Ich gebe es ja ungern zu, aber in meiner Brust schlagen zwei Herzen: Im Ersten wohnt ein ziemlich aktives Engelchen. Dieses Engelchen steht ständig unter Strom, plant mein Leben, will vorankommen und möchte immer alles richtig machen. Es lässt mich Selbstentwicklungs-Hörbucher verschlingen, To-Do-Listen schreiben, Memo-Boards kaufen, meine Tage, Wochen und Monate durchtakten und auch diesen Blog hier schreiben.
In meinem zweiten Herzen dagegen wohnt ein ziemlich aktives Teufelchel. Dieser Teufel grätscht mit Vorliebe mitten in die Pläne des Engels hinein. Er flätscht sich gemütlich aufs Sofa, knipst den Fernseher an und sagt „“Oh schau mal, da kommt eine seeeehr interessante Doku über Zusatzstoffe in Lebensmitteln„. Und gleichzeitigt reicht er mir rotzefrech Burger, Pommes, Cola und Kartoffelchips.
Zwischen Perfektionismus und Prokrastination
Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich fühle mich den Großteil meiner Zeit zwischen Perfektionismus und Prokrastination hin- und hergerissen. Unheimlich gerne möchte ich mich zum Beispiel dauerhaft gesund ernähren, komplett auf Alkohol und Zigaretten verzichten und regelmäßig Sport treiben. Trotzdem lande ich nach einem 12-Stunden-Arbeitstag immer wieder mit einem Berg Junkfood auf der Couch und lasse mich am Wochenende beim Feiern mit Freunden zu GinTonic, Weißwein und Berliner Luft überreden.
Auch würde ich unheimlich gerne jeden Tag einen neuen Blogpost raushauen, mein neues eBook fertig schreiben, fünf verschiedene Romanideen weiterverfolgen, mit dem Hund die Begleithundeausbildung machen und nebenbei meinen Haushalt mit links schmeissen. Am Ende schaffe ich dann aber doch wieder nur einen neuen Blogpost in der Woche, die Buchprojekte werden von Monat zu Monat verschoben und meine Haushaltstätigkeiten beschränken sich auf ein bisschen Aufräumen am Samstagvormittag.
Balance finden
Mich persönlich frustriert es immer sehr, wenn es mir nicht gelingt, die selbst auferlegte Perfektion aufrecht zu halten. Ich komme mir dabei nämlich immer vor, als hätte ich komplett versagt. Habe ich aber natürlich nicht, denn wenn ich mir am Ende einer Woche anschaue, was ich alles so geschafft habe, dann ist das trotzdem noch immer eine recht lange Liste. Nur eben nicht zu 100 %.
Auch mal mit weniger zufrieden sein
In meinem Blogpost „Self Improvement – Wie du ohne Stress durch den Alltag kommst“ habe ich bereits einige hilfreiche Tipps gegeben, wie man mit dem Planen von regelmäßigen Aufgaben Stress aus dem eigenen Alltag herausnehmen kann. Heute gehe ich hier noch einen kleinen Schritt weiter und behaupte:
Das Planen an sich ist zwar super, aber man sollte auf keinen Fall darauf hinarbeiten, jeden einzelnen noch so kleinen Punkt abzuhaken.
Finde dein Mittelmaß
Ich selbst habe es mir zum Ziel gesetzt, künftig auch mit 80 % Leistung zufrieden zu sein. Ich muss nicht immer volle Power geben und ich bin mir sicher, dass zwischen Perfektionismus und Prokrastination ein angenehmes und erfolgreiches Leben möglich ist.
Kein Mensch hat etwas davon, wenn man sich komplett auspowert. Auch du nicht. Wenn dein Körper also mal wieder nach Schlaf schreit, dann gönn dir ruhig auch mal einen faulen Abend auf dem Sofa. Ohne schlechtes Gewissen. Selbst dann, wenn deine Wohnung noch nicht aufgeräumt ist und du eigentlich zum Sport wolltest. Denk immer daran: Es kommen auch wieder andere Tage.
Ein kleines bisschen Prokrastination schadet nicht.
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