Ich bin ein Kind der 80er. Spinat war damals eine Art Allzweckwaffe bei der Kindererziehung. Von den Eltern gelobt, von den Kindern gefürchtet und von der Werbeindustrie als Wundermittel hochgepuscht, kam das Gemüse meist als matschige grüne Pampe zusammen mit Salzkartoffeln und Spiegelei auf die Teller. Popeye hat als Vorbildfunktion gedient und Eltern haben keinen Versuch ausgelassen, den lieben Kleinen das eisenhaltige Gemüse schmackhaft zu machen. Bei den meisten dreht sich beim Anblick von Spinat aber eher der Magen um. Groß und stark werden? Äh nein, in dem Fall lieber nicht.
Mir persönlich geht es da ja anders. Ich habe Spinat schon immer geliebt. Vielleicht ist das ja das Geheimnis, weshalb mich andere Menschen grundsätzlich immer viel jünger schätzen, als ich wirklich bin (höhö / glaubt ihr nicht? Schaut mal hier auf Instagram und macht euch eurer eigenes Bild -> @minime.life). Die Antioxidantien und die zahlreichen Vitamine im Spinat scheinen gute Arbeit geleistet zu haben. Vielleicht waren es aber auch einfach die guten Gene meiner Mama. Die hat übrigens total oft mit Spinat gekocht. Am liebsten Spaghetti mit Spinat-Sahne-Sauce. Das war günstig und außerdem schnell und einfach zubereitet. Und die Sahne nahm dem ganzen ein wenig den gesunden Öko-Touch.
Mamas Geheimrezept: Spinat-Sahne-Sauce
Für ihre Spaghetti hat meine Mama den guten alten TK-Rahmspinat genommen. Ihr wisst schon, den mit dem Blubb. Ich glaub, damals gab es auch noch gar keinen anderen. Der eckige, grüne Klotz wurde von seinem Papp-Gefängnis befreit (hat jemals irgendwer diese Packung abbekommen, ohne sie in tausend Fetzen zu zerreissen?) und kurz mit etwas Wasser im Topf aufgetaut. Dann kam ein ordentlicher Schuss Sahne, sowie Salz, Pfeffer und Knoblauch dazu. Fertig war die Sauce. Gemeinsam mit ein paar Spaghetti ein perfektes Mittagessen für die hungrige Meute.
Mittlerweile bin ich selbst groß geworden. Beziehungsweise erwachsen, denn wirklich groß bin ich, trotz Spinat, irgendwie immer noch nicht. Trotzdem esse ich Spinat nach wie vor sehr gerne. Allerdings nicht mehr in der TK-Variante sondern meist in Form von frischem Blattspinat aus meinem Schrebergarten. Aber immer noch am liebsten mit Nudeln. So wie bei diesem Rezept:
Spaghetti mit Blattspinat & Frischkäse
Ingredients
- 500 g Blattspinat
- 1 Knoblauchzehe
- 2 EL Frischkäse
- etwas Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- 250 g Spaghetti
Instructions
- Die Spaghetti nach Packungsanleitung in reichlich gesalzenem Wasser kochen.
- In der Zwischenzeit Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen, den Knoblauch schälen, kleinschneiden, in den Topf geben und etwas anbraten lassen.
- Den Blattspinat waschen, mit in den Topf geben und unter gelegentlichem Umrühren zusammenfallen lassen.
- Den Spinat großzütig mit Salz und Pfeffer würzen, dann den Frischkäse zugeben und alles gut verrühren.
- Die fertigen Spaghetti über ein Sieb abgiessen, dann zum Spinat geben und gut vermischen.
Tipp:
Die Zubereitung des frischen Spinats dauert übrigens kein bisschen länger, als die Variante mit dem TK-Spinat. Im Gegenteil: Lange bevor der große Spinatklotz endlich aufgetaut ist, sind die frischen Spinatblätter längst fertig. Obendrein schmeckts auch noch viel besser als die TK-Sahne-Variante. Aber verratet das bloß nicht meiner Mama!
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