem Aufstehen zu überlegen, was die schlimmste Aufgabe des Tages ist und diese dann einfach direkt zu erledigen. In der Praxis funktioniert das meiner Erfahrung nach aber eher nicht so. Menschen sind wahre Meister darin, unliebsame Aufgaben so klein zu reden, dass sie im Wirrwarr der Gedanken irgendwo im hintersten Eck verschwinden. Ich selber arbeite daher mit einer Liste, auf der ich meine Hass-Aufgaben notiere.

Die Liste erstelle ich einmal wöchentlich – meist einfach in der Notiz-App meines iPhones. Auf diese Liste kommen sieben Aufgaben, die ich unbedingt erledigen muss. Jeden Morgen nach dem Aufstehen schaue ich in diese Liste, picke mir die schlimmste Aufgabe von allen raus und erledige sie. Das tolle dabei: Bereits am zweiten Tag habe ich die allerschlimmste der sieben Aufgaben schon gemeistert und die restlichen Aufgaben wirken gar nicht mehr so tragisch. Im Gegenteil sogar: Sie werden von Tag zu Tag weniger schlimm.

Eine solche Liste kann man natürlich auch weglassen und „Eat the Frog“ einfach als Mantra benutzen. Das mache ich zwischendurch ganz gerne als Erinnerung an mich selbst. Gehe ich beispielsweise vom Wohnzimmer in die Küche und ich sehe, dass auf dem Sideboard eine benutzte Tasse steht, denke ich mir „ach.. eat the fucking frog“ und nehme die Tasse mit in die Küche. Das funktioniert bei allen Kleinigkeiten gut, die wir sehen, erledigen könnten, aber in Versuchung geraten, es trotzdem sein zu lassen. Natürlich kann man sich auch ein anderes Mantra überlegen, aber bei mir funktioniert „eat the fucking frog“ am besten.

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Der Bonus-Frosch

Wenn man sich an die „Eat the Frog“ Methode gewöhnt hat und ein paar Wochen lang die Hass-Aufgaben konsequent zuerst erledigt, stellt sich noch ein toller Bonus ein: Die ungeliebten Aufgaben werden immer weniger. Irgendwann sind alle Schubladen und Schränke ausgemistet, die Keller, Dachböden und Abstellkammern aufgeräumt, die Socken geflickt, die Kleiderschränke tippitoppi sortiert, der Schriftkram abgeheftet, der Zahnarzttermin über die Bühne gebracht und die Steuerrückerstattung flattert aufs Konto.

Natürlich werden neue Aufgaben kommen – aber das ist dann halb so wild. Wir wissen ja jetzt was wir tun müssen.


„Eat the Frog“ ist übrigens eine hervorragende Ergänzung für die FlyLady-Methode, die ich in meiner Beitragsreihe „Haushalt führen mit der FlyLady-Methode“ vorstelle. Wenn dich interessiert, wie du deinen Haushalt mit minimalem Aufwand (15-20 Minuten täglich) super in Schuss halten kannst, dann schau unbedingt mal vorbei.

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