Sicherlich kenntst du das: Es ist endlich Wochenende, du hast frei, freust dich auf ein paar entspannende Tage voller Ruhe und dann schaust du in deinen Terminkalender und schwups ist der Traum von Ruhe und Entspannung auch schon wieder zerplatzt.
Halloooo Freizeitstress…
Auch wenn wir es nicht gerne zugeben, heutzutage setzen wir uns in Sachen Freizeitgestaltung immer mehr unter Stress. Und das tun wir sogar ziemlich gerne, denn wir haben heutzutage einfach viel zu viele Möglichkeiten. Wir möchten überall dabei sein, wollen nichts verpassen, denken, wir müssen allen Freunden gerecht werden und am Ende hetzen wir selbst in unserer freien Zeit von einem Termin zum anderen.
Die freie Zeit wird dank „Must do´s“ zum Stressfaktor
Ich erzähl dir mal, wie das bei mir zu Hause so aussieht:
An den Wochenenden ist bei uns in der Stadt grundsätzlich immer was los. Erst recht, seit wir im Jahr 2014 Gastgeber der Landesgartenschau waren. Wir haben tolle neue Parklandschaften bekommen, einen Hochseilgarten, neue Spazierwege, einen Biergarten mit Aussichtsplattform, sogar unser Fluss, die Rems, wurde zu einem kleinen See umgestaltet. Mit Sandstrand. Dazu gibt es jede Menge kulturelle Versanstaltungen: Musik auf der Seebühne, Kleinkunst im Park, Konzerte. Ein wahrer Segen für die Stadt. Und eine echte Bereicherung für die Freizeitgestaltung der Bürger. Aber eben nur manchmal.
Der Weg vom „Kumpel“ zum „Spielverderber“ ist sehr kurz!
Ich will ja wirklich nicht undankbar sein. Im Gegenteil: Ich liebe meine Heimatstadt und alles was sie bietet. Sehr sogar! Genauso sehr liebe ich es aber auch:
- Einfach mal zu Hause zu bleiben und nichts zu tun.
- Alleine auf dem Balkon zu sitzen und ein Buch zu lesen.
- Mit einer Gesichtsmaske in der Badewanne zu liegen und zu relaxen.
- Mal so richtig schön in den Tag hinein zu leben und rein gar nichts auf der To-Do-Liste stehen zu haben.
- Oder einfach nur in Ruhe ein paar Blogposts vorzubereiten.
Leider tue ich aber ziemlich selten ausgiebig etwas von dieser Liste. Einfach mal „nichts tun“ wird in unserer Gesellschaft kaum mehr akzeptiert. Und aus Sicht von „Nicht-Bloggern“ fällt das Vorbereiten und Schreiben von Blogposts übrigens scheinbar auch in die Kategorie „nichts tun“.
Wer sagt schon gerne zu Freunden und Familie „nein“?
Fragt mich mein Mann am Wochenende, was wir heute tun und ich antworte mit „Ich möcht heute einfach mal nix machen“, dann sehe ich sofort in ein langes Gesicht. Und das Genörgel fängt an: „Ach komm – Draußen ist doch so toll Wetter. Lass uns doch wenigstens kurz in die Stadt gehen. Komm schon, nur auf ein Bier in den Biergarten“.. Und du kannst dir denken, was schließlich passiert:
Man willigt ein, „kurz in den Biergarten“ mitzugehen und am Ende wird daraus ein ziemlich ausgedehntes Biergarten-Gehocke. Meist trifft man ja doch noch irgendwelche Bekannte. Am Schluss haben alle anderen ihren Willen bekommen und du selbst sitzt dazwischen und wärst eigentlich viel lieber zu Hause. Alleine. Beim Schreiben eines neuen Posts. Beim Fotografieren für einen neues Rezept. Beim Lesen eines Buchs. Beim Relaxen in der Badewanne.. oder einfach nur, um mit mit einer Tasse Kaffee auf dem Balkon zu sitzen.
Das Patentrezept gegeben den Freizeitstress…
Ich würde ja gerne sagen, dass ich ein Patentrezept habe, um den Freizeitstress zu vermeiden. Oder wenigstens zu reduzieren. Leider habe ich das aber nicht. Nichtmal ansatzweise. Denn ich liebe meine Familie. Und ich liebe meine Freunde. Und wenn sie Zeit mir mir verbringen wollen oder wenn sie mich brauchen, dann bin ich da. Vermutlich sogar zu oft. Aber grundsätzlich immer gerne und mit ganzem Herzen.
Und so werde ich wohl auch weiterhin in den Biergärten dieser Welt sitzen, obwohl ich statt dessen lieber zu Hause vor dem Laptop einen Blogpost schreiben würde. Und dabei wünsche ich mir dann still und leise, dass meine Mitmenschen genauso denken würden. Nur manchmal.
Wie ist das bei dir so? Was tust du gegen zu viel Stress in der Freizeit? Oder empfindest du deine Freizeit vielleicht grundsätzlich gar nicht wirklich als Stress?
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