Vor ein paar Tagen habe ich ja hier auf dem Blog bereits erzählt, dass Dirk und ich Nachwuchs bekommen haben: Eine kleine französische Bulldogge mit Namen Paul (-> Paul – Wenn aus einer Schnapsidee die große Liebe wird). Paul ist – Stand 28.05.2018 – den elften Tag bei uns und entwickelt sich prächtig. Wie die erste Zeit mit unserem Welpie so gelaufen ist und was für Auswirkungen der kleine Racker auf meinen minimalistischen Lebensstil hat, davon möchte ich euch heute erzählen.
Paul gewöhnt sich ein
Die ersten Tage mit Paul standen ganz im Zeichen des Kennenlernen und Ankommens. Wir haben Paul ausgiebig die Wohnung beschnuppern lassen, ein wenig die Umgebung erkundet und fleissig geübt, die Hundebox nicht doof zu finden. Außerdem durfte Paul nach und nach alle anderen Familienmitglieder inklusive den Hund meiner Schwester kennenlernen und natürlich wurde auch ganz viel gekuschelt.
In diesen ersten Tagen war Paul noch recht ruhig, vorsichtig und hat die meiste Zeit geschlafen. Insgesamt acht Nächte haben Dirk und ich im Wohnzimmer auf dem Sofa verbracht und Paul durfte in seinem Körbchen direkt daneben schlafen. So nah wie möglich an uns und am besten noch mit einer Hand, die in sein Körbchen hängt. Das war super, denn er war dabei total ruhig und hat toll geschlafen. Pippi- oder Häufchen-Patzer hatten wir nachts bisher sehr selten, denn Paul hat es auch wahnsinnig schnell raus gehabt, wie er sich melden kann, wenn er mal muss. Er schnaubt dann immer und wir wissen, jetzt dürfen wir ihn wieder runter in die Wiese tragen.
Endlich angekommen und direkt frech geworden
Nachdem Paul beinah eine Woche bei uns war, konnte man förmlich zusehen, wie er von Stunde zu Stunde immer aufgeweckter und mutiger geworden ist. Er hat die ersten Streifzüge alleine in andere Zimmer unserer Wohnung unternommen und gemerkt, wie toll es ist, vom Wohnzimmer ins Esszimmer und zurück zu rennen. Das war mitunter ganz schön stressig. Auch, weil er plötzlich damit angefangen hat, alles mögliche anzunagen. Obwohl ich mir die Pfingstwoche über Urlaub genommen hatte, bin ich in diesen Tagen zu rein gar nix gekommen. Ich bin einfach nur pemanent Paul hinterhergerannt und habe verhindert, dass er Blödsinn anstellt. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.
Alleine bleiben und Hundeschule
Schon nach dem ersten gemeinsamen Wochenende haben Dirk und ich mit Paul geübt, alleine zu bleiben. Irgendwann ist jede „Welpen-Elternzeit“ zwangsweise wieder vorbei und Paul sollte so schnell wie möglich lernen, dass alleine bleiben nichts Schlimmes ist. Angefangen mit wenigen Minuten, hat es Paul ziemlich schnell geschafft, auch mal eine halbe Stunde alleine zu bleiben. Mittlerweile schaffen wir sogar schon zwei Stunden und das macht das Arbeiten um einiges entspannter.
In der Welpenschule waren wir letzten Samstag auch zum ersten Mal. Es standen die üblichen Grundkommandos wie „Komm“ und „Sitz“, sowie das Laufen an der Leine auf dem Plan. Außerdem konnten wir so ziemlich alle Fragen stellen, die uns auf der Seele gebrannt haben: „Hilfe mein Hund frisst Gras“… „Hilfe mein Hund frisst alles, was auf dem Boden liegt“.. „Hilfe mein Hund trinkt einfach nix, obwohl es draußen beinah 30 Grad hat“… Nicht nur Paul hat die Welpenschule offenbar spaß gemacht, auch ich habe viel gelernt und bin um einiges entspannter geworden.
Hund vs. Minimalismus – Die Auswirkungen
In Bezug auf den minimalistischen Lebensstil hat sich einiges grundlegend geändert seit Paul bei uns ist. Zunächst das Positive: Unsere Wohnung ist neuerdings deutlich aufgeräumter als bisher. Auch wenn Paul noch klein ist, erwischt er doch erstaunlich viel und hat extrem viel Blödsinn in seinem kleinen Köpfchen. Was auch nur Ansatzweise in seiner Reichweite liegt, wird direkt geschnappt und herumgetragen. Ob das jetzt ein Handy, die Fernbedienung, die Wasserflasche, Socken oder Unterwäsche ist – nichts ist vor Paul sicher. Folglich achten wir penibel darauf, dass einfach nichts herumliegt. Haushaltstechnisch wirklich 1A!
Ein anderer positiver Punkt ist, dass sich die Prioritäten doch sehr verschoben haben. Anstatt morgens um halb fünf vom Feiern nach Hause zu kommen, stehen wir jetzt morgens um halb fünf auf, weil Paul mal Pippi muss. Und anstatt sich Samstagmittag im Biergarten die Kante zu geben, relaxen wir jetzt alle gemeinsam im Schrebergarten. Auch wenn die erste Zeit mit Paul anstrengend ist, bin ich lange nicht mehr so erholt und ausgeglichen gewesen als jetzt.
Negative Auswirkungen hat Paul leider auf das Thema „Zero Waste“ bzw. „Plastikverzicht“. Angefangen bei den Kacktütchen für die Gassirunden über Zewarollen und Reiniger bis hin zum Futter -dank Paul muss ich deutlich mehr Dinge kaufen, die ich bis vor kurzem noch kategorisch abgelehnt habe. Gott sei Dank ist ein Teil davon wirklich nur vorrübergehend. Ist er erst einmal stubenrein, lässt wenigstens der Verbrauch von Zewa und Reiniger nach.
Größe und Gewicht
Für die ganz Neugierigen unter euch, hier noch die harten Facts zu Paul aus dieser Woche:
Paul ist – Stand 27. Mai 2018 – 12 Wochen alt, misst jetzt rund 25 cm (Schulterhöhe) und wiegt zwischenzeitlich 4,3 kg. Als wir ihn abgeholt hatten, waren wir noch bei 2,8 kg oO Er hört mittlerweile zuverlässig auf seinen Namen, das Kommando „Sitz“ klappt in 80 % der Fälle und er macht erstaunlich wenig in die Wohnung. Nachts muss er 1-2 x raus, was absolut in Ordnung ist und tagsüber hält er es auch schon recht lange aus, ohne raus zu müssen. Wenn doch mal was daneben geht, macht er zuverlässig auf ein Handtuch und nicht irgendwo sonst auf den Boden.
Alles in allem bin ich super zufrieden mit ihm und freue mich von Tag zu Tag mehr über mein neues Dasein als Hundemami. Ohne Paul wäre mittlerweile ein Ding der Unmöglichkeit – Auch wenn er mich manchmal den letzten Nerv kostet ;)