Zwetschgenknödel wie von Omma (inklusive vegane Variante)

Meine Oma väterlicherseits war ein Flüchtling. Wie so viele damals im zweiten Weltkrieg. Sie war aus Tschechien nach Deutschland gekommen und so im Nachhinein betrachtet war das echt ein großes Glück. Aus der alten Heimat hat sie nämlich jede Menge phantastische Rezepte mitgebracht. So wie ihre Zwetschgenknödel.

Für mich war es immer das reinste Fest, wenn meine Oma im Spätsommer und Herbst zum großen Zwetschgenknödel-Essen eingeladen hatte. Während die Erwachsenen im Wohnzimmer über langweilige Themen philosophiert haben und meine Cousinen gemeinsam mit meiner Schwester Lego-Häuser bauten, war ich immer am liebsten bei meiner Oma in der engen Küche mit dem grünen Linoleumboden. Hab staunend zugeschaut, wie sie aus Kartoffeln, Mehl, Zwetschgen und Semmelbröseln diese köstlichen kleinen Knödel gezaubert hat. Und wenn die endlich fertig waren und dampfend auf dem Tisch gestanden sind, war für mich das Glück perfekt.

Werbeanzeigen

Meine Oma ist mittlerweile seit über beinah 25 Jahren tot. Und auch wenn ich in ihren letzten Jahren nur noch wenig Kontakt zu ihr hatte, so ist sie bis heute nie vergessen. Schon allein wegen ihren Zwetschgenknödeln nicht. Und wegen all den herrlichen Sonntagen mit mehlverklebten Händen, süßen Zwetschgen und cremiger Vanille-Sauce.

Drucken Pin
5 from 5 votes

Zwetschgenknödel wie von Omma

Portionen 10 Knödel

Zutaten

  • 400 g Kartoffeln
  • 170 g Mehl
  • 1 Ei
  • 10 Zwetschgen
  • Brauner Zucker
  • Butter
  • Semmelbrösel

Anleitungen

  • Die Kartoffeln mit Schale gar kochen. Sobald sie weich sind, über ein Sieb abgießen, kurz ausdampfen lassen und sofort pellen.
  • Die noch heißen Kartoffeln mit einem Kartoffelstampfer zu feinem Püree zerdrücken und nochmals etwas abkühlen lassen. Dann das Ei zugeben und alles gründlich verrühren. Nach und nach das Mehl unterkneten bis ein kompakter Teig entsteht.
  • Die Zwetschgen waschen, aufschneiden, den Kern entfernen und etwas braunen Zucker hinein streuen.
  • Den Kartoffelteig in 10 Portionen teilen. Aus den einzelnen Teigstücke flache Kreise formen, jeweils eine Zwetschge darauf geben, den Teig rund herum gut verschließen und mit befeuchteten Händen gleichmäßige Knödel formen.
  • Zum Garen der Knödel in einem weiten Topf reichlich Wasser zum kochen bringen. Sobald das Wasser sprudelnd kocht, den Herd auf mittlere Hitze stellen und die Knödel ins Wasser geben. In leicht simmerndem Wasser die Knödel nun 10-15 Minuten gar ziehen lassen. Sobald sie an der Wasseroberfläche schwimmen, sind sie gar. Die Knödel mit einer Schöpfkelle aus dem Wasser heben und kurz abtropfen lassen.
  • Für die Brösel ein großes Stück Butter in der Pfanne schmelzen, die Semmelbrösel zugeben und alles kurz verrühren. Dann die noch heißen Knödel in die Pfanne geben und gründlich in den Semmelbröseln schwenken.
Dir hat das Rezept gefallen? Dann freue ich mich über eine Bewertung. Einfach hier klicken und Bewertung abgeben. Herzlichen Dank!

Tipp:

Wenn du keine Butterbrösel auf deinen Zwetschgenknödeln magst oder wenn du einfach mal was Neues ausprobieren möchtest, dann wälz die Knödel doch mal nur in Zimt und Zucker. Oder in braunem Zucker und Mohn. Natürlich kannst du die Knödelgrundmasse auch mit komplett anderen Früchten füllen. Probiers mal Marillen oder im Frühsommer mit Erdbeeren. Total lecker!

Vegane Variante

Als Veganer musst du auf leckere Zwetschgenknödel natürlich auch nicht verzichten. Mein Rezept kannst du ganz easy vegan abwandeln. Lass beim Kartoffelteig einfach das Ei weg und gib zur Bindung ein bisschen Gries mit in den Teig. Statt Butter verwendest du Margarine. Und die Vanillesauce rührst du dir ganz Fix aus Vanillepuddingpulver und Hafermilch (oder Soja, Mandel whatever) selbst zusammen. Übrigens auch super, um Nicht-Veganer davon zu überzeugen, wie lecker vegane Rezepte sein können. Das Merkt nämlich ganz sicher keiner :)


Wenn du – so wie ich – ebenfalls nicht genug von Zwetschgen bekommen kannst, probier unbedingt auch mal diese Rezept: Spätsommer-Highlight: Zwetschgen-Tarteletts & Der weltbeste Zwetschgenkuchen mit Streuseln vom Blech


Beitrag gefallen? Teile ihn hier mit deinen Lieben

14 Comments

  1. Sabiene says:

    5 Sterne
    Ein Hoch auf deine Oma! Und auf diese Zwetschgenknödel. Die haben es übrigens in meine Linktipps auf Dreimaldrei geschafft (das ist der Ersatz der Coolen Blogbeiträge und ein bisschen Monatsrückblick dazu)
    LG
    Sabiene

    14 Comments
    Reply
    1. Daniela says:

      Habe heute die vegane Variante gekocht mit Dinkelmehl. Da unser Sohn Allergien hat. Es hat prima geklappt! Vielen lieben Dank für das tolle Rezept. Allen hat es geschmeckt.

      14 Comments
      Reply
  2. Marion says:

    5 Sterne
    Vielen Dank, liebe Moni, für das wunderbare Rezept – auch bei mir kamen Kindheitserinnerungen. Wir bekamen im Spätsommer ab und an von unserer Nachbarin – sie war auch eine Umsiedlerin nach dem Krieg – leckere Zwetschgenknödel; In Butter und Semmelbröseln schwimmend…… Es war jedesmal ein Festtag für mich.
    Habe mich für die vegane Variante entschieden …. sehr lecker, das Mengenverhältnis paßt perfekt.
    Als Vorspeise habe Deine Türkische Linsensuppe gekocht. Danke auch dafür – ein Schlemmersamstag :-)
    Herzliche Grüße Marion

    14 Comments
    Reply
  3. Ines says:

    5 Sterne
    Klingt nach der Geschichte meiner Oma und mir ich hab die Knödel mit Trockenpflaumen gemacht, da es hier bei mir keine frischen Pflaumen gibt. Das funktioniert überraschend gut ( liebe Grüße aus der Karibik). Danke dass du das Rezept geteilt hast!!!

    14 Comments
    Reply
  4. Lars says:

    Ich hatte auch eine Pflege Oma aus dem sudetenland und deine Worte hätten auch von mir kommen können…nicht nur ihre legendären Zwetschgenknödel sondern auch Sie war eine Bereicherung in ihrer herzlichen bescheidenen Art… Danke für dein Rezept und Erinnerungen an einen besonderen Menschen !

    14 Comments
    Reply
    1. Monica Albrecht says:

      Hallo lieber Lars, ach das freut mich, dass mein Beitrag dich an deine Omi erinnert hat. So solls doch sein. Ich wünsch dir noch ganz viele schöne Erinnerungsmomente

      14 Comments
      Reply
  5. Anonymous says:

    Genauso haben die Knödel meiner Oma geschmeckt,die auch aus Tschechien geflüchtet ist…Dankeschön für die schönen Erinnerungen!

    14 Comments
    Reply
  6. Christine says:

    5 Sterne
    Ist super gut geworden!
    Ich werde die Zwetschgenknödel wieder machen und das Rezept meinen Freundinnen geben

    DANKE!!

    14 Comments
    Reply
    1. Monica Albrecht says:

      Liebe Christine,
      vielen Dank für deinen Kommentar, die Bewertung und die lieben Worte. Freut mich total, dass dir die Zwetschgenknödel so gut geschmeckt haben.
      Alles liebe
      Moni

      14 Comments
      Reply
      1. Christine says:

        5 Sterne
        Hallo Moni, ich habe ganz vergessen zu schreiben, das es bei mir nur 8 Stück Zwetgenknödel wurden. Die Zwetgen waren aber auch etwas größer.
        Aber wirklich super gut!
        Und es ist auf Anhieb gelungen, ohne Panne

        Liebe Grüße
        Christine

        14 Comments
        Reply
        1. Monica Albrecht says:

          Hi Christina,

          ja mit der Menge ist das immer so ne Sache. Je nach dem, was die Zwetschgen für eine Größe haben und ob man den Teig lieber dicker oder dünner hat, kann die Menge locker zwischen 8 und 12 Stück variieren. Aber wenn es auf Anhieb gelunden ist und geschmeckt hat, dann freut mich das sehr.

          Liebe Grüße
          Moni

          14 Comments
          Reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Rezept Bewertung