Stressed, blessed & christmas obsessed? 96 Stunden. Plus der Rest von heute.

rain of snow in town painting

„Weihnachten kommt jedes Jahr immer so plötzlich“ – Was ein abgedroschener Spruch. Aber irgendwie doch auch wahr. Meine kleine Nichte würde heute vermutlich fröhlich singen „Viermal werden wir noch wach, heissa dann ist Weihnachtstag„. Oder wars Nikolaustag? Ich kenne mich bei Kinder / Weihnachtsliedern echt nicht mehr aus. Zum einen, weil ich kein eigenes Kind habe (bis auf das Hundekind natürlich) und zum anderen, weil niemand in unserer Familie Weihnachtslieder singt. Höchstens den Refrain von „Fairytale of New York“ oder „Feliz Navidad„, wenn der fünfte Schnaps nach dem ach so fettigen Raclette endlich reinknallt. Das ändert aber natürlich nichts dran, dass in vier Tagen Heilig Abend ist. VIER Tage. 96 Stunden. Plus der Rest von heute.

Gefühlt war es irgendwie erst gestern, als ich mir die ersten Lebkuchen im Supermarkt geholt habe. Gut, es war Ende August und die Sonne hat bei 30 Grad im Schatten auf den Rhein geknallt, aber für mich war es der Startschuss in die Weihnachtssaison. So wie jedes Jahr, wenn ich geschäftlich in Düsseldorf bin. Und wie jedes Jahr plätschert das Ganze dann so vor sich hin. Der Sommer wird zum Spätsommer, der Spätsommer zum Frühherbst, der geht in den klassisch deutschen Schmudddelherbst über und dann ist plötzlich der erste Advent. In den Straßen, an den Häusern und in den Geschäften explodiert die Weihnachtsdekoration, die Menschen schalten in den Weihnachtsmodus und ich? Flüchte vor jedem Radio. Aus Gründen der Risikominimierung. Die Gefahr, dass irgendwo „Last Christmas“ die Ohren malträtieren könnte, ist einfach zu hoch.

Ich bin wirklich kein Grinch. Ehrlich. Ich liebe Weihnachten. Aber mit jedem Jahr, welches vergeht, wird aus dem „blessed & christmas obsessed“ eher ein „stressed„. Auf den letzten Drücker einen Adventskranz basteln. Plätzchen backen (oder kaufen?). Weihnachtsbaum besorgen. Natürlich einen großen. Man muss ja ein bisschen damit angeben können. Das perfekte Weihnachtsgeschenk für die Lieben überlegen. Geschenke einkaufen. Verpacken. Aber möglichst schön und einzigartig. Und natürlich die Planung, wen man wann, wo und wie lange besucht. Nicht auszudenken, wenn Verwandschaft A am Ende beleidigt ist, weil man sich bei Verwandschaft B zu lange aufgehalten hat.

Gestern Abend habe ich mir – ganz für mich alleine – die volle Dröhung Weihnachten gegönnt. Auf Netflix. Eine Weihnachts-Liebesschnulze nach der anderen. Mit rieselndem Schnee, heißem Kakao und aufgehängten Socken vor dem Kamin. Also im Fernsehen. Einen Kamin habe ich nicht. Kakao war keiner im Haus. Und vor dem Fenster nieselte höchstens der Regen. Trotzdem war es schön. Das ist die Weihnachtsstimmung, die ich vermisse. Die ich jedes Jahr aufs neue Suche. Und die in dem ganzen Stress rund um Weihnachten jedes Jahr aufs neue untergeht.

Ich weiss, das Leben ist kein Fernseh-Weihnachtsmärchen. Aber man darf davon träumen. Ganz besonders an Weihnachten. Und damit verabschiede ich mich für dieses Jahr. Der Blog geht in die Weihnachts- / Silvesterpause. Die Social Media Kanäle genauso. Und vielleicht gibts ja doch noch ein kleines Weihnachtswunder. Ein besinnlicher Moment, voll Zauber und Liebe. So wie in den Weihnachts-Liebesschnulzen. Vielleicht. In 96 Stunden. Plus dem Rest von Heute.

white bauble on christmas tree
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