London und ich – das ist fast dieselbe holprige Love-Story, wie zwischen mir und New York: Erst beim dritten Anlauf hat es gefunkt. Meine ersten beiden Besuche in London waren kurze Zwischenstops auf dem Weg nach Miami, bzw. von Miami zurück. Es war Dezember, das Wetter war total mies, wirklich viel Zeit für Sightseeing hatten wir nicht und die Rückfahrt zum Flughafen kostete uns sage und schreibe rund 200 Pfund, weil am 1. Weihnachtsfeiertag der öffentliche Nahverkehr einfach komplett zum erliegen kommt. Wer rechnet denn auch in einer Weltstadt wie London mit sowas?
Mein Bedürfnis, jemals wieder nach London zu fliegen, ging nach diesen Besuchen auf jeden Fall gegen Null. Aber, genau wie bei New York auch schon, hat sich das zum Glück doch noch geändert. Und schuld daran war ausgerechnet American Football. Seitdem Dirk und ich nämlich 2010 das erste Mal in Miami im Sea Life Stadium (mittlerweile Hard Rock Stadium) waren, sind wir große Fans der Miami Dolphins. Und genau die spielten am 01. Oktober 2017 im Rahmen der London Games im Wembley Stadion gegen die New Orleans Saints. Perfekt also für einen kleinen Football- & Foodie-Trip in die britische Metropole.
Meine ganz persönlichen Top 3 Food Tipps für London habe ich euch heute zusammengefasst. Die sind (nebem dem sensationellen Wembley-Erlebnis) nämlich nicht ganz unschuldig daran, dass ich mein Herz letztendlich doch noch an die Stadt an der Themse verloren habe:
Platz 3: Covent Garden
Der dritte Platz beginnt direkt mal etwas ungewöhnlich, denn dieser ist nicht mit einem bestimmten Foodie-Spot belegt, sondern gleich mit einem ganzem Stadtviertel: Covent Garden. Covent Garden liegt am östlichen Rand des West End und ist das beliebsteste Kultur- und Vergnügungsviertel Londons. Bei meinen ersten beiden Besuchen in London hatte ich Covent Garden irgendwie so gar nicht auf dem Schirm. Schade eigentlich, denn das Viertel ist mit seinen süßen Cafés, vielfältigen Restaurants, urigen Pubs, Geschäften und Theatern ein absolutes Highlight.
Am Besten legt man sich in Covent Garden auf gar kein bestimmtes Ziel fest, sondern lässt sich einfach durch die Straßen und Gassen treiben. Das „The White Hart“ kann ich aber ausdrücklich empfehlen! Sehr schnuckeliger Pub, der angeblich bis ins Jahr 1216 zurück geht und sich selbst als „the oldest licensed pub in London“ betitelt. Ob es stimmt? Keine Ahnung. Bier und Cider sind aber top und die Speisekarte liest sich auch ziemlich gut.
Platz 2: GBK – Gourmet Burger Kitchen
Gourmet Burger Kitchen ist eine Burger-Kette mit mehreren Filialen in London, sowie weiteren Standorten in ganz England und Irland. Den Tip, unbedingt bei Gourmet Burger Kitchen vorbeizuschauen, habe ich von Florian vom Blog BigMeatLove bekommen und dieser Tip war absolut Gold wert. Tausend Dank Flo!
Wir waren in der GBK-Filiale in Covent Garden (ich sag ja, Covent Garden ist super) und völlig untyptisch für mich, habe ich mir dort den vegetarischen Burger „Johnny Be Goat“ für 8,85 Pfund ausgesucht. Mit einem gegrillten Pilz, Ziegenfrischkäse, frittiertem Zwiebelring, Knoblauch-Majo, eingelegten Zwiebeln und einer gegrillten Ananas war der einfach nur perfekt. Fleisch habe ich nicht eine Sekunde vermisst und ich würde mir den Burger jederzeit wieder bestellen.
Dirk hat sich – ziemlich typisch – für den GBK Cheese & Bacon für 9,85 Pfund entschieden. Der ist vollbepackt mit einem Beef-Pattie, knusprigem Bacon, BBQ-Sauce, Haus-Majo, Gewürzgurken, Salat und Käse, wobei man beim Käse sogar noch die Wahl zwischen Cheddar, Smoked Applewood oder American Cheese hat. Positiv aufgefallen ist, dass man auch den Gargrad seines Burgers wählen konnte. Dirk wollte sein Pattie natürlich medium und tatsächlich – er hat seinen Burger endlich mal wirklich medium bekommen.
Daumen ganz weit hoch für Gourmet Burger Kitchen!
Platz 1: The Breakfast Club
Wenn man morgens durch London zieht und der Magen anfängt zu knurren, dann ist „The Breakfast Club“ die perfekte Anlaufstelle. Auch hier handelt es sich wieder um eine Kette mit mehreren Filialen, die über ganz London verteilt sind. Wir waren in der schnuckeligen Filiale an der London Bridge, nur einen Steinwurf vom berühmten Borough Market entfernt. Schon von Weitem konnte man sehen, dass vor dem Laden ein ziemliches Gedränge herrschte. Aber wo sich die Leute anstellen, ist es scheinbar ja gut und so haben auch wir uns auf die Warteliste für den nächsten freien Tisch setzen lassen.
25 Minuten später war es so weit und wir haben einen – zugegeben recht engen – Platz an der Bar bekommen. Die sehr umfangreiche Karte mussten wir nicht lang studieren – das hatten wir schon in den 25 Minuten Wartezeit erledigt. Dirk bestellte sich das „THE ALL AMERICAN“ mit Pancakes, Eier, Würstchen, Kartoffeln, Bacon und Ahornsirup für £11.75 und ich AVOCADO ON RYE mit pochiertem Ei, Chili, Limette, Kürbiskernen und frittiertem Basilikum für £8.00. Beide Frühstücke waren superlecker, wobei mein Brot mit Avocado wirklich herausragend war (und ja, ich weiss, dass ich erst kürzlich furchbar über Avocados geschimpft hab.. manchmal wird man einfach schwach *schäm*).
Die Location an sich ist urig-nett mit total freundlichen, lustigen Angestellten. Man fühlt sich ein wenig so wie auf einem Flohmarkt. Nur eben mit tollem Essen. Und es gibt heißen Kakao. Mit Mini-Marshmallows drauf!
Und da sind wir dann auch schon am Ende meiner Top 3 Food Tipps für London angelangt. Auch wenn unser London-Trip aus sportlicher Sicht völlig daneben war (die Miami Dolphins haben so richtig mies verloren), war das Wochenende an sich wirklich super. Viele nette Leute (Miami DolFans Germany <3), tolles Essen, Bomben-Wetter – Da kann man auch eine Zu-Null-Niederlage verschmerzen.
Habt ihr denn eine besondere Lieblings-Location in London, die ich mir bei meinem nächsten Besuch in der britischen Hauptstadt unbedingt anschauen sollte?
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