Traditionell beginnt am Aschermittwoch die Fastenzeit. Und auch wenn heute kaum noch jemand die christliche Tradition im Hinterkopf hat, fasten noch immer viele Menschen die 40 Tage von Aschermittwoch bis Ostern. Auf meinem Instagram Kanal habe ich vor ein paar Tagen gefragt, wie viele meiner Follower dieses Jahr fasten möchten und die Zahl war – im Gegensatz zu den Vorjahren – recht bescheiden.
Die Gründe waren dabei fast immer ähnlich. Wir leben seit über einem Jahr in einer Pandemie. In unserem Alltag müssen wir seit einer gefühlten Ewigkeit weitläufige Abstriche machen. Ob wir wollen oder nicht. Die Bereitschaft, darüber hinaus noch zusätzlich auf andere Dinge zu verzichten, ist gering. Und das ist absolut verständlich.
Fasten – Für mich eine liebgewordene Tradition
Ich selbst werde 2021 trotzdem fasten. Das Fasten ist für mich eine liebgewordene Tradition geworden. Und im Gegensatz zu den Entbehrungen, die wir alle durch die Pandemie ertragen müssen, ist das Fasten eine bewusste Entscheidung. Niemand schreibt mir vor, dass ich verzichten muss. Im Gegenteil: Ich entscheide ganz alleine was ich faste und in welchem Umfang. Das ist am Ende ein kleines bisschen Selbstbestimmung in dieser fremdbestimmten Pandemiezeit.
Das Fasten ziehe ich jetzt schon seit ein paar Jahren durch und wer mir schon ein bisschen länger folgt, der weiss, dass 2019 die wichtigste Fastenzeit überhaupt für mich war. In dem Jahr habe ich ganz bewusst 40 Tage lang auf Fleisch verzichtet (gibts auch hier zum nachlesen: Projekt: Vegetarisch durch die Fastenzeit). Zum einen wollte ich mal wieder eine richtige Challenge haben und zum anderen war ich auch einfach neugierig, ob ich das überhaupt schaffe. Mittlerweile lebe ich weitestgehend vegan und die Fastenzeit 2019 war für mich damit der Startschuss schlechthin in eine gesunde, klimafreundliche und tierleidfreie Ernährung. Wer weiss, ob ich diesen Schritt ohne das bewusste Fasten jemals gegangen wäre.
2021? Süssigkeiten- und Knabberkram-Fasten
Für 2021 habe ich mich dazu entschieden, ganz klassisch Süßigkeiten und Knabberkram zu fasten. Mein Konsum an Naschereien hat in den kalten dunklen Wintermonaten enorm zugenommen. Fehlende Sozialkontakte und unzählige Netflix-Abende zuhause haben ihr übriges getan. Das ist natürlich nicht nur schlecht für den Körper, sondern produziert auch unfassbar viel Müll. Mit meinem diesjährigen Fastenvorhaben tue ich mir also nicht nur selbst etwas Gutes, sondern spare am Ende jede Menge Verpackungsmüll. Man könnte also sagen, dass es fast schon eine Kombination aus Süßigkeiten- und Plastikfasten ist.
Mich würde sehr interessieren, wie du das Fasten allgemein siehst. Wenn du nicht fastest, erzähl mir doch mal in den Kommentaren, warum nicht. Und wenn du fastest, schreib mir auf was du in diesem Jahr verzichten wirst.
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