Marmorkuchen ganz klassisch als Gugelhupf

Heute erzähle ich euch mal einen Schwank aus meiner Jugend. Eine Geschichte über Marmorkuchen, meine liebe Oma Erna (Gott hab sie selig) und über ein schockierendes Kuchengeheimnis:

Oma Ernas Marmorkuchen

In einer kleinen schwäbischen Stadt gar nicht weit von Stuttgart enfernt, lebte einst Oma Erna. Oma Erna liebte es zu backen. Und sie liebte es ganz besonders, ihre beiden süßen Enkelinnen mit ihren berühmten Marmorkuchen zu erfreuen. Dieser Marmorkuchen war die reinste Offenbarung und exakt so, wie ein perfekter Marmorkuchen sein sollte. Wunderbar weich und saftig, dazu locker und luftig und er hatte ein absolut phantastisches Kakao-Aroma. Kein Wunder, dass Oma Ernas Marmorkuchen bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf der Wunschliste ihrer Enkelinnen landete. Und Oma Erna backte den Kuchen bereitwillig Jahr für Jahr.

Das große Geheimnis

Schließlich begab es sich aber, dass die beiden Enkelinnen aus den Kinderschuhen herausgewachsen waren und eigene Wege gehen wollten. Das Rezept für den besten Marmorkuchen der Welt sollte dabei aber mitkommen und für die Nachwelt erhalten bleiben. In einem günstigen Moment nahmen die beiden Enkelinnen Oma Erna daher zur Seite und fragten todesmutig nach dem Geheimrezept. Ein Lächeln huschte über Oma Ernas Gesicht. Jetzt war es also soweit. Der Tag der Offenbarung. Oma Erna nahm ihre beiden Enkelinnen an die Hand und zog sie hinter sich her in die kleine Küche. Langsam öffnete sie den Küchenschrank, bereit das Geheimnis zu lüften und das Familienrezept an die nächste Generation weiterzugeben. Aus der hintersten Ecke zog sie eine quadratische Schachtel hervor und blickte beschämt zur Seite. In ihren faltigen Händen hielt sie die Marmorkuchen-Backmischung von Dr.Oetker.

Schockschwerenot

Uff, jetzt erst einmal hinsetzen. Damit hättet ihr jetzt nicht gerechnet, was? Ich muss ja ehrlich zugeben, mit der Backmischung hat mich Oma Erna ganz schön dran gekriegt und dreist um meine Illusionen gebracht hat.

Selbstverständlich konnte ich das nicht auf mir sitzen lassen. Um den Beweis anzutreten, dass es fertige Backmischungen überhaupt nicht braucht, habe ich mich daher auf Suche nach einem Marmorkuchen-Rezept gemacht, welches der Dr.Oetker-Variante möglichst nahe kommt. Nach jahrelanger Suche habe ich endlich das perfekte Rezept gefunden. Und auch wenn Oma Erna mittlerweile nur noch von oben zuschauen kann, rette ich heute die Ehre des guten alten selbstgemachten Marmorkuchens. Oma Erna würd´s sicherlich gefallen.

Marmorkuchen ganz klassisch als Gugelhupf

Portionen 1 Gugelhupf

Zutaten

  • 180 g Butter
  • 180 g Zucker
  • 4 Eier
  • 200 g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • 150 g Joghurt
  • 2 El Kakaopulver
  • 50 g Zartbitter-Schokolade
  • 150 g Kuvertüre als Glasur

Anleitungen

  • Backofen auf 160°C Umluft vorheizen und eine Gugelhupf-Form gründlich einfetten.
  • Die Butter mit dem Zucker in eine Schüssel geben und schaumig schlagen. Dann die Eier unter ständigem Rühren vorsichtig einzeln nach und nach zugeben.
  • Das Mehl mit dem Backpulver vermischen, gemeinsam mit 100 g Joghurt zum Teig geben und allesgründlich glatt rühren.
  • Die Hälfte des Teigs abnehmen und Beiseite stellen. In die übrige Hälfte des Teigs den restlichen Joghurt, das Kakaopulver und 50 g geschmolzene Schokolade unterrühren.
  • Zuerst den hellen Teig in die Gugelhupf-Form füllen, dann den dunklen Teig darauf verteilen und für die Marmorierung mit Hilfe einer Gabel etwas verquirlen.
  • Den Kuchen 45 Minuten backen, dann aus dem Ofen nehmen und komplett abkühlen lassen. Sobald der Kuchen abgekühlt ist, vorsichtig aus der Form stürzen.
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Wir retten, was zu retten ist

Dieses Rezept ist teil der Aktion „Wir retten, was zu retten ist“. Foodblogger aus dem In- und Ausland widmen sich für diese Aktion regelmäßig der „Rettung“ von Lebensmitteln, welche immer mehr zu Fertigprodukten verkommen.  Anlässlich des 2. Geburtstag von „Wir retten, was zu retten ist“ schmeisse ich eine Runde meines garantiert Dr.Oetker-Freien Marmorkuchens in Form eines klassischen Gugelhupfs.

Alle Geburtstags-Rezepte geretteter Gugelhupfe findet ihr übrigens hier (frecht gemopst von Jankes Soulfood und ihrem Möhren-Gugel mit Frischkäse-Swirl):

Dieser Beitrag erscheint außerdem anlässlich des ZEIT Kochtags 2016, einem bundesweiten Aktionstag am 22. April, der Menschen dazu anregen soll, selbst zu kochen und sich mit ihrem Essen bewusst auseinanderzusetzen

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