Das neue Jahr ist süße vier Tage jung und die sozialen Medien dementsprechend überflutet mit tollen Vorsätzen. Egal ob mehr (Sport, gesünder Essen, Zeit mit Freunden / Familie) oder weniger (rauchen, Alkohol, Internet), gefühlt will sich fast jeder zum Start des neuen Jahres verändern. Gerade so, als wäre man im alten Jahr nicht gut genug gewesen.
Über die Feiertage habe natürlich auch ich mir Gedanken über das vergangene Jahr gemacht. Und gleichzeitig überlegt, wie ich das neue Jahr 2018 gestalten möchte. Was ich ändern will, was ich verbessern möchte und welche Ziele ich mir setzen will. Und das war gar nicht so einfach, denn 2017 war sehr gut zu mir.
Meine Familie und ich sind im letzten Jahr (ein paar Erkältungen ausgenommen) gesund gewesen. Ich habe viel Zeit mit meinen Lieben verbringen können, war ziemlich viel auf Reisen und konnte einige große Punkte von meiner persönlichen Bucket-List streichen. Ja 2017 war toll. Und da frage ich mich doch: Muss ich 2018 wirklich eins drauf setzen?
Die Antwort auf diese Frage habe ich in der Silvesternacht gefunden. Nur drei Häuser neben uns ging ein Mehrfamilienhaus in Flammen auf. Als wir bemerkten, dass die Feuerwehr anrückte, hatte sich das Feuer bereits so weit ausgebreitet, dass wir die Funken über die Dächer fliegen sehen konnten. 109 Rettungskräfte waren schließlich im Einsatz. Von 22:00 Uhr bis morgens um 06:30 Uhr. Verletzt wurde zum Glück niemand, aber etliche Menschen sind in dieser Silvesternacht obdachlos geworden. Und da ist mir klar geworden, dass ich tatsächlich 2018 nicht noch eins drauf setzen muss.
Was ist schon dabei, ob ich ein paar Kilo mehr oder weniger drauf habe? Wen juckt es, ob ich am Wochenende mal ein paar Zigaretten rauche oder nicht? Chaos im Haushalt? So what? Ich habe es die letzten 15 Jahre nicht geschafft, den Ordnungssinn meiner Oma und meiner Mama zu erreichen, wieso sollte ich mir also in diesem Jahr Stress deshalb machen?
Für das neue Jahr habe ich mir nur ein einziges Ziel gesetzt: Das Leben zu genießen. Ich will 2018 im hier und jetzt leben. Keine großen Pläne schmieden, keine Vorsätze machen, die man im Februar sowieso schon wieder vergessen hat. Einfach nur zufrieden sein mit dem, was jetzt gerade ist. Alles kann, nichts muss.
Denn seien wir doch mal ehrlich, dass es uns gut geht, dass wir ein Dach über dem Kopf haben und dass wir täglich drei Mahlzeiten auf den Tisch bringen können, ist einfach nicht selbstverständlich. Und daran sollten wir uns alle viel öfter erinnern.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein tolles neues Jahr 2018.