Plastikfrei leben – Plastik im Haushalt ausmisten oder behalten?


Seit einiger Zeit achte ich in meinem Alltag stark darauf, Müll zu vermeiden. Ganz besonders Plastikverpackungen, beziehungsweise allgemein Produkte aus Plastik. Beim Einkaufen von Lebensmitteln und auch bei der Neuanschaffung von  Haushaltsgegenständen, Kleidung & Co ist der Verzicht auf Plastik gar nicht so schwer und es finden sich immer mehr Alternativen (z.B. Einkauf in verpackungsfreien Supermärkten wie „Regional & Unverpackt“). Was ist aber mit all den Dingen aus Plastik, die man bereits zuhause hat?

Auf Facebook und in diversen Foren gehen die Meinungen dazu stark auseinander. Gerade Neulinge in Sachen „plastikfrei leben“ sind in Bezug auf Plastikprodukte im Haushalt gerne mal übereifrig und würden am liebsten sofort alles aus Plastik aus ihrem Leben verbannen. Meine klare Meinung dazu: Produkte aus Plastik, die im Haushalt bereits vorhanden sind, sollten niemals kopflos weggeworfen werden. Statt dessen ist es aus ökologischer Sicht weitaus sinnvoller, diese Produkte so lange wie möglich zu nutzen.

Und weil sich gerade in diesem Punkt wirklich viele Menschen unglaublich schwer tun, habe ich heute ein paar Fragen zusammen gestellt, die mir in Punkto Weiterverwertung von Plastik in den letzten Tagen auf Facebook vermehrt aufgefallen sind. Die passenden Antworten dazu liefere ich natürlich gleich mit.

Ich will Plastikschüsseln und Tupperdosen in meiner Küche aussotieren, weil ich nicht mehr möchte, dass meine Lebensmittel mit Plastik in Berührung kommen. Wohin damit?

Bevor man Schüsseln und Dosen wegwirft, kann man sie als Aufbewahrung für Kleinteile benutzen. Ich nutze ausrangierte Tupperdosen zur Aufbewahrung von Kugelschreibern, Batterien, Schrauben und ähnlichen kleinen Dingen. So herrscht Ordnung in den Schubladen und es kommt nichts durcheinandern.

Toilettenpapier und Küchenrollen gibt es bei mir nur in Plastikverpackung zu kaufen. Was kann ich tun?

Manchmal lässt sich der Kauf von Plastik nicht vermeiden. Hier ist es wichtig, die Plastikverpackungen nicht einfach resigniert wegzuwerfen, sondern einfach wiederzuverwenden. Verpackungen von Toilettenpapier lassen sich beispielsweise prima als Mülltüte benutzen. Küchenrollen sind ein Produkt, auf welches man meiner Meinung nach ganz easy verzichten kann. Einfach statt den Papierrollen waschbare Küchenhandtücher benutzen.

Mein Kind hat Unmengen Plastikspielzeug und ich möchte gerne auf Holzspielzeug umstellen. Wohin mit dem alten Spielzeug?

Bevor Spielzeug ausgetauscht wird, sollte man erst einmal sicher stellen, dass es sich nicht um das Lieblingsspielzeug des Kindes handelt. Ich persönlich würde niemals einem Kind das Lieblingsspielzeug wegnehmen, nur weil es aus Plastik ist. Ist es ausgeschlossen, dass es sich um eines der Lieblingsspielzeuge handelt und der Austausch wäre prinzipiell möglich, sollte man darauf achten, das alte Spielzeug auf keinen Fall wegzuwerfen. Auf ebay Kleinanzeigen, Shpock, Kinderbedarfsbörsen, Flohmärkten & Co finden sich sicherlich dankbare Abnehmer.

Ich habe in meinem Badezimmer viele Pflegeprodukte in Plastikverpackungen, möchte aber auf plastikfreie Naturkosmetik umsteigen. Angebrochene Produkte nimmt doch keiner mehr – also doch alles wegwerfen?

Wer auf plastikfreie Kosmetikprodukte umsteigen möchte (besonders auch in Hinblick auf Mikroplastik in Kosmetik) und noch Plastikvarianten im Bad hat, sollte meiner Meinung nach erst einmal die alten Produkte aufbrauchen und nach und nach ersetzen. Pflegeprodukte und Kosmetik wegzuwerfen, nur weil die Verpackung aus Plastik ist, hat mit Nachhaltigkeit rein gar nichts zu tun. Im Zweifelsfall kann man Produkte aber auch über diverse Facebook-Gruppen verschenken. Abnehmer gibt es im Internet immer!

Ich würde gerne Haushaltsprodukte umfunktionieren und so wiederverwenden. Leider fehlen mir tolle Upcycling-Ideen.

Prima Ideen rund um das Upcycling findet man z.B. regelmäßig auf dem Blog „Bonny und Kleid“. Meine liebe Freundin Kristina zeigt dort auf kreative Art und Weise, was man mit alten Gegenständen noch alles anstellen kann: Beispielsweise Blumentöpfe aus Konservendosen, Upcycling von Schraubgläsern, Ordnungsbox für Armschmuck oder Spiegel mit Holzrahmen selbermachen. Einfach mal vorbei schauen und inspirieren lassen.

Mir ist das alles egal – ich will meinen Plastik komplett loswerden. Wie entsorge ich die Produkte am umweltfreundlichsten?

Plastik lässt sich nicht umweltfreundlich entsorgen. Finde jemanden, der die Produkte weiterverwenden möchte und verschenke sie entsprechend! Wenn du gar keine Abnehmer findest, achte wenigstens darauf, dass du sie richtig recycelst.


Hast du noch mehr Ideen, wie man Plastikprodukte und andere Gegenstände, die bereits im Haushalt vorhanden sind, weiterverwenden kann? Hinterlasse mir doch einfach einen Kommentar und lass mich und meine Leser an deiner Idee oder deinem Tipp teilhaben.

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18 Comments

  1. Christoph says:

    Hey Moni! Cooler Artikel. Lebe auch seit einiger Zeit plastikfrei bzw. plastikarm. Wie du selbst sagst: Bestehende Plastik-Produkte aus dem Haushalt müssen natürlich nicht sofort weggeworfen werden. Es geht darum, nicht mehr Plastikmüll zu produzieren. Trotzdem: Ich trinke nur noch aus Glasflaschen und nutze keine plastikhaltigen Shampoos oder Duschgels mehr. Das alles ist so einfach zu ersetzen.

    Viele Grüße
    Christoph

    18 Comments
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  2. Christoph says:

    Hi Moni! Danke für deinen Artikel und dass du es durchziehst. Bin begeistert, dass sich immer mehr gegen Plastik engagieren.

    Beste Grüße,
    Christoph

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  3. Manuela says:

    Ein toller bericht,ich gebe dir in jedem punkt recht! wenn ich beim einaufen auf plastik mal nicht verzichten kann, packe ich es hinter der kasse auf jeden fall aus und lasse den müll dort, um wenigstens so ein wenig druck auf die hersteller, die dieses ja zurück nehmen müssen, aus zu üben. bzw. auf die verkäufer, um anzuregen weniger plastik ins sortiment zu nehmen.
    lg manuela

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  4. Anne says:

    Hallo Moni,
    mir geht es ähnlich: Wir versuchen schon seit ca. einem Jahr, auf Plastik zu verzichten. Ist oft nicht machbar!
    Was für uns machbar ist: Obst und Gemüse nicht in Plastiktüten, sondern in selbstgemachten Stoffsäckchen verstauen. Teilweise haben wir Haedware, nachdem sie kapuut war, gegen nicht-Plastik-Varianten-ausgetauscht: Die Spülbürste z.B. ist nun aus Holz mit austauschbarem Kopf, der wiederum natürlich auch recyclebar ist.
    Bei (zu) vielem musste ich bisher resignieren. Mal sehen, was sich ergibt. Leider gibt es in meiner Gegend noch keinen Unverpackt-Laden :(
    Liebe Grüße, Anne

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  5. Jana says:

    Ein sehr wichtiges Thema, das ich auch immer mehr versuche zu beachten. Ich nehme z.B. immer einen Korb oder einen Stoffbeutel zum Einkaufen mit. Viele Produkte bekommst du ja leider nur in Plastik gepackt, denn solche Einkaufsläden wie du oben genannt hast, gibt es ja leider nicht überall :( Würde aber definitiv dort auch einkaufen gehen!
    <3

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  6. Emma says:

    Hallo! Ich bin über Facebook (Minimalismus/ Plastikfrei leben) zu deinem Blog und diesem Bericht gestoßen. Die Punkte, die du aufgegriffen hast sind immer wieder kehrende Themen in der Plastikfrei Gruppe. Dementsprechend liest sich Dein Beitrag wie eine Zusammenfassung des Mainstreams der Gruppe! Oberflächlich. Schwarz-Weiß.

    Als ich in die Gruppe eintrat, fand ich die Handhabe, Plastik -Gegenstände solange aufzuheben bis sie kaputt gehen und erst danach nach Ersatz zu suchen ganz logisch und sinnvoll. Wenn man sich jedoch mit dem Thema tiefer auseinandersetzt, recherchiert, ist es nur eine logische Konsequenz sein zu Hause genauer unter die Lupe zu nehmen und schauen, was ist notwendig, was nicht. Und was ist wirklich gesundheitsgefährdend?
    Was ich echt merkwürdig an deiner Meinung und vieler Mitglieder dieser Gruppe finde, ist, dass allein das Aussortieren von diesen Sachen schon kritisiert wird. „Wenn sie schon mal da sind, soll man sie nutzen!“ Was soll das? Wenn man sich doch aber nun informiert/ eingelesen hat, und der Zeitpunkt/ Prozess ist jetzt da, warum soll ich ihn um ein Jahr verschieben bis mein Bodylotion und Shampoo/ Duschgel Vorrat aufgebraucht ist (der evtl unverhofft durch Geschenke zusammen gekommen ist)???
    Was ist mit Mikroplastik in Kosmetik?? Ich bin durch die Gruppe auf eine Publikation des BUND gekommen, wo sämtliche Kosmetikartikel in Deutschland mit Mikroplastik gelistet sind und die großen Schaden anrichten. Wenn du dich mit dem Thema „Plastikfrei“ intensiver beschäftigt hast, brauche ich dir diesen Schaden nicht weiter zu erläutern. Ich habe die Liste auf meiner Chronik geteilt und die Leute dazu aufgerufen, ihren Badschrank zu durchkämmen und die Produkte wegzuschmeißen! Ja, ganz genau! Weil diese Produkte ganz bestimmt NICHT aufgebraucht werden sollten!
    Oder Thema Tupperdosen/ Plastikgegenstände! Hallo bis sie kaputt gehen?? Da kann ich wohl noch 20 Jahre warten! Wahrscheinlich stelle ich dann in 20 Jahren fest, dass ich Krebs habe und werde mich auf ewig fragen, ob ich nicht doch damals lieber das Plastik aus meinen vier Wänden hätte verbannen sollen!

    Thema Kinderspielzeug. Das ist echt die Krönung von allem! Der Film Plastic Planet erklärt wie schädlich und gefährlich Plastik gerade für Kinder ist, aber bitte bitte lass doch deinem Kind das giftige Zeugs, damit es bloß keinen Psycho Schaden bekommt! Aber wenn mein Kind dann im Erwachsenenalter unfruchtbar ist oder Krebs/ Allergien bekommt, beruhige ich mein Gewissen, dass es wohl an der allgemeinen Umweltverschmutzung liegen könnte, nicht wahr!?
    Gegen sinnloses Wegschmeißen bin ich auch. Auch ich verschenke oder spende Sachen (Free Your Stuff/ Recyclingkaufhaus) größtenteils weiter, sofern sie der Umwelt nicht mehr Schaden durch ihr Vorhandensein antun. Denn DAS sollte die oberste Prämisse sein!

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    1. Mini.Me. says:

      Ich fasse zusammen: Du findest Plastik allgemein furchtbar schädlich – sowohl für Mensch, als auch für die Umwelt, aber du verschenkst es gerne weiter.. Frei nach dem Motto „sollen doch die ganzen anderen Menschen den Schrott abbgekommen, so lange ich selbst bis ins hohe Alter gesund und munter bleibe“… Das finde ich jetzt wiederrum sehr oberflächlich gedacht. Sorry, ich Teile diene Meinung nicht im geringsten und möchte dazu auch echt nichts mehr weiter sagen. Dein Beitrag macht mich gerade einfach nur sprachlos.

      Btw. was glaubst du, was mit deiner Kosmetik mit Mikroplastik passiert, wenn du sie wegschmeisst? Die verschwindet nicht in irgendeinem schwarzen Loch!!!

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      1. Céline says:

        habe da eine frage bzgl. mikroplastik. ist es nicht etwas besser, das zeug wegzuwerfen, dann wird es verbrannt in der kehrichtverbrennungsanlage und gelangt nicht via wasser in die meere? ich weiss, ist beides mist.

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        1. Mini.Me. says:

          Mikroplastik ist so eine Sache. Das Zeug ist mittlerweile einfach überall und lässt sich einfach nicht mehr vermeiden. Du kannst jetzt sofort damit anfangen, nichts mehr zu kaufen, was Mikroplastik enthält (sofern du sowas findest), aber ich würd niemals im Leben auf die Idee kommen, einen Gegenstand wegzuwerfen, nur weil er evtl. Mikroplastik enthalten könnte. Wenn ich 10 Jahre ein bestimmtes Shampoo benutzt habe, dann werde ich sicher nicht daran sterben, wenn ich die Flasche noch aufbrauche, bevor ich mich umorientiere

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  7. Gwen says:

    Das ist ein schöner Bericht.Ich gebrauche im Moment z.B. einige Tuppergefässe als Blumentopf.Habe Ableger reingepflanzt, sieht recht nett aus.

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  8. Sandra says:

    Endlich. Ich sehe das genauso. Jeden einzelnen Punkt. Minimalismus hat mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu tun. Da ist alles wegwerfen doch total sinnlos. Ich werde nur leere Verpackungen von Kosmetikprodukten weg. Ersetzte plastikfrei, was vorher kaputtgegangen ist. Und was ich aussortiere, um etwas minimalistischer zu leben geht an das soziale Kaufhaus (die freuen sich über alles). Was die gar nicht gebrauchen können geht an Helping Hands und erst was die nicht gebrauchen können kommt dann weg. Und richtig gute Sachen, die ich nicht mehr brauche aber voll funktionsfähig sind lege ich weg. Ich weiß wie es bei mir war, als ich eine eigene Wohnung hatte. Man muss sich wirklich alles kaufen. Meine Kinder sind 19 und 15. Die Zeit bei mir ist nicht mehr lang. Und alles was ich erstmal weggelegt habe, brauchen die beiden schon mal nicht kaufen.

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  9. Tabea says:

    Super Beitrag!
    Vor allem, dass du auf Lieblingsspielzeug hinweist, finde ich klasse, weil meinem Bruder bei einer Kleiderschrank-Sortier-Aktion mal seine liebsten Stücke weggenommen wurde und er sehr traurig war.
    Ich hebe alte Dosen auch auf und stopfe Kleinkram rein :)

    Liebe Grüße

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  10. Céline says:

    sehr toller, inspirierender Artikel. ich benutz z.B. meine Lush-Döschen gern weiter für Büroklammern und Stifte, auch als Teelichter lassen sie sich verwenden, mit etwas Goldstift oder Masking Tape verziert noch schöner.
    Was hälst du den von Plastik-Recycling? Es gibt ja Orte wo man Plastik retourgeben kann, ihr habt ja auch diese gelbe Tonne in Deutschland (bin aus der Schweiz). Natürlich, graue Energie und so, ich weiss. Aber etwas, dass ich gar nicht mehr will, und auch sonst niemand?

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